Wörter im Gedicht absichtlich falsch schreiben?
Hallo Leute,
ich arbeite gerade an einem Gedicht und möchte gerne wissen ob es erlaubt ist Wörter absichtlich grammatikalisch falsch zu schreiben.
Ich habe ein Beispiel: statt "und so sehr es mich quälte"(richtig), "und so sehr es mich qual"(falsch) schreiben
Ich weiß, dass "qual" hier komplett falsch ist! aber da die Lyrik ja eine Kunst ist und es in Gedichten nicht darum geht die Grammatik richtig anzuwenden sondern um rüber zubringen was man sagen will, dachte ich mir, dass es möglich wäre, dass die auch geht.
Abgesehen davon ist das Wort nicht weit hergeholt und man versteht was damit gemeint ist. Auch hört es sich (in meinen Ohren) gar nicht mal so fremd an. Es kommt mir so vor als hätte man das damals so benutzt und man könnte es deswegen als stilistisches Mittel benutzen.
Deshalb ist meine Frage jetzt ob sowas erlaubt ist oder nicht
Vielen danke für die Antworten schon mal im Voraus :)
6 Antworten
Hallo MR005!
Klar kannst du das so schreiben! Es kommt ja darauf an, wozu du es so formulieren oder neuerfinden möchtest. Wenn du deine Ziele damit erreichst, umso besser!
Im Übrigen könnte es sein, daß dir "qual" statt "quälte" als Präteritum deshalb vertraut vorkommt, weil du die starke Flexion nachgeahmt hast:
"sich quälen - er *qual sich" analog zu "sich wiederfinden - er fand sich wieder".
LG
gufrastella
Hi, also du kannst in einem Gedicht grammatikalisch falsche Formen benutzen, besonders wenn es ein Stilmittel sein soll mit dem du irgendwas (z.B. deine Gefühle oder Emotionen etc.)ausdrücken willst. Also das ist völlig in Ordnung 👍😊 Noch Viel spaß beim schreiben
Ja klar wenn das dein Stil ist kannst du es machen. Aber ich würde es nicht erzwingen, da es sonst unnatürlich rüberkommt👍
Natürlich kannst du es machen. Es klingt dann aber witzig. Wenn es insgesamt ein witziges Gedicht ist oder sein soll, ist es in Ordnung. Bei einem ernsten oder ernsthaften Gedicht solltest du es aber nicht machen.
Nun, einem Künstler wird eine so genannte "künstlerische Freiheit" nachgesehen. Falls du dich also als Künstler siehst, dann tu's!
Die Frage bleibt allerdings, ob außer dir dich noch jemand als Künstler betrachtet und über deine Selbsteinschätzung nicht schmunzelt oder gar den Kopf schüttelt..
oh nein nein. Ich betrachte mich keines Wegs als Künstler xD. Ich meine damit das ein Gedicht zu schreiben eben eine Kunst ist und ich dachte, dass man dies deshalb machen kann.
Passt es zur Gedicht Aussage ist es ein stilistisches Mittel. Auch gegen jugendjargon spricht nichts.
Ist es ein Stilbruch, ist es einfach nur falsch.
Danke für Die Antwort :)
ist es denn auch möglich, wenn ich meinen Gedicht so wirken lassen will, als wäre es vor langer Zeit geschrieben worden? da ich die ältere Sprache bei Geschichten schöner finde:)