Wollte Jesus zu den kleinsten im Himmelreich gehören?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist nun mal so, daß man die Interpretation der Bibeldichtung den Theolüg*innen überlassen sollte, schließlich haben diese Leute die verschiedensten Auslegungsmöglichkeiten der über die Zeiten zusammengesammelten Blätter dieser ganzen Geschichte auf Kosten der Steuerzahler studiert. Daß ihre Lehren nicht übereinstimmen, liegt in der Natur dieser Sache, und gerade hier bei gf lässt sich das sehr gut an den Beiträgen der Gläubigen verschiedenster Konfessionszugehörigkeiten feststellen, dabei bin ich mir auch ziemlich sicher, daß Dir eine Antwort eines "wahren Christen" gut gefällt und den Grund dafür liefert, sie mit einem ⭐️ zu belohnen.

Davon abgesehen, Du hast Dir zwei Verse aus dem Matthäusevangelium ausgesucht, einer Geschichte, die jemand zugeschrieben wird, von dem weder Name noch Herkunft bekannt ist, und die auf das Markusevangelium gründet, dessen Verfasser ebenso unbekannt ist und wovon auch keine Originalschrift erhalten ist. Das älteste je gefundene Fragment dieser Geschichte stammt frühestens aus dem späten zweiten Jahrhundert. Kein Mensch weiß, wer sich was alles so zusammengereimt hat, außerdem gibt es einige Geschichten darin zu finden, die wahrscheinlich altägyptischen oder auch mesopotamischen Ursprungs sind, worüber es naturgemäß Streit gibt.

Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man sich diese Geschichte als Außenstehender betrachten. So kenne ich diese ganzen Sagas auch und kann mir diesen Bibeljesus als jemand vorstellen, dem es völlig ausreichen würde, das Tor des biblischen Paradieses mit dem letzten Glied seines kleinen Fingers erreichen zu dürfen. Daß alles wirklich ganz anders ist, spielt dabei keine Rolle.

🥳

joerosac  06.03.2023, 10:14

Herzlichen Dank für den Stern! 💖💥

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Jesus betonte ja immer wieder die Wichtigkeit der Gesetze.

Die entscheidende Aussage hast Du weggelassen:

"Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." Mt 5,17

Ein rhetorischer Kniff um seine Gegner auszutricksen. Denn wer kommt um das Gesetz zu erfüllen, löst sie nicht auf, auch wenn er die Gebote direkt im Anschluss völlig anders deutet und auslegt, verschärft, lockert und abschafft (erfüllt).

So findet es sich dann auch ausführlicher im Römerbrief.

Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 11:02
"Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." Mt 5,17

Das sehe ich aber keinen Widerspruch zu den dann folgenden Aussagen. (siehe oben)

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Ich gehe aus Zeitgründen mal nur auf den folgenden Punkt ein:

und hielt sogar die Menschen davon ab, eine Ehebrecherin zu steinigen, was ja eindeutig Gottes Wille war.

Das konnte er aus meiner Sicht tun (dass er sie auch selbst nicht steinigte), weil er am Kreuz stellvertretend die Strafe für die Ehebrecherin tragen würde bzw. dann auch trug:

Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.Jesaja 53:5

bevor Jesus dann wieder von den Toten auferstanden ist (was ein zentraler Punkt des christlichen Glaubens ist):

die jetzt aber offenbar geworden ist durch die Erscheinung unseres Retters Jesus Christus, der dem Tod die Macht genommen hat und Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, 2. Timotheus 1:10

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Jesus hat den Juden seiner Zeit nur die wahre Bedeutung des Gesetztes erklären.

Denn die Pharisäer und Schriftgelehrten hatten sehr viele eigene Regeln zu dem Gesetz des Mose hinzugefügt und die eigentliche Bedeutung einiger Bereiche nicht wirklich erkannt.

Allerdings hielt er selbst einige Speisevorschriften und Sabbatgebote nicht ein 

Welche Speisevorschrift?

Sabbatgebote: Da muss man als erstes festlegen was Arbeit ist. Nur ein paar Beispiele: Tiere versorgen? Ein Tier in Lebensgefahr retten? Kranke versorgen (heilen)? Alles Beispiele aus dem Leben von Jesus.

eine Ehebrecherin zu steinigen, was ja eindeutig Gottes Wille war.

Wo ist der Mann? Allein kann sie keinen Ehebruch vollziehen. Wo sind die Ankläger? Heute noch sagt man: "Wo kein Kläger, da kein Richter." Jesus sagte nur zu ihr:

Johannes 8; 10 Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt? 11 Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!

War die Anklage echt? Jesus sagt nur: "Geh hin und sündige nicht mehr!" Einen Ehebruch erwähnt er nicht.

Nach eigenem Anspruch müßte Jesus also zu den kleinsten im Himmelreich gehören.

Offensichtlich dann doch nicht.

Woher ich das weiß:Recherche
Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 09:06
Wo ist der Mann? Allein kann sie keinen Ehebruch vollziehen. Wo sind die Ankläger?

Du musst auch den Kontext beachten:

3 Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte 4 und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5 Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Joh 8, 3-5

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Jehukal  07.12.2022, 09:12
@Nofear20

Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Wenn alles echt gewesen wäre, dann wären sie nicht alle weggelaufen.

