Würdet ihr zurück ins Mittelalter reisen?

6 Antworten

Nur wenn ich wüsste, als welche ich Person ich dort leben würde.

Vor die normale Bevölkerung war die Zeit schrecklich. In den Häusern sehr kalt; aus Aberglauben hatten sie ständige Angst vor Teufeln und Damönen; die Pest; drakonische Strafen (rädern, ersäufen, Gliedmassen abtrennen....

Vor der Reformation beherrschte die Befürchtung in die Hölle zu kommen die Gedanken der Menschen. Der Ablasshandel, mit Geld Fegefeuerzeit zu mindern, hatte deshalb leichtes Spiel.

Für die Menschen die gerne kämpften, soffen, eine gewisse Macht hatten und Gewalt liebten, für die mag es besser ausgesehen haben.

Die Kultur war damals grober. Es kann zu Seuchen. Es gab meistens Leibeigene. Willst du in Relation wirklich noch im Mittelalter leben

Ich persönlich aus den genannten Gründen eher nicht. Und es war auch meistens eine Zwangsheirat

Reisen? Niemals. Schon alleine wegen den hygienischen Zuständen und der "Medizin" damals nicht. Zudem könnte ich so Krankheiten ins Mittelalter bringen die weit über dem stehen was die Menschen damals imunnsystemtechnisch aushalten konnten und eine Epidemie los treten die ganze Länder vernichten könnte.

Aber hin schauen, so durch ein "Zeitfenster" sozusagen, auf jeden Fall. Ich wäre sehr daran interessiert wie das Leben damals gewesen ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
JudgeMad96  12.02.2023, 01:28

also Immunsystemtechnisch war der Durchschnittsbürger damals höchstwahrscheinlich viel besser dran als heutzutage, das liegt vor allem daran, das die Menschen damals mehr den Elementen und der Natur ausgesetzt waren. Keiner kann mir sagen das jemand aus der Großstadt ein besseres Immunsystem hat als ein Bauer im 12 Jahrhundert.

Hygienische Zustände waren aber tatsächlich mehr als fragwürdig und Medizin war auch kaum Präsent.

Mich würde (besonders als Mann) am meisten die hohe Frequenz an Kriegen abhalten, was der Hauptgrund für die geringe Lebenserwartung damals war ( ca. 30 Jahre)

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Andrastor  12.02.2023, 11:20
@JudgeMad96

Natürlich waren sie damals schlechter dran. Schon alleine wegen der Mangelernährung. Essen hieß damals den Magen zu füllen von Nährstoffen hatte man keine Ahnung.

Zudem vergisst du, dass die Krankheiten die wir heute haben hunderte Jahre der Evolution hinter sich haben um sich an unser Immunsystem besser anpassen zu können. Das heißt ein für uns normaler Schnupfen wäre für die Menschen damals eine unabdingbare Super-Krankheit.

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JMJreboot  12.02.2023, 12:20
@JudgeMad96

Die Lebenserwartung ist der Durschnitt.

Und dieser liegt so niedrig da die Kindersterblichkeit extrem hoch war, bis zu 30 Prozent im Kleinkindalter.

Als Erwachsener wurde man durchaus alt.

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Andrastor  12.02.2023, 12:35
@JMJreboot

Ja, um die 40. Bei einigen Gemälden die von damals erhalten geblieben waren, kann man darunter Sätze lesen wie "starb im greisen Alter von 40 Jahren".

Und eine durchschnittliche Ehe hielt in etwa 5 Jahre bis das der Tod sie geschieden hatte.

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JudgeMad96  12.02.2023, 12:50
@Andrastor

Mangelernährung ist schlichtweg ein Mythos der uns Hollywood aufbinden will, besonders in Europa war das eben nicht der Fall. Natürlich gab es Kriege welche die Nahrungsmittelversorgung beeinflusst hat, aber der Norm war tatsächlich, das der Durchschnittsbürger besser ernährt war, als der Großteil des Adels.

Der Youtube Kanal "Modern History TV" hat ein gutes Video dazu, was so ein Bauer damals gegessen hat, ist teilweise besser als was der Durchschnittseuropäer heutzutage isst. Weiß nicht ob ich hier links rausgeben darf, mach ich auf anfrage, will nicht das mein Kommentar hier automatisch gelöscht wird oder so.

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Andrastor  12.02.2023, 12:56
@JudgeMad96

Keine Ahnung wo du diesen ganzen Unsinn her nimmst. Die Mangelernährung kann man bis heute an den Skeletten der damaligen Menschen nachweisen.

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JudgeMad96  12.02.2023, 13:06
@Andrastor

Keineswegs "Unsinn". Im Falle von Kriegen und Hungersnöten war dies durchaus der Fall, aber keinesfalls der Norm. Genauso waren die Adeligen von diesen Mangelerscheinungen betroffen, das diese eine deutlich schlechtere Ernährung hatten.

Lebensmittel wie Fisch und Huhn waren relativ gesehen günstiger und leichter zu kriegen als heutzutage. Lachs war kein Luxusgut so wie heute. Hummer war die "arme" variante von Fisch, kaum zu glauben aber wahr. Kannte Leute (z.B. mein Opa) die in den 30ern Hummer gegessen haben, weil se sich keinen Fisch leisten konnten.

Die Zeiten haben sich extrem verändert und man kann nicht heutige Standards mit den damaligen vergleichen.

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Andrastor  12.02.2023, 13:40
@JudgeMad96

Ach ja und wie bitte sind diese Zutaten, die alle schnell verderblich sind, ins Landesinnere transportiert worden? Du zählst gerade nur Küsten- und Fluss-Lebensmittel auf und diese gab es nicht überall aufgrund der Geographie.

Und wenn man diese haltbar macht, besonders mit mittelalterlichen Mitteln, verlieren sie die meisten ihrer Nährstoffe und dann... Richtig: Mangelernährung.

Mit scheint, dass deine Quellen die Renaissance mit dem Mittelalter verwechselt haben.

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Auf den ersten Blick fasziniert mich das Mittelalter und das Leben der Menschen dort, aber beim genaueren Hinsehen wird einem bewusst, dass man heute viel wohlhabender lebt. Heutzutage ist fast alles besser. Gesundheitsversorgung, das Einkommen, der Wohlstand allgemein, Technologien usw.

Aber wenn's nur für einen kurzen Abstecher ist: why not? Ein Tag im Mittelalter oder ein paar Stunden würden mir schon reichen, um ein paar Einblicke zu gewinnen.

Einen Versuch wäre es wert... aber mit Bluthochdruck müsste man das Rezept und andere Errungenschaften der Zivilisation mitnehmen haha.. Im Ernst.. da müsste man kerngesund sein um in das Mittelalter zurück zu Reisen.. zurück mit entsprechenden Technologien im Gepäck