Worauf kommt es bei einem Subwoofer an?
Moin, ich suche einen Subwoofer für mein Auto für ca. 300 Euro. Mein Monoblock packt 600 Watt RMS bei 4 Ohm, 1000 bei 2 Ohm. Worauf sollte man nun achten?
Ich will knackigen Bass den man gut spüren kann. Also der soll bei Techno 120bpm noch gut hinterher kommen. Songs mit Kickbässe braucht der Sub nicht können, das macht mein Frontsystem schon gut. Spricht der soll tief spielen, aber auch net komplett im Keller das alles rödelt.
Bisher denke ich wären 30cm gut, kein Bassreflex, 4 Ohm, ne halbwegs dicke Sicke, ne schwere Spule und ein hoher Schalldruckpegel. Gerne widersprechen. Nun gibt es ja jede Menge solcher Subwoofer, von 100 bis 800 Euro. Wie kann ich nun am besten feststellen, wo ich die beste Qualität für mein Geld erwarten kann?
LG Luis
1 Antwort
Wenn du sauberen Klang haben willst, immer nen geschlossenes Gehäuse. Bassreflex ist ganz schwierig zum Abstimmen.
Bisher denke ich wären 30cm gut,
Je größer die Membranfläche, desto tiefer kann er zwar spielen, allerdings wird er gleichzeitig auch unbrauchbarer für die höheren Bassfrequenzen. Denn je größer desto träger.
kein Bassreflex,
An Bassreflex würde ich mich auch nicht ran wagen.
4 Ohm,
Mit 2 Ohm könntest du aber mehr Leistung aus der Endstufe holen.
ne halbwegs dicke Sicke,
Dickere Sicke macht nur dann Sinn, wenn der Hub auch groß ist. Sonst braucht man keine dicke Sicke. Und Langhuber sind meist kleiner und werden für den Kickbassbereich eingesetzt. Oder man hat die ganz großen Biester. Das ist für den Normalgebrauch aber schon zu heftig.
ne schwere Spule
Auf keinen Fall, die bewegte Masse muss so leicht wie möglich sein. Je schwerer Membran, Spulenträger und Spule, desto träger ist alles. Man braucht dann wesentlich mehr Leistung, um die Masse schnell und impulsartig bewegen zu können.
und ein hoher Schalldruckpegel.
Das sollte bei hochwertigen Komponenten und der vorhandenen Leistung nicht das Problem sein.
Das wichtigste ist jetzt wohl: Gehäuse selber bauen oder ein fertiger Passiv-Subwoofer? Wenn du das Gehäuse selbst baust, kannst du es A besser ans Auto anpassen und hast B viel mehr Auswahl bei den Chassis.
Gibt es denn keinen Qualitätsverlust von 4 zu 2 Ohm?
Nö, wieso sollte es? Je höher die Impedanz, deszo höher muss die Spannung sein, um auf die selbe Leistung kommen zu können. Deshalb haben Verstärker bei niedrigeren Impedanzen auch mehr Maximalleistung, weil sie nunmal von der Höhe der Spannung begrenzt sind.
Ich hab mir gedacht ein hoher Schalldruck würde auch was über die Qualität aussagen, denn so höher die maximal Lautstärke desto sauberer müsste der eigentlich spielen da der dann viel weiter unter seinem maximum spielen würde.
Kann sein, muss aber nicht. Sollte man deshalb nicht als Qualitätsmerkmal sehen.
Häng dich nicht so an den Pegeln auf. Außer natürlich, du hast gezielt vor, maximalen Schalldruck zu erreichen, um deine Ohren zum Bluten zu bringen.
Das große Problem an Klangtechnik ist, dass du dich nie auf Tests oder Erfahrungen verlassen kannst. Zum Einen ist das Gehäuse maßgeblich für den Klang, den das Chassis darin angibt, zum Anderen ist die Raumakustik entscheidend. Das selbe Chassis kann je nach Gehäuse und Positionierung im Auto komplett anders klingen.
Zur Berechnung des Gehäuses solltest du dich unbedingt in die Tiele Small Parameter einlesen.
https://www.monacor.de/magazin/thiele-small-parameter
https://www.visaton.de/de/service/technische-grundlagen/bedaempfung-von-gehaeusen
Ich hab noch irgendwo nen Link zu ner echt guten Seite, wo auch der Gehäusebau gut erklärt ist. Suche ich heute Abend mal raus, sofern ich es nicht vergesse.
Hey, ok sehr interessant. Das heißt es kommt für maximale Qualität nicht nur auf den Subwoofer an. Das macht die Wahl nicht viel leichter, schätze das muss die Erfahrung dann zeigen.
Ich hätte nicht gedacht, dass man beim Gehäusebau so viel beachten muss. Hast du noch den Link zu der Seite wo das gut erklärt wird?
Danke für die Antwort! Ja, das Gehäuse macht auf jeden Fall Sinn selbst zu bauen. Das mit der Membran hab ich net gewusst, sehr gut zu wissen. Gibt es denn keinen Qualitätsverlust von 4 zu 2 Ohm?
Ich hab mir gedacht ein hoher Schalldruck würde auch was über die Qualität aussagen, denn so höher die maximal Lautstärke desto sauberer müsste der eigentlich spielen da der dann viel weiter unter seinem maximum spielen würde. Mir ist auch aufgefallen, dass die Hersteller immer nur einen Nennwert angeben, aber den kann man sich anscheinend umrechnen. Dabei kam bei meiner JBL Stage 1200B beim Nennwert 91db ein Schalldruck von 115db raus. Das Teil hat nur 250Wrms bei 4 Ohm. Dann hab ich mir den RIOT 12 V2 angesehen mit 750Wrms und nen Nennwert von 84db, obwohl der 3x mehr Strom verbraucht hat der weniger Schalldruck als die JBL, 113db. Der Gladen RS-X12 hingegen hat den selben Preis wie die Riot, aber nur 500Wrms und einen Nennwert von 94db, das entsprechen 120db Schalldruck, also geht die fast doppelt so laut. Meiner Theorie nach müsste der Gladen dann auch die bessere Qualität abliefern. Aber es gibt sicherlich noch weitere Aspekte, die ich hier nicht beachte. Was meinst du?