Baustellenlärm so lange überhaupt legal?
Moin, ich hab seit heute morgen eine Baustelle bei mir direkt neben dem Haus. Ich wohne an einer S-Bahn Haltestelle und dort werden vom 31.05. - 30.06. Gleis- und Straßenbauarbeiten durchgeführt. Werktags von 6-22 Uhr und am kommenden Wochenende findet ein „Powerwochenende“ statt, wo rund um die Uhr gearbeitet wird. Dadurch, dass ich an der Haltestelle wohne, bin ich Lärm gewöhnt aber das sprengt echt alles. Ich kann nichtmal meine Fenster öffnen so laut ist es. Im Fernsehen etwas schauen ist auch anstrengend. Schlafen geht nur mit Ohropax.
Ich habe diesen Monat in der Nachtschicht und komme dann um 5 Uhr nach Hause. Hab also quasi den ganzen Tag die Baustelle vor der Nase soweit ich nicht wegfahre.
Nun zu meiner Frage:
Ist es überhaupt rechtens, jeden Tag so lange Baulärm zu verursachen und (mit Ankündigung) am Wochenende durchzuarbeiten?
Ich habe gelesen, dass ich Mietminderung bis zu 25% geltend machen könnte. Eine wirkliche Entschädigung ist es für diesen Lärm definitiv nicht.
Grüsse
7 Antworten
Ja, ist legal!
Im Fernsehen etwas schauen ist auch anstrengend.
Kann ich mir vorstellen. Abhilfe: Kopfhörer
Schlafen geht nur mit Ohropax.
Na, immerhin ist das eine Lösung. Vielleicht ist die Baustelle während der Bauzeit gar nicht immer so laut.
soweit ich nicht wegfahre.
25 % Mietminderung ergibt einen Etat, für den man sich entweder über airbnb oder in einer günstigen Pension den ein oder anderen Tag Auszeit von der Baustelle organisieren könnte. Somit würde die Mietminderung auch eine Entschädigung für das Ausweichquartier enthalten.
Ist in der Nähe einer gemieteten Wohnung eine Baustelle über längere Zeit, also nicht auf dem Grundstück des Hauses oder des Vermieters, so kann der Mieter die Miete mindern, auch wenn sein Vermieter nichts für die Baustelle kann. Es liegt dann am Vermieter, von der Bahn eine Entschädigung zu fordern. So kenne ich es.
Die Bahn war da, als der Mieter einzog. Dass da mal daran gearbeitet wird ist normal. Da gibt es kein Minderungsrecht der Miete. Ist auch bei Hausbau als Lückenfüllung so. Dazu gibt es diverse Urteile.
Hier in dem konkreten Fall bleibt faktisch nur eine Entschädigungsforderung an die Bahn. Die wird sie vermutlich mit ihrem Rechtsanwalt zurückweisen.
Hier ist keine Mietminderung zulässig. Wenn man an der S-Bahn wohnt, muss man mit Baumaßnahmen rechnen, und das unbegrenzt. Du kannst umziehen, mehr ist nicht drin. So ist die Rechtslage.
Fernsehen kann man nach 18 Uhr oder? Wir hatten das Problem 2 Jahre lang. Dafür ist die Wohnung jetzt aufgewertet. Froh muss man sein wenn keine Risse am Haus auftreten. Aber es passiert eher mit Tiefgaragenbauten.
Ja, ist es, Du hast das zum Wohle der Allgemeinheit zu dulden. Deine Interessen müssen hinten an stehen.
30 Tage ist doch nicht lange. Sei froh, dass das so schnell abgearbeitet wird. Und es liegt nun einmal im öffentlichen Interesse, dass die Gleisbauarbeiten erledigt werden müssen.
Das erinnert mich an Leute, die "aufs Land" ziehen, und sich dann beschweren, wenn die Bauern die Felder düngen.
Das es im öffentlichen Interesse liegt, ist ja schön und gut. Für mich ist es trotzdem eine Einschränkung und nicht gerade eine unerhebliche. Für Sie mag es kurz sein, für mich nicht.
Anscheinend ist es auch möglich Mietminderung geltend zu machen, was ja schon bestätigt, dass es eine Einschränkung darstellt.
Was hat denn dein Vermieter damit zu tun. Zahlt die Bahn ihm dann den Ausgleich für die Mietminderung?
So ist es anscheinend vorgesehen. Mietminderung macht der Mieter beim Vermieter geltend. Der Vermieter kann sich den Mietausfall dann beim Verursacher wiederholen.
In dem Fall ist keine Mietminderung zulässig. Was möglich ist, ist von der Bahn eine Entschädigung einzufordern, zumindest versuchsweise.