Bezahlt die Krankenkasse (TK) eine Abtreibung?

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Schwangerschaftsabbrüche sind keine Kassenleistung, d. h. sie werden in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt. Ausnahmen sind Abtreibungen nach Vergewaltigung, bei Gefahr für die Gesundheit der Mutter und bei embryopathischer Indikation - wenn also das Kind schwerbehindert oder nicht lebensfähig sind. In diesen Fällen zahlt die Krankenkasse.

Außerdem kann eine Frau mit einem geringen Einkommen eine Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragen - allerdings nur vor dem Eingriff. Verdient sie weniger als rund 1000 Euro (da gibt es in Ost und West leicht unterschiedliche Grenzen), übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

ditchwich  02.01.2012, 09:39

Das gilt für Deutschland. In der Schweiz ist Schwangerschaftsabbruch eine Kassenleistung. In Österreich hingegen in keinem Fall.

Übrigens ist da kein Unterschied zwischen dem ersten und weiteren Malen... Allerdings ist es ja selten, dass Frauen mehrmals abtreiben müssen.

FataMorgana2010  02.01.2012, 16:34
@ditchwich

Sooo selten ist das leider nicht. Das ganze ist ja eine ziemlich komplizierte Sache, mit einfach "wer einmal abgetrieben hat, passt zukünftig besser aus" ist es leider nicht getan. Die Gründe, die zu der ersten Schwangerschaft geführt haben, sind ja nicht automatisch weg!

waldfrosch  02.01.2012, 19:48
@ditchwich

Grosser Irrtum !

Das ist sogar recht häufig das Frauen mehrmalig abtreiben ......

(Es geht hier nicht um Verurteilung von Frauen die Abtreiben , sondern um die Fakten !)

Ja, liegt dein monatliches Netto-Einkommen unter 1036 € oder bekommst du staatliche Unterstützung wie ALG II, BaFöG etc.kannst du, wenn du gesetzlich krankenversichert bist, einen Antrag bei deiner Versicherung stellen. Diesen musst du aber noch vor dem Abbruch deinem Arzt vorlegen. Dein Wohnsitz muss in der Stadt liegen in der du auch den Antrag stellst. Was einige Menschen hier kommentieren ist einfach nur grausam, auch ich musste eine ungewollte Schwangerschaft beenden, da bei meinem Partner das Kondom gerissen ist und dann die verschriebene Pille danach bei mir nicht gewirkt hat, obwohl sie innerhalb von 24 h eingenommen wurde. Das hat nichts mit Rücksichtslosigkeit oder Besoffensein zu tun. Eure Einstellung ist einfach nur weltfremd. Wir können dankbar sein, dass in einem Land wie Deutschland auch Mittellose unterstützt werden!

Ich denke mal nicht, es sei denn, es ist aus medizinischen Gründen notwendig. Aber überlege dir gut, ob das wirklich die einzige Lösung ist. Ich vermute mal, es ist das übliche Problem. Du bist noch jung, vielleicht noch ohne Berufsausbildung, der Vater hat sich aus dem Staub gemacht usw. Aber bevor Du dich zu einer Abtreibung entscheidest, solltest Du evt. mit guten Freunden und Familienangehörigen sprechen und dich informieren, wo Du Hilfe bekommen kannst, wenn das Kind da ist. Es wächst da ein Wesen in deinem Körper heran, das ein Teil von dir ist. Wenn Du dich zu einer Abtreibung entscheidest, wirst Du das vielleicht später bitter bereuen. Du musst damit auch in psychischer Hinsicht umgehen können, was unter Umständen nicht so einfach ist.

Das Problem ist weniger ob es die TK zahlt, sondern wie DU es im Endeffekt verkraftest, das Kind nicht zu bekommen. Die meisten Frauen zerbrechen an einer solchen Abtreibung geistig und werden gefühlskalt.

Und die Frage kannst Du einfach unter 0800/2858585 beantworten lassen. Und das kostenlos und auch anonym. Das ist die TK-Hotline.

kanne86  01.01.2012, 19:24

"Die meisten Frauen zerbrechen an einer solchen Abtreibung geistig und werden gefühlskalt." Dass niemand eine Abtreibung leicht zurücksteckt dürfte ja wohl klar sein, aber dass man davon gefühlskalt wird ist völliger Quatsch.

crazyrat  01.01.2012, 19:48
@kanne86

Ich meine auch nicht gefühlskalt im normalen Sinne, sondern im Verhalten gegenüber dem eigenen späteren Kindeswunsch. Und da ist leider was dran. Ich sprech aus mehrfacher Erfahrung im Bekanntenkreis.

annemarie37  02.01.2012, 09:33
@crazyrat

"mehrfacher Erfahrung im Bekanntenkreis"??? Erlaube mir gewisse Zweifel.

Fakt ist:

  • die Hälfte der Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen, haben bereits Kinder. Die andern werden zum grössten Teil später welche bekommen. Sie sind ganz normale Mütter.
  • Die meisten Frauen haben nach dem Abbruch keine Probleme damit. Sie sind vor allem erleichtert, dass sie nicht mehr ungewollt schwanger sind. Mehr dazu auf http://www.abtreibung-avortement.info/de/facts/psychisch.htm

Nein, die Krankenkasse zahlt generell nie bei einem Abbruch. Generell muss die Fra das selbst zahlen. Wenn das Einkommen gering ist (ich glaube, ca 1200 Euro oder weniger), dann zahlt das Land. Den Antrag muss man bei einer gesetzlichen Krankenkasse stellen. Das muss nicht die eigene Kasse sein, sondern jede beliebige. Da du bei einem Abbruch ein Beratungsgespräch machen musst, informiere dich am besten da,wie genau das abläuft.

Kayahi  05.01.2012, 11:22

Hey Funnypooky,

es gibt einen Ausnahmefall bei dem die Krankenkasse die Kosten eines Abbruches übernimmt, das ist die medizinische Indikation.

Liebe Grüße!