Benzodiazepine und Alkohol?!

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Diazepam ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine mit relativ langer Halbwertszeit. Er wird insbesondere als Psychopharmakon zur Behandlung von Angstzuständen, in der Therapie epileptischer Anfälle und als Schlafmittel angewendet. Da es bei einer Langzeittherapie mit Diazepam zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen kann, wird der Wirkstoff vorrangig in der Akuttherapie – das heißt nicht länger als vier bis sechs Wochen – eingesetzt.[3] Eine Anwendung über längere Zeit darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen.

Das mal grundsätzlich.

Du triffst Dich also mit einigen Leuten. Und dazu meinst Du zusätzlich Alkohol trinken zu müssen.

Nun denn. Sie Suchtgefahr ist schon im Körper drin. Denn Alkohol ist ein weiterer Angsthemmer.

Tatsächlich würde ich mich an Deiner Stelle voller Mut für das Leben entscheiden. Echte Freunde laufen nicht weg und haben Verständnis wenn es eben mal eine Weile nötig ist zuhause zu bleiben um sich von einer etwas komplizierten Erkrankung zu erholen. Sie müssen nicht unbedingt wissen welche es ist. Es reicht wenn Du ihnen sagst sie ist nicht ansteckend hat aber so einen komischen lateinischen Namen dass Du ihn nicht behalten hast. Nun wirst Du eben behandelt. Und nein, sie hindert Dich nicht daran zur Schule zu gehen oder zur Arbeit. Fragen sie weiter frage zurück, ob sie bei einer Verstauchung im Fußbereich auch so ein Theater veranstalten würden.

Ich würde Dir dringend raten täglich mindestens eine halbe Stunde Tagebuch zu schreiben von Hand auf Papier ohne zu denken. Ohne zu denken macht viel Sinn da Du so an die Ursache der Angst kommst. Es wird seine Zeit dauern. Und Du brauchst Worte um das was in Dir vorgeht auch beschreiben zu können. Also macht es Sinn sich einen Ausweis einer öffentlichen Bibliothek zuzulegen und drauf los zu lesen was das Zeug hält.

So hast Du eine gute Grundlage für eine Therapie die aus der Angst heraus begleitet. Ein Analyttiker wäre schön falls er zu finden ist.

Die Alternative ist - natürlich - Du nimmst Dein Mittel bei Bedarf, trinkst dabei noch Alkohol und wirst bald ein feiner Kandidat sein der sich leicht mit wahrnehmungsverändernden Mitteln beeinflussen lässt. Dein Leben hast Du so aus der Hand gegeben.

Natürlich braucht es sehr viel Vorbereitung, Anstrengung und Mut um irgendwann durch die Angst zu gehen. Ich weiß wovon ich schreibe. Ich würde es aber nicht missen wollen. Auf gar keinen Fall.

Die Wahl hast Du.

Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Auch die schwerste Tür lässt sich mit einem kleinen Schlüssel öffnen.

