Zweitkatze - Wie lange hat bei Euch die Zusammenführung gedauert?
Hallo liebe Katzenfreunde,
wir haben uns ja schon länger mit dem Gedanken an eine zweite Katze beschäftigt. Letzten Samstag nun haben wir aus dem Tierheim eine 1-jährige Katze (Lucy) zu uns nach Hause geholt. Unsere erste Katze (Tinka) ist kürzlich 3 J. alt geworden und lebt nun fast 2 Jahre bei uns. Sie ist sehr auf mich bezogen und sehr verschmust. Wenn ich mehrere Stunden weg bin, freut sie sich total, wenn ich dann wieder komme. Samstag nun zog Lucy hier ein. Wir haben sie erst einmal in einem separaten Raum einquartiert. Wir gehen zu ihr, wenn Tinka es nicht mitbekommt, weil sie draußen ist. Wenn wir sicher sind, dass Tinka länger draussen bleibt, lassen wir Lucy durchs ganze Haus laufen. Sie muss ja schließlich alles kennenlernen. Nun haben wir aber das sehr starke Gefühl, das Tinka sehr traurig ist. es macht den Eindruck als würde sie, wäre sie ein Mensch, sagen >>Jetzt ist eine neue Katze da und mich hat keiner mehr lieb<< Wenn sich Tinka und Lucy begegnen, dann versteckt sich Lucy, knurrt und faucht und Tinka springt mit ausgebreiteten Vorderbeinen (sieht dann aus wie ein V) auf Lucy zu. Tinka sagt meist nichts, sondern bekommt einen Puschelschwanz und eine Bürste. Ab und an faucht sie auch schon mal. Richtigen Körperkontakt gab es zwischen den beiden noch nicht, es sind Gott sei Dank immer nur diese kurzen "Absprünge". Seit gestern haben wir nun auch einen Feliway Verdampfer für die Steckdose.
So, nach den ganzen Vorinformationen nun meine Fragen: 1. Kann man, weil sie sich bisher nicht wie die Kesselflicker gekloppt haben davon ausgehen, dass sie sich mit der Zeit aneinander gewöhnen? 2. Diese Woche arbeite ich komplett von zuhause. Wenn ich nächste Woche Dienstag wieder ganztägig weg bin, muss ich dann damit rechnen, dass Tinka weggeht, weil ich an dem Tag nicht da bin und es hier auch so nicht mehr schön ist? Gerade hat sie mir noch eine kleine Spitzmaus gebracht, das ist ja ein Liebesbeweis. Trotzdem habe ich Angst, dass Tinka weglaufen könnte. Ist meine Angst überzogen? 3. Haben wir bisher soweit alles richtig gemacht, um die beiden aneinander zu gewöhnen oder was können wir noch besser machen? Lucy ist auch sehr verschmust und sie komplett Links liegen lassen geht doch nun auch nicht. 4. Eigentlich die wichtigste Frage: Wie lange hat es bei Euch gedauert, bis sich beide Katzen so aneinander gewöhnt hatten, dass es einen Hauch von Harmonie gab? 5. Da Lucy mit einem ihrer Katzenwelpen einfach vor dem Tiefgekühlt abgestellt wurde, ist nicht bekannt, ob sie bisher Freilauf kennengelernt hat Dennoch soll Lucy natürlich wie Tinka kontrollierten Freigang bekommen. Darf sie erst raus, wenn sie sich mit Tinka versteht?
Bitte gebt nur Antworten, wenn ihr selber eine Zweitkatze zu einer längere Zeit allein lebenden Katze hinzu geholt habt, denn dann habt Ihr ja Erfahrungen. Und ich möchte hier gerne Antworten von Erfahrenen haben.
Ganz vielen lieben Dank im Voraus und viele Grüße von der Rennschnecke
8 Antworten
Hallo Rennschnecke!
Du brauchst dir wirklich keinen Kopf zu machen. Du gibst dir soviel Mühe, dann klappt das auch mit deinen beiden. - Wichtig ist halt, dass sich deine neue Katze wirklich komplett zuhause fühlen muss, bevor du sie rausläßt, damit sie euer Heim auch als ihres anerkennt und dorthin zurückfindet. - Und deine Tinka läuft bestimmt auch nicht weg, denn es geht ihr ja gut bei dir.
Die Große zeigt ein ganz normales Revierverhalten und muß mit der Kleinen die Rangordnung klären. Nachdem die Große ja Freigängerin ist, kennt sie den Umgang mit anderen Katzen schon - eben nur nicht zuhause. - Am Anfang ist das für sie etwas stressig, aber glaube mir, das wird jeden Tag besser, da kannst du zusehen.
Ich halte seit etwa 35 Jahren Katzen. Und wenn ich so zurückblicke, hat wirklich jede Vergesellschaftung geklappt. Egal, welches Alter. Ich habe sogar einmal ein Katerkitten zu einer 16jährigen Katzenoma dazubekommen. Die haben sich echt gut verstanden. Auch zu einer Katze, die länger allein gelebt hat, habe ich schon Kitten dazugeholt. Und unser aktuellester Neuzugang lebt bei uns seit Anfang Mai, ist mittlerweile 11 Monate alt, und schläft bereits mit der 2jährigen Katze in einem Körbchen. Auch mit unserem Kater versteht sie sich gut.
Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Es klappt eigentlich immer. Bei den einen geht es schneller, bei den anderen dauert es etwas. Aber spätestens in einem halben Jahr kannst du dir garnicht mehr vorstellen, dass du mal nur eine Katze gehabt haben sollst.
