Bestes Medikament um Benzodiazepine abzusetzen?

Ein Benzodiazepinentzug ist immer mühsam, vorallem psychisch, man ist schlaflos und hat Angst. Alle Substanzen, welche einen Benzodiazepinentzug angenehm machen, machen selber abhängig. Man fällt von einer Abhängigkeit in die andere. Bei Benzoentzug kann es schlimmstenfalls zu Epianfällen oder Delir tremens usw. kommen, deshalb empfehle ich einen solchen Entzug ärztlich begleitet zu machen. Alkoholkonsum kann den Benzoentzug etwas mildern, wobei der Entzug stehts stärker ist und kaum kompensiert werden kann. Ein kalter Benzoentzug dauert, je nach länge des Konsumes und der Dosis der genommenen Benzos, etwa 2-4 Wochen. Typische Benzoentzugsymptome sind: Schlaflosigkeit, Panikattaken, Angst unter Menschen zu sein, unangenehme Sinneswahrnehmungen, völlige Unsicherheit. Hat man diesen Scheissentzug hinter sich, ist man glücklich! Alles Gute und viel Kraft! Patrickson

Es tut mir sehr leid das ich erst jetzt schreibe, aber ich bedanke mich extrem bei dir bzw euch... Danke für diese super konkreten Antworten....

Ich kenn das Gefühl wenn ich 2 Tage nichts einnehme.. Bekomm ich ein dreckiges Gefühl.. Sogar in der Wohnung fühlte ich mich verfolgt und beobachtet... Und egal ob der Fernseher läuft, oder ich im Internet surfe.. Ich habe immer irgendwelche Gedanken.. Muss dauernd über Sachen nachdenken.. Wie zb was auf meinem Konto los ist, dann wegen irgendwelche Rechnungen... Also auf deutsch.. Mach ich mir extreme sorgen über sachen die eig völlig egal sind..

Aber nochmals danke... Echt cool von dir

Stimmt es das Pregabalin ein gutes Medikament ist ohne Entzugserscheinungen zu bekommen

Ja ist es, man bekommt aber auch beim Pregabalin Entzugserscheinungen, aber weniger stark als bei Benzos.

Wie lange bleiben Benzodiazepine (Lorazepam, Diazepam usw) im Körper, so das ein test negativ ausfällt

Ca. 5-10 Tage.

Wir lange dauert ein Benzo Entzug

Kalt 2-4 Wochen.

Kann man mit anderen Medikamenten den Entzug erleichtern.

Ja, Lyrica, Sedativa, Neuroleptika.

Kalten Benzo-Enzug würde ich nicht machen, gehe in eine Klinik oder lasse dich ambulant runterdosieren.

• Pregabalin ist ein Antiepileptikum mit angstlösender Wirkung. Es hat eine GABA-ähnliche Wirkung (GABA ist jener Botenstoff, der auch Benzodiazepine beeinflussen) und macht meist nicht abhängig. Es gibt jedoch Fallberichte, bei denen Menschen mit vorbestehenden Suchterkrankungen abhängig wurden. Offiziell zugelassen als Entzugsmedikament ist es nicht. Hier findest du mehr Infos zu Pregabalin: http://deprimed.de/pregabalin/
• Wie lange Benzos im Körper bleiben hängt von der Substanz ab. Diazepam beispielsweise hat eine enorm lange Halbwertszeit (bis zu 48h), Lorazepam ein wenig "kürzer" (bis zu 20h). Halbwertszeit heisst jener Zeitpunkt bei dem das Medikament bis zur Hälfte im Blut abgebaut ist. Ist die Halbwertszeit wie im Falle von Lorazepam 20h, hast du nach 20h noch die Hälfte und nach 40h noch 1/4 im Blut.
• Wie lange der Benzoentzug andauert hängt von der individuellen Konstitution der Person und vom Grad der Abhängigkeit (wie lange nimmt man es schon? was für eine Dosis nimmt man?) ab. Richtwert ca. 2-3 Wochen bis das Schlimmste vorbei ist, doch diesbezüglich gibt es keine generell gültige Antwort auf deine Frage.
• Sicherlich gibt es Medikamente mit denen man den Entzug etwas erleichtern kann. Es kommt darauf an, was für Entzugssymptome man hat. Gegen Schlafstörungen beispielsweise wird meist ein sedierendes Antidepressivum (z.B. Trimipramin) oder ein Neuroleptikum (z.B. Quetiapin) verschrieben. Gegen Angststörungen können Antidepressiva aus der Wirkstoffgruppe der SSRI/SNRI zum Einsatz kommen, zur Beruhigung wiederum Neuroleptika usw. Diese Medikamente -darf man nicht vergessen- sind jedoch wiederum mit Nebenwirkungen verbunden.
• Morphin ist ein Opiat und kein Benzodiazepin. Es beeinflusst völlig andere Botenstoffe. Der Entzug kann somit nicht verglichen werden. Je nach Person ist der Entzug der einen oder der anderen Substanz schlimmer. Was jedoch eine Tatsache ist ist, das Morphin kaum psychisch abhängig macht sonder körperlich. Bei Benzos ist es eher umgekehrt. Schlafstörungen bei Benzoentzug sind in der Regel vorprogrammiert und äusserst schwerwiegend.
• Ich mache momentan einen "Mini-Benzoentzug" durch, habe das Medikament für einige Wochen genommen, bin aber nicht schwerwiegend abhängig (also kein Suchtverlangen). Dennoch, die Schlafstörungen sind der Horror. Also aus Eigenerfahrung kann ich dir nicht wirklich berichten, lernte aber in der Klinik (habe Depressionen und Panikattacken) mehrere Mitpatienten auf Benzo-Entzug kennen. Übereinstimmend schliderten sie mir, dass die Reduktion zu Beginn meist erträglich sei (wenn auch sicher nicht angenehm). Schwierig werde es beim letzen Drittel der Reduktion. Dies sei die absolute Hölle.

Hoffe konnte dir ein bisschen weiterhelfen... Viel Glück und Durchhaltewilllen!