Kontext: Johannes 8; 9 Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt —.....

Also stimmte etwas nicht.

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Jehukal  07.12.2022, 09:12
@Nofear20

Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Wenn alles echt gewesen wäre, dann wären sie nicht alle weggelaufen.

Kontext: Johannes 8; 9 Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt —.....

Also stimmte etwas nicht.

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Jehukal  07.12.2022, 09:13
@Nofear20

Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Wenn alles echt gewesen wäre, dann wären sie nicht alle weggelaufen.

Kontext: Johannes 8; 9 Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt —.....

Also stimmte etwas nicht.

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Jehukal  07.12.2022, 09:17
@Jehukal

Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Wenn alles echt gewesen wäre, dann wären sie nicht alle weggelaufen.

Kontext: Johannes 8; 9 Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt —.....

Also stimmte etwas nicht.

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Jehukal  07.12.2022, 09:18
@Jehukal

Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Wenn alles echt gewesen wäre, dann wären sie nicht alle weggelaufen.

Kontext: Johannes 8; 9 Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt —.....

Also stimmte etwas nicht.

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Jehukal  07.12.2022, 09:23
@Jehukal

Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Wenn alles echt gewesen wäre, dann wären sie nicht alle weggelaufen.

Kontext: Johannes 8; 9 Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt —.....

Also stimmte etwas nicht.

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Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 09:27
@Jehukal
Ich kann dich auch ergreifen und sagen: "Ich habe ihn beim Diebstahl erwischt". Wo ist der Mann und wo sind die Beweise?

Dass es sein Fake war, gibt die Textquelle nicht her. Es geht ja um die Frage, ob die mosaischen Gesetze noch gelten.

PS: warum schreibst du alles 5 mal?

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Jehukal  07.12.2022, 09:35
@Nofear20

Hast du von dem Thema überhaupt eine Ahnung?

5. Mose 17; 6 Wer des Todes schuldig ist, soll auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin getötet werden. Aber auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin soll er nicht getötet werden.

Also hat Jesus alles richtig gemacht.

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Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 09:37
@Jehukal

Von fehlenden Zeugen sagt er nichts. Er sagt lediglich: wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Jesus wollte also, dass nur Menschen ohne Sünde an Steinigungen teilnehmen dürfen.

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Jehukal  07.12.2022, 09:43
@Nofear20

Sitz mal ganz in Ruhe hin und lies nochmal Johannes 8.

Heute würde man sagen: Die Anklage war Fake. Weil sie aufgeflogen sind, haben sie sich heimlich aus dem Staub gemacht.

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Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 09:47
@Jehukal

Wie gesagt: ein Fake gibt der Text nicht her. Höchstens eine Prüfung, ob Jesus die mosaischen Gesetze einhält. Aber ich kann dich beruhigen: die Geschichte gilt in der Forschung als erfunden. In den ältesten Abschriften fehlt sie völlig.

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Jehukal  07.12.2022, 09:53
@Nofear20

Du bringst eine Anklage gegen Jesus vor, wo aus deiner Sicht nie stattgefunden hat. Somit bist di nicht besser als die Ankläger der Frau.

Am Besten schreibst du nichts mehr zu diesem Thema, es wird für dich immer noch peinlicher.

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Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 09:57
@Jehukal
Du bringst eine Anklage gegen Jesus vor, wo aus deiner Sicht nie stattgefunden hat. Somit bist di nicht besser als die Ankläger der Frau.
Am Besten schreibst du nichts mehr zu diesem Thema, es wird für dich immer noch peinlicher.

Das ist doch gerade das Interessante: Die Schreiber haben Realität und Fiktion miteinander vermischt. Das Johannesevangelium gilt übrigens als komplette Erfindung eines unbekannten Schreibers um das Jahr 100. Im Gegensatz zu den Synoptikern bringt er kaum authentische Jesusworte. Da bei ihm der Vergottungsprozess am weitesten fortgeschritten ist, gehört Johannes trotzdem zu Ratzingers Lieblingsevangelisten. Aber die Kirche hat ja noch nie iher eigenen Forschungergebnisse interessiert. Das ist ja das Paradoxe.

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Jehukal  07.12.2022, 14:30
@Nofear20

Du lenkst ständig von deiner ursprünglichen Frage ab. Diese habe ich dir anhand der Bibel erklärt. Der Rest ist ein anderes Thema.

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Nofear20 
Fragesteller
 07.12.2022, 14:39
@Jehukal
Du lenkst ständig von deiner ursprünglichen Frage ab. Diese habe ich dir anhand der Bibel erklärt. Der Rest ist ein anderes Thema.

Wieso? Das Thema hat sich doch deutlich heraus kristallisiert. Dem Schreiber des Johannesevangeliums, bzw. dem späteren Redakteur gefiel nicht, dass Jesus noch so an den jüdischen Gesetzen klebte, wie das im Matthäusevanglium deutlich wird. Deshalb erfand er die Geschichte mit der Ehebrecherin, um eine Distanz bzw. Bruch mit dem Judentum zu verdeutlichen. Das passierte aber erst lange nach dem Tod von Jesus und hat nichts mit dem Leben Jesu zu tun. Das muss man differenzieren. Das Johannesevangelium gilt auch als das judenfeindlichste.

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