Worüber redet ihr mit euren Eltern, wenn ihr sie besucht?
Oder wenn sie euch besuchen. Gerne mit eurer Altersangabe.
Ich bin 29 Jahre alt und mit meinem Vater geht es seit meiner Jugend hauptsächlich nur um die Themen Geld (Immobilien erben, schnell zu heiraten etc.) und funktionieren zu können. Ich kenne Smalltalk mit ihm nicht wirklich und wenn es doch stattfindet, hört er kaum zu oder versteht die Dinge meistens falsch.
Ich frage mich einfach, ob das normal ist oder ob ihr schon mit euren Eltern zumindest teilweise so reden könnt wie mit euren Freunden zum Beispiel. Ich kann halt dadurch kaum mit ihm connecten und habe langsam keine Lust mehr ihn zu besuchen, wenn die Themen sich immer nur um langfristige Zukunft drehen.
3 Antworten
Meine Eltern reden mit uns meistens über ihre alten Freunde, von denen schon mehrere Tod sind. Oder über die Zeit, als wir Kinder noch jung waren. Dinge über die Zukunft interessieren sie überhaupt nicht mehr.
Meinem Vater geht es da hauptsächlich um meine Zukunft, er will halt dass ich mein Leben so lebe wie er es sich vorstellt. Auch wenn ich ihm dankbar dafür bin, spüre ich da einen gewissen Egoismus dabei raus, weil es ihm letztendlich egal zu sein scheint wie es mir dabei geht. Ich möchte einfach auch mal ein lockeres Treffen, über Technik, Gesellschaft oder sonst was reden.
Ich konzentriere mich eher auf die Themen(bereiche) die ich vermeiden möchte.
Beispielsweise:
- Gewicht (von mir, Ehemann, dem Nachwuchs)
- ganz bestimmte andere gesundheitliche Details
- Politik
- mein Sexleben
- die Sexualität unseres Nachwuchses
- Vorkommnisse aus meiner Kindheit/ Jugendzeit (reine Erfahrungssache, das geht nicht gut).
Ansonsten meinetwegen über vieles andere. Theoretisch bleiben ja noch sehr viele Gesprächsthemen übrig die man stundenlang wälzen könnte
Edit: Ü45
Mein Vater hat es immer akzeptiert, ja.
Meine Mutter auch "einigermaßen". Es gab im Laufe der Jahre deswegen so einige verbale Rempler zwischen uns. Unser Nachwuchs (Teenageralter) weiß über die Geschichte rund um "Gewicht von..." Bescheid, weiß wieso ich das Thema versuche von unserem Nachwuchs abzuschirmen.
Dieses "Nichtig reden" .... oh ja, da gab es mal was. Ich hab aber nur eine Situation in Erinnerung behalten. Ich blieb standhaft bei meiner Meinung "Mit Freunden rede ich darüber, mit meinem Partner rede ich darüber - mit DIR rede ich nicht über Details dieses Themas. Da ist meine Grenze". Naja, so ähnlich hatte ich es ausgedrückt.
Ansonsten ists wirklich einfacher Themengebiete kategorisch auszugrenzen/ nicht anzusprechen/ zu versuchen auf andere Themen zu lenken.
Beispiel: Ich rede mit meiner Mutter nicht über aktuelle oder geplante Häkelprojekte. War ein langer und (für mich) zermürbender Prozess bis ich das konstant durchzog. Denn "eigentlich" möchte ich mich mitteilen, möchte darüber erzählen, möchte zeigen "Hey, das ist mein Interesse, das mag ich, das kann ich". Aber aus Erfahrung wird man klug, auch wenns manchmal etwas länger braucht bis man es versteht und umsetzen kann.
Ich bin 46 und meine Eltern gehören auch zu meinen besten Freunden. Dementsprechend wird über fast alles geredet.
War das schon immer so oder musste sich das erst so entwickeln, sei es einfach durch Zeit oder durch einen Konflikt oder ein Gespräch?
War tatsächlich immer schon so. Ich weiß nicht ob es vielleicht daran liegt das ich Einzelkind bin
Und respektieren das deine Eltern, dass du über die oben genannten Themen nicht reden möchtest oder reden sie es klein im Sinne von "jo was ist schon dabei jetzt mal darüber zu quatschen"?