Beseitigung von Derealisation beziehungsweise Depersonalisation

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe dir einen kleinen Text per Freundschaftsanfrage geschickt. Schau mal rein, könnte dich interessieren :)

Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Es ist belastend. Manchmal erlebt man Freunde als Fremde, Familienmitglieder sehen fremd aus bzw. fühlen sich fremd an und man selbst ist nicht mehr der/die alte. Die Stimme, das eigene Selbst ist fremd. Der Spiegel zeigt dir eine Person, die sich so fremd anfühlt, obwohl du dir sicher bist, dass du es bist, der dich da ansieht. Es ist schrecklich, ständig seine eigene Existenz in Frage zu stellen.

Was hilft dagegen? Nun, so doof wie die Antwort klingen mag (und ich weiß aus Erfahrung, dass dies nicht immer funktioniert): Ablenkung! Führe Tätigkeiten aus, die dich ablenken, bei denen du den Kopf nicht frei hast, um über dich nachzudenken! Was das individuell für dich bedeutet, musst du noch herausfinden. Mir hilft es sehr gut, obwohl ich auch Zeiten habe, in denen ich einfach aus der Realität flüchte, den ganzen Tag im Bett verbringe und TV schaue. Manchmal gehts leider nur so. Das Ziel ist, den Zustand irgendwann ignorieren bzw. akzeptieren zu können. Denn die Depersonalisation, sowie die Derealisation nährt sich von deinen Gedanken. Zumindest geht es mir meist so. Und umso mehr du dich hereinsteigerst, umso schlimmer wird es. Sei furchtlos, nichts wird dir passieren! Es ist unangenehm, ich weiß, aber fange kein Vermeidungsverhalten an! Es ist nur ein Gefühl, nicht das Ende des Lebens! Und wenns garnicht geht, versuchs mal medikamentös. Manchmal ist das der erste Schritt erst einmal wieder in die richtige Bahn zu kommen. Hab einfach Mut Dinge auszuprobieren. Mach drei Schritte vor und einen zurück. Auch so kommst du irgendwann ans Ziel. Aber eines kann ich dir noch vorweg sagen, es wird wahrscheinlich nie ganz verschwinden. Das ist schade, aber man lernt damit umzugehen, denke ich. Psychotherapie ist vllt auch erstmal eine gute Anlaufstelle.

Ansonsten, schau mal in die Freundschaftsanfrage. Alles Gute!

Ich poste es hier auch noch mal und bei Fragen mail einfach hier :-)

Hallo,

ich weiß genau wie Du dich fühlst., da ich sporadisch auch an starken derealisation Erleben leide. vor ein paar Tagen ist es bei mir wieder zum Ausbruch gekommen jedoch war ich davor 5 Jahre frei davon. Das wichtigste , so finde ich, ist das man in einem starken Schub versucht ruhig zu bleiben und sich immer wieder Sagt das dieses Gefühl gerade mich als Mensch komplett nicht ausmacht und ich viel mehr bin . Je mehr ich versucht habe diesem Gefühl aus dem Weg zu gehen, desto heftiger kam es. Also gewöhnte ich mir an, in den Situationen , so schwer es mir auch fällt, mit mir selbst positiv zu reden. Das hilft mir zwar in der Situation nicht viel aber ich merke wie ich doch ruhiger werde und so das Gefühl abschwächt. Des weiteren hilft es mir auch ein bisschen Dinge zu berühren um nicht zu stark in der bildlichen Situation zu hängen. Sowie Achtsamkeit Übungen. Von Spirituellen Dingen lass am Besten die Finger da dich so etwas noch mehr in die Krankheit stürzen kann.

Ich kann dir ein Hilfreiches Buch empfehlen : http://www.amazon.de/Depersonalisation-Derealisation-Entfremdung-%C3%BCberwinden-Hilfe/dp/3170221701/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1359834464&sr=8-1 In Mainz gibt es die einzige Sprechstunde für die Krankheit geleitet von Matthias Michael.

Guten Morgen, ich bin auch neu hier in diesem Forum.Ich fuehl mich ziemlich allein gerad mit meinen Aengsten und Fremdheitsgefuehlen und dachte, dass es gut waere diese Aengste mit Leuten zu teilen, denen es aehnlich ergeht. Ich weiss nicht genau,ob ich wirklich an einer Depersonal. Stoerung leide. Meine Therapeutin hat diese Moeglichkeit letztens erwaehnt, nun werde ich zu einem Psychiater gehen und versuchen das abzuklaeren.Ich nehme gerade schon ein Antidepressiva. Das erste Mal hatte ich diese Fremdheitsgefuehle mit 16. Sie tauchen eigtl immer dann auf,wenn ich in einer schwierigen Phase oder Umbruchsphase stecke.Aber so stark und langanhaltend wie die letzten Monate waren sie nie. Besonders Morgens ist es am schlimmsten. Kennt Ihr dieses Gefuehl,dass man sich seiner Existenz so krass bewusst ist? Dass man gedanklich, wie besessen, nur um sich kreist? Dass man staendig denkt, krass ich lebe lebe lebe, aber was ist das hier alles? Was ist der Sinn? Man das Gefuehl hat,es gaebe im Koerper oder im Kopf irgendwo einen Schalter, den man umschalten muss um wieder "normal" zu sein? Um wieder im "Flow Modus" zu leben und nicht staendig sich jeder Sekunde so bewusst zu sein? Es ist so schwer zu beschreiben und manchmal denke ich fast, dass diese schrecklichen Fremdheitsgefuehle mich davor schuetzen mich mit all den anderen Themen auseinanderzusetzen,die mir eigentlich gerade das Leben schwer machen.Liebeskummer, Zukunftsaengste, Perspektivlosigkeit etc. Ich bin 32 und lebe und arbeite seit einigen Jahren in Istanbul. DAs Thema der Rueckkehr nach Deutschland belastet mich sehr. Es verstaerkt das Gefuehl niergendwo richtig hinzugehoeren. Dann ist da diese Angst in der Brust und eben dieses diffuse Gefuehl der staendigen Selbstwahrnehmung.Die eigene Stimme erscheint einem dann fremd, aber gleichzeitig ist man irgendwie auch krass nah bei sich. Aber halt eben zu sehr, es fehlt der Abstand. Ich weiss nicht, ich ringe nach Worten...ich moechte einfach nur wieder rauskommen aus diesem Gefuehl. Es ist so auslaugend und gemein und unschoen und stark und ich habe Angst,dass ich es irgendwann nicht mehr aushalte. Aber dagegen ankaempfen ist wohl auch nicht so gut.Wenn man sich so fern ab von sich selber fuhlt, dann sucht man nach Halt. Was gibt Euch Halt und Zuversicht?

Es wuerde mir helfen von Euren Erfahrungen zu lesen, zu beep,dass es anderen aehnlich ergeht.

Danke.