Bafög-Antrag abgelehnt wegen fehlenden Unterlagen , was nun?
Hi, ich bin Studentin (3.Semester) und habe Ende September meinem Antrag fürs Bafög eingereicht. Jedoch kam dann irgendwann im Oktober ein Brief meiner Sachbearbeiterin , dass noch Unterlagen fehlen. Einmal Nachweise meiner Eltern und dann noch ein Nachweis von mir , weil ich noch ein Investmentdepot und eine Sparanlage hatte. Die Sachen von meinen Eltern zu kriegen, war schonmal nicht leicht, denn zu meinem Vater hatte ich jahrelang keinen Kontakt und meine Mutter wohnt weit weg. Meine Anlagen hatte ich mittlerweile auch aufgelöst, da mein Freund und ich das Geld als Anzahlung für ein gemeinsames Auto brauchten und es auch so für irgendwelche Ausgaben draufging. Fakt also, es existierte nichts mehr davon. Das habe ich auch in dem Antrag angegeben, jedoch bekam ich dann im November Post, dass die Unterlagen über die Sachen, die es ja eigentlich gar nicht mehr gab, wie gesagt, fehlte. Ich habe dann geantwortet, und noch einmal geschrieben, dass dieses Vermögen nicht mehr existiert und eine Kopie meines Auflösungsbescheids mitabgeschickt. Jetzt ist es Dezember und bisher meldete sich keiner. Ich rief mehrfach beim Bafögamt an, über die Erreichbarkeit sage ich jetzt lieber nichts. Als ich endlich meine Sachbearbeiterin an der Strippe hatte, meinte sie, sie habe mir eine Email geschrieben. Ich fiel aus allen Wolken, denn wie ihr wisst, gibt es gewisse Fristen und ich hatte so von nichts gewusst, weil die nette Dame mir plötzlich eine Email schreibt statt wie die ganze Zeit zuvor einen Brief. Diese Email war natürlich im Spamordner und ich musste eine ganze Weile suchen, weil die gute Frau als Betreff "Vermögen" gewählt hatte, wie in tausend dubiosen Spams im Spamordner und als Absender hatte sie ihren Nachnamen angegeben, was die Mail auch wie Spam aussehen ließ. Nun hatte ich zumindest die Email , in der stand , dass ich ja im Antrag unterschrieben hatte , dass alles vollständig ist (gibt es echt Antragsteller, die das nicht unterschreiben?) und man forderte erneut die Übersicht über das nicht mehr existente Vermögen. Ich habe also die Bank angerufen und nochmal um einen schriftlichen Nachweis gebeten, aus dem hervorgeht , dass ich kein Vermögen mehr besitze. Auserdem werde ich wahrscheinlich all meine Kontobewegungen kopieren müssen, damit die netten Menschen sehen, dass das Geld fort ist. Nun ist aber heute auch noch ein Brief gekommen, in dem die Ablehnung stand.
Was kann ich jetzt machen? In den Widerspruch gehen und den Nachweis der Bank und meine Kontoauszüge s.o. nachreichen? Bekomme ich die Nachzahlung ab Oktober? (Ich habe ja die ganze Zeit kein Geld bekommen und muss mich von meinem Freund, mit dem ich zusammen lebe, durchfüttern lassen bzw Geld von ihm leihen)
Ich fühle mich von meiner Sachbearbeiterin (gerade wegen der Email) ziemlich verarscht, werde mich aber wahrscheinlich eh nicht wehren können. Trotzdem, ist das rechtens? Leider kenne ich mich mit solchen Einrichtungen überhaupt nicht aus.
Danke für Antworten!
3 Antworten
Geh doch mal direkt zu der Sachbearbeiterin und frag sie, welche Nachweise sie braucht. Wichtig ist vor allem: Vermögenstand zu welchem Datum? Vermutlich will sie die Kontostände zum Datum des Antrags oder Anfangs des Jahres, und du lieferst ihr die Kontostände zu einem späteren, nicht gewünschten Datum. Damit kann sie nichts anfangen, deswegen die ablehnung.
Liefer ihr am besten den Kontostand zum gewünschten Datum, und mach dann noch ein zusatz mit den geändertem neuen Datum mit hinweis das sich ab dann die Berechnungsgrundlagen geändert haben. Wenn alles nichts hilft und dennoch ablehnung, möglichst schnell neuen Antrag stellen.
Ich vemute das die Email nicht die notwendige Form hat, um ein Fristversäumen zu begründen. So oder so brauchst du jetzt ein Widerspruch oder Neuantrag.
und dann noch ein Nachweis von mir , weil ich noch ein Investmentdepot und eine Sparanlage hatte
Woher wussten die denn von deiner Sparanlage? Die wirst du ja dann angegeben haben. Du kannst doch nicht Dinge angeben, die du dann plötzlich nicht mehr hast. Dadurch gefährdest du den ganzen Antrag - wie man ja gesehen hat. Wenn du nicht bei der Wahrheit bleibst und zum Antrag nicht alle Unterlagen einreichst, kannst du Bafög knicken.
Tut mir leid das sagen zu müssen, aber bei einer so dilettantischen Arbeit brauchst du dich nicht zu wundern, dass der Antrag abgelehnt wurde. Es gibt auf der Internetseite wirklich alle Informationen, wie man so einen Antrag stellt und vor allem, welche Fristen man einzuhalten hat und welche Nachweise man erbringen muss. Das hättest du dir vorher besser mal etwas genauer durchgelesen.
Wenn du Geld von einer Behörde haben willst, musst du 100%ig genaue Arbeit leisten. Der Sachbearbeiterin ist absolut kein Vorwurf zu machen. Die meisten Anträge werden wegen Formfehlern abgelehnt. Auch das steht auf der Bafög-Seite.
Warum sollte man dir Leistungen gewähren, wenn du Vermögen hattest und das denn noch schnell anderweitig ausgibst?
Ausschlaggebend ist die Aufstellung bei Antragsstellung. Wenn du das Vorhandene anderweitig ausgibst, ist das dein Problem.
Stell dir vor, ein Millionär beantragt Leistungen, gibt seine Million dann schnell aus oder verschenkt, spendet.. sie und erwartet dann Geld vom Staat. Etwas überzogen, aber im Grunde gleiche Situation.