Belästigung durch permanentes Klavierspiel in der Mietwohnung
Hallöchen zusammen.
Heute mal ein etwas merkwüdigeres Anliegen:
Mein Partner wohnt nun schon seit mehreren Jahren in einer Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus. Die anderen Wohnungen werden vom Vermieter, seiner Frau und den beiden Töchtern bewohnt. Die Frau des Vermieters bietet Klavierunterricht an. Noch dazu wohl - dem Klang nach - Geigen- sowie Flötenunterricht.
Dummerweise geht dieses (zum größten Teil) Geklimpere vorzugsweise sonntags in der Mittagszeit los und endet meist nicht vor 18:00 Uhr oder noch später. Unter der Woche ist er arbeiten; da bekommt er es nicht so mit. Aber abends ist auch immer mal wieder Unterricht. Beide Töchter erhalten ebenfalls ihren Musikunterricht bei der Mutter.
Was das auf Dauer an die Nerven geht, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Zumal es sich hierbei um eine ziemlich hellhörige Wohnung handelt.
Mein Partner hat seinen Vermieter schon einmal darauf ansgesprochen, dass es doch ziemlich laut sei und teilweise zu absolut unmöglichen Zeiten. Gerade das Wochenende sei ja dafür da, sich von seiner stressigen Arbeitswoche zu erholen. Der Vermieter wiegelte ein wenig ab mit den Worten: "Die Kinder spielen halt auf Wettbewerben. Die müssen viel üben."
Jetzt ist die Frage: Muss man sich das allen Ernstes so gefallen lassen? Ich selbst bin am Wochenende meist bei ihm und bekomme dieses teilweise lausige Klimperspiel selbst mit. Seit drei Wochen sind sie jetzt bei einer Melodie, welche der Titelmusik von "Fluch der Karibik" recht ähnlich ist. Ich mag den Film, nur weiß selbst ich noch nicht, wie lange ich das wohl noch aushalte.
Was kann man also tun, wenn der Vermieter selbst (bzw. dessen Frau) der Störenfried ist und auch nicht mit sich reden lässt? Wisst ihr Rat?
Vielen Dank schon mal. Ich bin sicher, ihr habt da so den einen oder anderen Tip. :)
7 Antworten
Nutze die Chance und gründe eine Heavy Metal Band,,, Proben immer Sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr .... Samstags geht nicht, da ist immer Konzert ;-)
Reden hilft da wohl nicht. Da muss man dagegen halten. Wenn man Geklimper aus der Nachbarwohnung hört, dann auch umgekehrt. Also mach Rockmusik oder ähnliches an, was nicht zu der Klaviermusik passt und stell sie so laut, dass man sie hören muss. Wenn dann Beschwerden kommen, bietet sich eine sehr gute Möglichkeit zu erklären, dass man die Lautstärke braucht, um das nervige Geklimper zu übertönen. Der Musikunterricht am Sonntagnachmittag wird dann über kurz oder lang unmöglich.
Rein gesetzlich kann er da nichts machen. Es gibt die sogenannten Mittagsruhezeiten nicht mehr. Da wäre aber ein anderer Punkt: Wenn die Frau Klavierunterricht gibt, dann ist das gewerblich genutzter Wohnraum. Da könnte er bei der Stadtverwaltung nachfragen, ob der Bebauungsplan eine gewerbliche Nutzung des Wohnraums erlaubt. Wenn dem nicht so ist, muss die Frau zumindest mit dem Klavierunterricht aufhören. Mehr kann ich dazu auch nicht raten. Wenn es gar nicht geht, muss er umziehen.
Seit wann gibt es die Mittagsruhezeiten nicht mehr?
Bei Berufsmusikern können die erlaubten Spielzeiten erheblich länger ausfallen. Voraussetzung dafür ist, dass ihnen laut Mietvertrag Hausmusik und z.B. Musikunterricht erlaubt ist. So durfte ein Klavierlehrerin werktags, wenn die Nachbarn außer Haus sind, zwischen 7.00 und 17.00 Uhr spielen. Zwischen 17.00 und 22.00 durfte sie drei Stunden spielen, am Wochenende fünf Stunden (LG Frankfurt, Az. : 2/25 O 359/89). Für Geige, Bratsche und Cello wurden acht Stunden täglich, an Sonn- und Feiertagen sechs Stunden erlaubt (LG Flensburg, 7 S 167/92).Quelle :123recht.net es scheint aber keine einheitliche gesetzliche Reglung zu geben...schwierig
,,,das könnte als letztee Ausweg auch hilfreich sein..http://www.mietrecht.org/mietminderung/laermprotokoll/ ...private Meinung von mir...solche Leute dürften einfach keine Wohnung vermieten!!!
solche Leute dürften einfach keine Wohnung vermieten!!!
Dürfen schon - Fair wäre, wenn man mit den Leuten, die Interesse an der Wohnung haben, darüber informiert.
Ich würde mir eine andere Wohnung suchen, denn ich glaube nicht, dass der Vermieter einsichtig sein wird, da es ja sein Haus ist.
Die Musiklehrerin ist mit ihrem Mann Eigentümerin des Hauses. Sie hat also keinen Mietvertrag.
Schau mal hier nach: http://www.hausverwalter-vermittlung.de/blog/ruhezeiten-im-mietrecht
Ansonsten evtl. zur Verbraucherzentrale, die bieten Beratungen an.
Als Berufsmusiker würde ich keinen davon bezeichnen. Zumal die ganze Angelegenheit nicht einmal angemeldet zu sein scheint. Thema Schwarzarbeit.
Mietvertrag hat sie keinen - ist ja nun mal mit ihr Eigentum.
Vielen Dank auf jeden Fall für die Quellenangaben und die genauen Angaben. Vielleicht kann man damit etwas anfangen.
Wobei ich gerne wüsste, welcher Richter 8 Stunden täglich Bratsche und/oder Cello erlaubt... Der wohnt bestimmt ohne Nachbarn in seinem Häusle... :-P