Woher "weiß" der F-I-Schalter eigentlich, dass eine Peson in gefahr ist?

10 Antworten

FI -> Fehlerstrom-Schutzschalter

Vereinfacht gesagt:

Der FI überprüft, ob die Summe der Ströme ("weggehende" und "zurückommende") gleich 0 ist. Wenn nicht, geht irgendwo "Strom verloren" - und zwar über eine Ableitung außerhalb des Stromnetzes, zum Beispiel also, wenn ein Mensch ein spannungsführendes Teil berührt und so Strom über den Körper ins Edreich fließt oder es einen anderen Erdschluss gibt.

Beim FI-Schutzschalter wird die Stromstärke der beiden zu den Verbrauchern führenden Leitern gemessen und verglichen. Wenn die beiden Größen ungleich sind, dann muss in dem Stromkreis irgendwo Strom abgezweigt werden, denn es gilt die elementare Grundregel: Im unverzweigten Stromkreis ist die Stromstärke an jeder Stelle gleich.

Es muss also beim FI-Schalter ein Teil des Stromes durch den einen Leiter ankommen, aber nicht durch den andern Leiter zurückkommen. Dieser fehlerhafte Strom, der Fehlerstrom, muss also unter Umgehung des FI-Schutzschalters ("Fehlerstromschutzschalter") den Stromkreis schließen. Und dieser fehlerhafte Weg kann nur über eine außerplanmäßige Verbindung zwischen dem Außenleiter ("Phase") und der Erde führen. Der planmäßige Weg führt über den "Nulleiter" und den FI-Schalter zur Erdung.

Wenn an einem Elektrogerät eine Behrührungsspannung auftritt und diese Spannung nicht sofort über einen "Fehlerstrom" durch den Schutzleiter vollständig zur Erde abgeleitet wird, kann bei entsprechender Berührung der Fehlerstrom auch durch einen menschlichen Körper als lebensgefährlicher Körperstrom zur Erde fließen. In jedem Falle wird der Fehlerstrom vom funktionierenden FI-Schalter registriert, der Stromkreis wird sicherheitshalber unterbrochen.

Alles klar, noch Fragen dazu?

er weiß überhaupt nichts,er vergleicht nur.wenn zuwenig strom  über den neutralleiter fließt bemerkt er die differenz und schaltet ab.beispiel ein 30mA FI was die gängigste größe ist löst aus wenn die 30mA überschritten werden.kommt daher die summe der kommenden und gehenden ströme muss gleich sein dann passt es.

Richtig, und daneben beschreibt seine Auslösecharakteristik , binnen wie vielen ms das Schutzorgan bei Erreichen des Schwellenstroms maximal ( bezogen auf Zeit ) auslösen muss.

1

das kann der FI Schalter nicht "wissen" das einzige was er kann ist sprichwörtlich zu differenzieren, ob der Strom komplett seinen weg wieder über den Neutralleiter zurück nimmt, oder ob unterwegs welcher verloren geht. was z.B. der fall ist, wenn jemand einen stromschlag erleidet.

lg, Anna

Das muss ein Fehlerstrom - Schutzschalter nicht "wissen", sondern er ist in der elektrischen Unterverteilung so angeschlossen, dass er zwischen den "Phasen" und dem Neutralleiter stets über eine integrierte Auslösemechanik überwachen kann, ob in der Installation irgendwo ein Fehlerstrom von 30 mA oder mehr anliegt und löst dementsprechend binnen z.B. 60 ms aus.

Dem FI ist es dabei "egal", wo im Haushalt ein entsprechend erhöhter Fehlerstrom zwischen L und N auftritt , sondern es darf lediglich keine grössere Stromdifferenz als z.B. 30 mA zwischen L und N auftreten.

Sollte ein Gerät der SK I oder ein schutzgeerdetes Bauteil einen Isolierungsfehler haben würde ein Fehlerstrom anteilig ber den Schutzleiter ( PE ) fliessen und die Ströme zwischen L und N wären nicht mehr innerhalb der Vergleichstoleranz.

Der Schutzleiter ist davon ausgenommen.

1
@fuji415

ICH SAGTE NICHT DAß DER SCHUTZLEITER MIT AM FI HÄNGT ( Danke für Dein "Schreien" )

Aber eine Differenz zwischen L und N ( das was der FI vergleicht ) KANN ja nur dadurch entstehen , daß ein Isolierungsfehler besteht und somit Strom am Schutzorgan vorbei über den PE abgeleitet wird.

0

Wieso 30mA oder mehr? Wer definiert diese Grenze?

0
@ProfDrDrStrom

Ich habe lediglich von "haushaltsüblichen" Unterverteilungen im 230V - Wechselspannungsnetz gesprochen.

An Wechselspannungen von 50 -60 Hz definiert die DIN-VDE schon relativ klar, welche Durchgangsströme für welche Zeit noch im Kompromiss die allgemein höchsten Überlebenschancen im Fehlerfall für ein FI-Schutzorgan empfehlenswert sind.

( Nachtrag, Bitte meine Antwort RICHTIG lesen bzgl. "30 mA oder mehr ... " )

0
@Parhalia2

Die "haushaltsüblichen" FIs lösen bei 30mA oder weniger aus und nicht bei mehr, alles andere ist nicht "haushaltsüblich".

Sollte der haushaltsübliche FI mehr als 30mA benötigen, ist er defekt!

Das ist mir aufgefallen weil ich deine Antwort RICHTIG gelesen habe!

0