Zu oft ,,ich" (in Buch)?

5 Antworten

Im Grunde nicht schlecht. Du könntest einige Ichs einsparen. Aber das beschreibende Runterrattern der Situationen macht es nicht leichter.

Show, don't tell!

gilt immer noch.

Sage nicht, was du tust und fühlst, sondern beschreibe die Situation. Dann verlieren sich die Ichs ganz leicht.

Ein Maler nimmt auch keine Leinwand und schreibt "Schwarze Katze miaut laut" drauf. Er malt die Situation so aus, dass sie etwas aussagt und in dir auslöst. Das ist Kunst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat

Da es um Dich geht, musst Du natürlich "ich" häufig verwenden.

Aber wenn jeder Satz damit anfängt, geht das nicht.

Du solltest auf jeden Fall die Sätze so umstellen, daß das Wort nicht immer am Satzanfang steht.

Ich muss sagen, dass der zweite Satz etwas störend wirkt.

Gerade war ich aufgestanden, als ich hörte, dass jemand an unsere Haustür klopfte und kurz darauf meine Mama die Tür öffnete.

Versuche, Formulierungen wie "Ich hörte/sah/spürte" zu vermeiden, sondern es direkt zu beschreiben. Das nimmt Distanz und solche Ich-Sätze. Also zB.:

Gerade war ich aufgestanden, da klopfte jemand an unsere Tür, die meine Mama kurze Zeit später öffnete.

Und dann kannst du alles mögliche noch weiter beschreiben. Pass aber auf, dass du nicht es nicht übertreibst.

Du darfst aber natürlich trotzdem "Ich hörte" sagen, dass Passiv verwenden, etc. Letzten Endes kommt es immer auf die Situation und darauf an, dass du es nicht übertreibst. Du könntest den Satz also zum Beispiel auch so schreiben:

Gerade war ich aufgestanden, da ertönte ein kräftiges Pochen aus der Richtung unserer Haustür. Es musste jemand zu uns wollen, denn kurz darauf hörte ich, wie meine Mutter die Tür öffnete.

In der Ich-Perspektive kommst du um eine häufige Verwendung von "Ich" aber nicht herum. Solange du verschiedene Satzanfänge hast ist das nicht allzu störend, aber wenn es dir nicht gefällt, kannst du natürlich auch in der 3. Person schreiben. Auch dabei kann man Gedanken und Gefühle einbauen.

Woher ich das weiß:Hobby

Man muss ein Buch ja nicht zwingend in der ICH-Perspektive erzählen. Man kann entweder ganz darauf verzichten und einen namenlosen Erzähler verwenden oder abwechseln.

Nein, das ist nicht schlimm. Das kann man ja schwer umschreiben.

Wenn du jeden Satz mit "Ich" beginnen würdest, wäre es schlimm.

Ich hörte es Klingeln. Ich ging an die Tür. Ich öffnete sie... das kommt nicht gut. Aber so stört es den Lesefluss überhaupt nicht.