Woran erkennt man Reime und wie werde ich besser?
Ich mache gerne Musik, doch der einzige Mangel ist das Thema mit den Reimen...
Ich benutze meist nur 1-2 silbige, einfach Reime, weil ich mir einfach immer unsicher bin.
Wenn man andere Musiker hört, dann reimen die auch einfach gefühlt irgendwas.
Ich blick es einfach nicht...
Dann auch noch etwas sinnvolles für ein Lied zu entwerfen ist mega schwer. Es muss ja auch irgendwie passen.
Als Beispiel:
Ich kam gestern von der Schule und Schoss mit der Gun <--- hab ich jetzt spontan geschrieben und schon wieder habe ich am ende so ein einfach haus-maus wort
Nächster Versuch:
Peter klaut der Greta den Feta Käse .... jetzt denk ich grade was sich auf feta käse reimt. Leber Sehe? Fehler zähle?
Ich muss einfach endlich verstehen woran man einen Reim ausmacht.
Müssen die Vokale an der gleichen stelle sein? Gibt es eine Regel mit den Silben? HILFE?
3 Antworten
Dann auch noch etwas sinnvolles für ein Lied zu entwerfen ist mega schwer. Es muss ja auch irgendwie passen.
So ist es. Viele denken zwar, texten sei eine einfache Sache, aber weit gefehlt.
Ganz am Anfang steht eine Idee für eine Aussage, ein Thema, eine Erfahrung die du bearbeiten möchtest. Wenn dir da was Vernünftiges einfällt, möglichst keine Klischees, dann kannst du anfangen, das ganze in Worte zu fassen. Manchmal ist es da auch gut, erstmal gute Worte für den Refrain zu finden, dann tut man sich mit dem Rest wesentlich leichter. Und reimen muss sich ein Liedtext auch nicht unbedingt. Manchmal kilngen sich reimende Liedtexte sogar eher old fashioned.
Man kann so ziemlich alles reimen. Auf Käse könntest du auch "Misere" reimen, wenn du es nur richtig aussprichst. Schau dir mal "unreime Reime" an. Es gibt nämlich viele verschiedene Arten. Und im Internet gibt es auch Seiten, die dir Vorschläge für Reime geben.
Rap ist zwar nicht meine Richtung - trotzdem aber eine schöne Dichtung.
Einfach bisschen probieren - und schon wirst du die Rapzene rasieren.
Unreim wäre z.B.: Ich bin ein krasser Hammer - und gesucht wie Osama.
Wie du siehst, alles nur eine Frage der Aussprache.
Das erste ist kein Reim.
Ein Reim ergibt sich durch gleich klingende Laute, dabei nennt einen einsilbigen Reim einen "männlichen Reim" Wie:
Mann-kann
Genau-Frau
Haus-Maus
und einen mehrsilbigen Reim nennt man "weiblichen Reim"
einmal-keinmal
Listen-Fristen
schlagen-tragen
heucheln-meucheln
"Unreine Reime" nennt man Reime die ähnlich klingen, wobei aber die Silben nicht gleich geschrieben werden wie:
kühn- hin
heute-Freude
In einem Gedicht geht es aber um weitaus mehr als nur Reime. Ein Gedicht hat eine Melodie in der Sprache selbst, die Art wie Worte betont werden, wo das Gewicht des einzelnen Wortes liegt und was für einen Rhythmus der Text hat, das Reimschema, also welche Zeilen sich reimen und welche nicht, tragen alle zu einem Gedicht und noch mehr zu einem Liedtext bei.
Um deine Frage zu beantworten "Feta Käse" hat insgesamt 4 Silben die gereimt werden müssten und die Reimlaute sind "eta" und "äse". Das heißt du brauchst Wörter mit insgesamt 4 Silben die "eta" und "äse" oder ähnliche klingende Laute an derselben Stelle beinhalten wie "Feta Käse".
Bei "Feta" wäre zum Beispiel "Beta" ein Reimwort. Beide enden auf "eta" und haben denselben Rhythmus und dieselbe Aussprache bei den Vokalen. Bei "Käse" wäre es zum Beispiel "Fräse"
Also zum Beispiel:
Peter klaut Greta den Feta Käse
drauf stopft sie ihn in die Beta-Fräse.
Nicht sonderlich hübsch, reicht aber für das Beispiel.
Gute Musiker haben durchaus ansprechende Reime, nur musst du auch lernen auf diese zu hören. Schlechte Musiker reimen gar nicht. Vor allem schlechte Rapper zeichnen sich dadurch aus.
Hier mal ein gutes Beispiel von "Stadtaffe" von Peter Fox:
In einer Stadt voller Affen bin ich der King
Weil ich mit schiefer Grimasse für die Massen sing
Die Weibchen kreischen, alle Affen spring'
Schönes Ding, das ich der angesagte Affe bin
Eine Strophe, 4 Verse und jeder endet auf denselben Reim und sogar noch einmal derselbe Reim in der Mitte des letzten Verses.
Bei "spring'" nutzt er die künstlerische Freiheit und die Mundart um die letzten beiden Buchstaben von "springen" zu verschlucken und "spring" daraus zu machen, damit der Vers in die Melodie und den Rhythmus passt.
Hier ein Beispiel von den Wise Guys aus ihrem Lied "Das Sägewerk Bad Segeberg"
Sind Sie mal in Bad Segeberg, dann kommen Sie uns bes uchen.
Im Sägewerk Bad Segeberg zersägen wir gern B uchen.
Das Sägewerk Bad Segeberg sucht wirklich seinesgl eichen.
Im Sägewerk Bad Segeberg zersägen wir gern Eichen.
Eine Strophe nach klassischem Muster, jeder Vers reimt sich auf den vorhergehenden.
Die Wörter müssen nicht gleich lang sein um sich zu reimen. Besuchen reimt sich auf Buchen, aber der Rhythmus der Wörter ist durch die unterschiedliche Länge ein anderer. Um das auszugleichen wurde in dem Lied auch ein einsilbiges Wort vor die Buchen gesetzt. Das ergibt im Rhythmus dann:
"Besuchen"
"gern Buchen".
und ist damit wieder ein schöner Reim mit gutem Rhythmus.
Wieso ist Kühn auf Hin ein unsauberer Reim? Das verstehe ich schon nicht mehr. Das hört sich halt ÜBERHAUPT nicht mal ansatzweise ähnlich an. Das ist wie Garten und Springen.
Nein, ist es nicht, die Laute sind sich ähnlich genug um (unsauber ausgesprochen) wie ein Reim zu klingen.
Es ritt der stramme Reiter kühn
auf seinem stolzen Ross dahin.
Sprich "dahin" aus als wäre es "dahien" geschrieben, also mit längerem "i"-Laut und es reimt sich. Unrein eben.
Für den Anfang würde ich dir jedoch von unreinen Reimen abraten. Bleib bei den reinen Reimen und versuche dich langsam zu verbessern.
Buchen auf Besuchen verstehe ich auch nicht ganz. Als rapper würdest du dafür hate kassieren denke ich. Buchen auf suchen hätte ich verstanden aber buchen auf besuchen?