Zu viele Studierende - Folgen?
Hallo, ich habe mir die Frage gestellt, da es ja momentan fast schon selbstverständlich ist, dass gefühlt jeder studieren möchte, wohin das führen soll, wenn es so ein Überangebot an Studierenden gibt? Klar, Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Aber braucht der Arbeitsmarkt wirklich so viele Studierte? Ein Studium hat i. d. R. auch zur Folge, dass man später auch mehr Verdient. Aber werden so viele Führungskräfte benötigt, wie tatsächlich studieren? Ein Berufsschullehrer hat damals bei uns in der Klasse gesagt: "Es kann nicht nur Studierte geben, es müssen auch noch 'gescheite' Arbeiter da sein." Anderst kann doch das System nicht funktionieren? Wie sollen die ganzen hohen Gehälter (die teilweise durchaus berechtigt sind bei entsprechenden Positionen) gezahlt werden, wenn jeder Studierende danach ein hohes Gehalt erwartet? Noch dazu verliert das Studium doch an Wertigkeit, wenn "jeder" studiert? (Weiterbildungen bleiben dennoch wichtig im Berufsleben - keine Frage)
Nicht falsch verstehen: manche sind mit einem Studium an der richtigen Adresse - manche sehr schlaue, interessierte Menschen z. Beispiel. Aber dass jeder studieren möchte, ist in meinen Augen zum einen sehr fraglich, zum anderen auf langer Sicht quasi Gift für eine Wirtschaft.
Wie seht ihr das? Würde mich über Antworten & Diskussionen freuen. 😄
1 Antwort
Der Markt regelt: Wenn es viele Hochschulabsolventen gibt, die nicht benötigt werden, sinkt der Wert des Abschlusses. Wie bei der Inflation: mehr Geld zu drucken führt nicht zu mehr Wohlstand. Mehr bedruckte Hochschuldiplome auch nicht.
In Ländern, in denen man sich für die Hochschulausbildung verschulden muss, hat schon eine Gegenbewegung eingesetzt: Studiengänge, die zu prekären Verhältnissen führen, belegt keiner mehr. Können steigt im Ansehen gegenüber dem Wissen.
Bei uns ist die Sondersituation, dass der Uni-Besuch nichts kostet und das Regulativ fehlt, das andernorts die Bullshit-Sciences im Zügel hält. Da müssen es die Absolventen auf die harte Tour lernen, dass sie als Promovierte auf dem Arbeitsmarkt nur Jobs zum Erdbeerpflücken angeboten bekommen.
Abgesehen vom persönlichen Schicksal ist das volkswirtschaftlich natürlich eine Katastrophe. Es braucht qualifizierte Leute, die den Laden am Laufen halten und keine Schwätzer. Aber schau Dir doch mal an, was so alles im Bundestag sitzt und über unsere Zukunft entscheidet - da haben einige ja noch nicht mal den Abschluss in Geschwätzwissenschaften geschafft.