Alles Gute für dich und die Fellnasen !
Hey polarbaer64, kann man hier irgendwie Kontakt aufnehmen? Ich könnte deinen guten Rat sehr sehr dringend gebrauchen. LG :)
Unsere Katzen sind Wohnungskatzen. Ich habe die katzen von Anfang an zusammengelassen. Es hat keine 2 Tage gedauert, da hat unsere alte Katze die neue abgeleckt.
Natürlich hat sich unsere alte Katze zuerst benommen wie eine Diva. Gefaucht, geknurrt und die Haare aufgestellt. Dass ist aber ganz normal, wenn eine neue kommt und in ihr Revier eindringt.
Lass die beiden sich mal beschnuppern, auch wenn es zu kleinen Machtkämpfen kommt.
Das ist ganz normal. Ich würde die neue auch die ersten 2 Wochen garnicht rauslassen. Maximal kontrolliert, wenn du dabei bist.
Und die Tinka wird schon nicht weglaufen, weil sie weiß wo sie ihr Fressen zuverlässig bekommt.
Du solltest auch darauf achten, dass alle beiden Katzen gleich viel Zuneigung und Aufmerksamkeit bekommen.
Also, mach dir nicht solche großen Sorgen, Dass wird schon. Wir Menschenmachen uns dabei meist mehr Sorgen und gedanken als nötig.
Und Katzen sind auch nur "Menschen". Die einen mögen sich auf Anhieb, die anderen nie.
Ich hatte zweimal eine Katzenzusammenführung (einmal junger Kater zu Katze und einmal junger Kater zu Kater), einmal hat es fast 2 Wochen gedauert, einmal nur ein paar Tage, zwei oder drei schätze ich (; Aber geklappt hat es jedes Mal.
Es wird bei diesem Thema leider nie eine allgemeingültige Antwort geben. Aber wir lieben unsere Katzen ja gerade wegen ihrer Individualität ;)
Ich habe Zusammenführungen nie mit Freigängern gehabt (übrigens: der Begriff kontrollierter Freigang ist eine Illusion, die nur so lange Bestand hat, wie deine Katze es mitmacht^^).
Von einem buchstäblich schäumenden Monster bis zur Liebe auf den ersten Blick hab ich mittlerweile alles erlebt. Ganz besonders sozial war mein letzter Zugang, ein kleiner Grieche aus dem Tierschutz, der hier alle anderen ruckzuck um die Pfote gewickelt hat, inklusive der bei der letzten Zusammenführung noch vor Wut schäumenden Katze.....also: alles ist möglich ;)
Meine Katzen bewohnen Wohnung + eingezäunten Garten, und bei der ersten Zusammenführung, also Zweitkatze zur ersten, hat sich die Ältere für einige Tage im Garten verschanzt, d.h. sie ist gar nicht mehr in die Wohnung gekommen, war sichtlich genervt von dem neuen Zwerg (dabei war sie selbst auch erst 2 Jahre alt). Aber auch das hat sich wieder gegeben. Ich kann aber natürlich nicht sagen, wie das bei Freigang abgelaufen wäre.
Übrigens: rauslassen solltet ihr sie nicht vor mindestens 4 Wochen Eingewöhnungszeit, besser sind 6 Wochen. Die Katze orientiert sich anhand der Umgebungs-Gerüche, und die soll sie quasi in-und auswendig kennen und sich in ihrem neuen Heim 100 %ig zuhause fühlen, bevor sie in den Freigang darf. Hat sie schon einen Chip? Das könntet ihr sonst in der Zwischenzeit machen lassen und sie auch gleich bei TASSO eintragen lassen.
Und das Wichtigste: versucht, halbwegs gelassen dabei zu bleiben. Je selbstverständlicher ihr mit beiden umgeht, desto größer die Chance, dass die Katzen das auch so annehmen.
Hallo liebe Katzenfreunde,
erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten. Nur zu Eurer Beruhigung, die Lucy werden wir frühestens nach 3 Wochen raus lassen und dann machen wir es so wie seinerzeit bei Tinka. Die ersten beiden Tage nur 15-20 Min., dann zwei Tage je 30 Min., dann 45-60 Min. und dann werde ich, so wie bei Tinka damals, in den Garten gehen und dort Unkraut zupfen, Beete harken etc. damit Lucy direkt eine Bezugsperson hat, wenn sie draußen rumläuft. Tinka haben wir auf diese Weise innerhalb einer guten Woche dazu gebracht raus zu gehen aber auch immer wieder nach Hause zu kommen.
Mir stellte sich aber die Frage, ob es klug ist Lucy z. B. nach drei Wochen rauszulassen, wenn sie sich dann wohlmöglich noch nicht 100%ig mit Tinka versteht. Es könnte dann ja passieren, dass Tinka Lucy gar nicht durch das Freigehege ins Haus lässt und Lucy dann ein ziemliches Problem hätte. Ich denke mal Tinka und Lucy müssen sich schon richtig verstehen oder zumindest akzeptieren, bevor Lucy raus darf, oder?
Was den kontrollierten Freigang betrifft, da haben wir mit Tinka nie Probleme gehabt. Man kann das ja auch mit der Mahlzeit abends ein bisschen steuern.
Also noch einmal besten Dank an alle fleißigen Schreiber Viele liebe Grüße und einen schönen Tag Rennschnecke
Dankeschön für dein Sternchen :o) .