Bin geschockt ist Vertrieb wirklich so ein harter Job?
Bin gerade etwas schockiert. Ich habe eine Bekannte die hat im Dezember angefangen Solaranlagen zu verkaufen, in einem Angestelltenverhältnis. Sie wurde kurz eingelernt, ihr Teamleiter muss ganz übel gewesen sein, hat sie halb nackt empfangen und die Fragen die sie als Newbie hatte nicht beantwortet, ihr z. T. gedroht das wenn Sie jetzt nichts verkauft es übel wird. Dazu muss man sagen, sie hat Leads von einem Callcenter bekommen, aber diese nicht mal 25 Stück in weniger als Monaten qualifizierten in der Mehrzahl nicht, d. h. sie hatten nicht sofort Geld, hätten erst finanzieren müssen, wollten erst in einem halben Jahr usw. sie arbeitete wirklich sehr viel aber hat halt keine Anlage direkt verkauft bekommen, per sofort, dass heißt aber nicht das etwas nicht läuft, aber es ging der Firma nicht schnell genug und sie wurde nach nicht mal 2 Monaten freigestellt und Ciao. Sie hätte 3 Anlagen so um die 35000€ und mehr im Monat verkaufen müssen und man gibt ihr nicht mal eine Chance von 2 Monaten?
Der andere Fall ein Bezirksleiter der ständig neue selbständige Handelsvertreter einstellt aber die wenigsten sind nach 2 Jahren noch da, außer sie machen es in Teilzeit mit noch einer zusätzlichen Tätigkeit. Diejenigen wo 5 Jahre oder länger da sind lassen sich abzählen. Die eine war drei Tage da, der nächste 2 Wochen, der andere 3 Monate, die nächste 9 Monate, der andere auch kein Jahr alle gehen immer wieder und komischerweise gehen alle in eine Festanstellung zurück. Ist es denn im Vertrieb normal dass die Leute so verheizt werden bzw. so eine hohe Fluktuation ist. Ist Vertrieb wirklich ein so harter Job?
Außerdem muss ich bei beiden Fällen sagen, das Callcenter bringt leider keine qualifizierten Leads zustande, der Vertriebler muss eigentlich ständig Kaltakquise machen, wobei bei beiden Modellen gesagt wird, das dem nicht der Fall ist. Man wirbt mit Bestandskunden.
Bin einfach nur geschockt, aber so ist wohl die Realität oder?
2 Antworten
Es ist halt nicht jeder für den Außendienst geschaffen. Vielleicht sind sie einfach tatsächlich schlechte Verkäufer.
Sehr hoch... Oftmals sehen die Leute nur die Provision und denken sich, dass sie "das bißchen verkaufen" locker mit links schaffen.
verstehe, ja das macht Sinn, vielen Dank
Je nach Geschäftsmodell und Vorarbeit ist Vertrieb ein beinharter Job. Ich arbeite in der Vertriebsadministration und sämtliche Firmen, für die ich bisher tätig war, sind in der glücklichen/beneidenswerten Situation, dass die Kunden zum Hersteller kommen und unbedingt dort kaufen wollen oder müssen.
Kaltakquise und Projekte erstmal von der Straße aufsammeln ist echt nicht für jeden was.
Danke für deine ehrliche Antwort, das macht Sinn.
Du musst da im Endeffekt jemanden, der auf einem eindeutigen Nein steht, davon überzeugen, dass er das unbedingt braucht. Investitionen, die in die Zehntausende gehen, müssen ja auch Kredite/Hypotheken aufgenommen werden. Zudem braucht man die Solaranlage ja auch nicht zwingend zum Überleben. All diese Faktoren verkleinern die Chance, den potentiellen Kunden zum kaufenden Abnehmer zu machen.
Im B2B-Bereich ist das teilweise schon Schwerstarbeit, mit dem Endkunden direkt würde ich nie direkt arbeiten wollen, außer die Firma stellt tatsächlich etwas her, was jeder unbedingt braucht. Da wären wir im Lebensmittelbereich und da herrscht ein heftiger Preisdruck, dass ich dort keinen Fuß reinsetzen würde.
Das dachte ich auch erst aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das es 6 Leute sind und alle die eingestellt wurden wieder weg sind, es ist nur ein einziger geblieben innerhalb eines Jahres?