Amtsarzt Zoll mittlerer Dienst Verbeamtung mir früherer Depression und Klinik aufenthalt.

3 Antworten

Wenn du so weit gekommen bist, dass du die Depression als überwunden betrachtest, dann brauchst du dich vor dem Amtsarzt nicht zu fürchten.

Ich hatte vor ungefähr 10 - 12 Jahren auch eine Depression, es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, warum ich sie bekommen habe. Die Konsequenz daraus war u.a. die Beendigung meiner Ehe.

Aus heutiger Sicht war die Depression das größte Geschenk, was ich in meinem Leben bekommen habe. Sie hat mir gezeigt, dass ich mich nicht andauernd nach anderen richten soll, sondern meinen ganz eigenen Weg gehen soll.

Deswegen würde ich dir empfehlen, absolut bei der Wahrheit zu bleiben - es ist viel übler, wenn du etwas verschweigst, was ganz leicht aufzudecken ist.

Und wenn du nicht genommen wirst, dann soll es nicht sein! Dann hat das Leben etwas anderes mit dir vor. Vertrau dem Leben einfach! Wenn du vertraust, wirst du nie enttäuscht werden, das Leben legt dir ein viel besseres Geschenk hin. Das einzige "Problem", das wir Menschen haben, ist: solche Geschenke zu erkennen und anzunehmen.

Wir sind viel zu sehr vom Kopf gesteuert anstatt uns auf die besten Fähigkeiten zu verlassen, die wir haben: das ist die leise innere Stimme.

Ich wünsche dir alles Gute!

Erst mal gratuliere, dass Du damals aus der Depression heraus gefunden hast, dass Du in die Klinik gegangen bist und eine Therapie gemacht hast! Das schaffen nicht alle Jugendlichen (auch viele Erwachsene nicht), und Jungs noch viel seltener.

Mit dieser Art von Amtsärztlichen Untersuchung habe ich zwar keine Erfahrung, aber ich weiß, dass viele "offiziellen" Stellen leider extrem allergisch auf psychische Erkrankungen reagieren. Wenn man sich z.B. in einer privaten Krankenkasse versichern möchte, dann verschweigt man auf jeden Fall a) jede Allergie und b) jede psychische Erkankung. Auch wenn das Nerven kostet, bei der Untersuchung und auch danach, würde ich die ganze Geschichte eher verschweigen: Was geht diesen Arzt an, dass Du Dich vor 3,5 Jahren schlecht gefühlt hast?

Du könntest auch einen Mittelweg gehen: Du erzählst von der Therapie, überlegst Dir aber irgendeine Erklärung, warum Du die angefangen hast (Abnabelung vom Elternhaus ist in Deinem Alter immer ein guter Grund, oder Prüfungsangst). Was immer für Deine Situation passt: Du hättest zuhause keine Problemlösungsstrategien gelernt und wolltest das für Dein Erwachsenenleben nachholen... Irgendein Grund, der so klingt, als würdest Du vernünftig und "erwachsen" nach vorne schauen. Und wenn sie dann irgendwann den Klinikaufenthalt ausgraben werden (wozu es wahrscheinlich nicht kommt), kannst Du immer noch sagen: Oh, sorry, hab ich ganz vergessen, denn der andere Grund ist für mich inzwischen viel viel wichtiger geworden.

Du kannst auch in das Gespräch gehen und schauen, was für ein Mensch da sitzt: Will dieser Arzt das Ganze am liebsten schnell und problemlos über die Bühne bringen? Dann verschweig alles. Oder ist das ein "Netter", der wirklich was über Dich herausfinden will? Dann kannst Du überlegen, ob Du das mit der Therapie erzählst, weil sie noch nicht lange her ist und deshalb die Gefahr größer ist, dass die Kasse was "verrät". Auf jeden Fall alles Gute!

Wenn ich fragen dürfte aus persönlichem Interesse. Wie ist das denn ausgegangen? Gab es noch Probleme? Liebe Grüße