Oh man, lese ich hier immer ein Schwachsinn wenn es um Pharmazie geht... Ich bin Pharmazie Student im 6 Semester und fasse mal zusammen: Diazepam hat eine Halbwertszeit von bis zu 30 Stunden, die 100%ige Blutkonzentration lässt allerdings bereits nach ca. 50 Minuten nach. Alkohol ist in Kombination mit Benzodiazepinen generell zu vermeiden, da es zu gegenseitiger Wirkveränderung/Verstärkung kommen kann. In höheren Dosen wird die Atemdepressive Wirkung des Alkohols enorm verstärkt, was tödlich enden kann. Es stellt außerdem eine hohe Belastung für das Kreislaufsystem dar. Es kann bei allem Benzodiazepinen zu einer paradoxwirkung kommen, d.h. Angstzuständen, Gereiztheit, Unruhe etc. Diese Paradoxwirkungen kommen eher bei Kindern und älteren Menschen vor, können aber durch Alkohol auch auftreten (gegenseitige Wirkveränderung). Außerdem sollten Benzodiazepine nicht länger als 14 Tage regelmäßig eingenommen werden (Alprazolam sogar nach 11 Tagen). Aber auch der Konsum von Benzodiazepinen 2-5 mal im Monat über Jahre hinweg ist auch eine Form der Benzodiazepinabhängigkeit, man unterscheidet da in 3 Abhängigskeitsformen. Zurück zu deiner Frage: Wenn du am Vormittag 10mg Diazepam nimmst und abends 2-3 Bier trinkst, wird das keine gefährlichen Folgen haben, macht dich höchstens etwas krass berauscht und steigert evtl. das Suchtpotenzial. Ein anderer Redner sprach hier von 20mg Diazepam und wenige Stunden später ein paar Bier, das sollte man tunlichst sein lassen. Mal abgesehen dass 20mg schon das Doppelte der empfohlenen Tageshöchstdosis sind, spricht der Konsum von mehreren Bier kurze Zeit später für ein Suchtproblem. Ach ja, bitte wirklich auf das Einahmeintervall und die Anwendungsdauer von Benzodizepinen achten, eine Abhängigkeit tritt schnell ein und der Entzug von einer starken Benzodiapinabhäbgigkeit ist der psyisch schlimmste Stoffentzug den es gibt. Der körperliche Entzug einer stark ausgeprägten Abhängigkeit endet häufig tödlich (Krampfanfälle bis zum Herzstillstand bei "kaltem Entzug". Ein Heroinentzug ist gegen eine starke Benzoabhäbgigkeit ein Kinderspiel. Nichtsdestotrotz sind Benzos eine der wichtigsten Medikamente überhaupt, sollten aber dringlichst korrekt therapeutisch eingesetzt werden, dazu gehört auch das Kombinieren mit Alkohol. Egal aus welchem Grund und in welchem Rahmen. Aber wenn du drauf bestehst: nimm um 10 Uhr vormittags 10 mg Diazepam und trinke frühestens ab 18 Uhr (leichten) Alkohol, und das sollte im sozialen Rahmen stattfinden, nicht als dein Standard Feierabend werden.

LG Freddy

Freddy070990  07.07.2016, 01:24

Satzkorrektur: "...sollten aber dringlichst korrekt therapeutisch eingesetzt werden, dazu gehört auch das NICHT kombinieren mit Alkohol" 

Die restlichen Fehler dürft ihr Essen, habe länger nichtmehr geschlafen und kann nichtmehr gut schreiben.

Das solltest du tunlichst sein lassen.

Nun ja, 1o mg Tageshöchstdosis ist ein bißchen arg an den Haaren herbeigezogen. Stationär und ambulant sind durchaus Dosen von 3o - 6o mg normal, kurzfristig. In niederen Dosen (2 mg bis 1o mg) ist Diazepam durchaus über Jahre hinweg einnehmbar, ohne eine Suchterscheinung hervorzurufen. Natürlich nicht täglich. Das wäre auch sinnlos, da Benzodiazepine innerhalb kürzester Zeit ihre Wirkung verlieren (Toleranz). Der Betroffene will/muss dann die Dosis steigern. Der verordnende Arzt bekommt dies i.d.R. schnell mit, wenn der Patient in immer kürzeren Abständen sein Rezept einfordert. Was die Kombination mit Alkohol betrifft, muss man unterscheiden zwischen geübten und ungeübten Trinkern. Bei ersteren ist ein Diazepamkonsum in der bereits erwähnten Tageshöchstdosis von 3o - 6o mg i.d.R. von keinen schlimmen Folgen begleitet, bei zweiteren kann die Sache schlecht ausgehen.

Apropo: Benzos und Alk bitte vermeiden. In kleinen Dosierungen zwar ungefährlich. In hohen Dosen kanns tödlich enden.