Wo bekommen bspw. Eiscafés ihre Angestellten her?

5 Antworten

Naja, es sind nicht immer welche, aber ich versteh deine Beobachtung schon.

Wenn du Italiener bist und nicht gerade eine bestimmte andere Ausbildung gemacht hast und in Deutschland einfach einen Job suchst, dann nimmst du eher einen Job, in dem auch andere Italiener sind, um ein Stück von Landsleuten umgeben zu sein. Vor allem dann, wenn dein Deutsch nicht so gut ist und du dich mit deutschen Kollegen unsicherer fühlen würdest.

Die Italiener, die sehr gut Deutsch sprechen, die vielleicht irgendwas Bestimmtes studiert haben oder eine - sagen wir mal - Erzieherausbildung absolviert haben, arbeiten in ganz verschiedenen Berufen, die siehst du eben nicht.

Stell dir mal vor, du gehst nach Indonesien. Du kannst nicht so gut Indonesisch. Die Kultur etc. ist dir vielleicht auch ein bisschen fremd. Aber du brauchst Arbeit. Da gibt es irgendeine deutsche Firma, ein deutsches Café oder was auch immer und du weißt, dass dort Deutsche arbeiten. Da würden sich die meisten Deutschen schon entscheiden, sich dort zu bewerben. Obwohl viele erst mal behaupten würden, dass sie sich selbstverständlich sofort ins indonesische Leben stürzen würden, perfekt integrieren würden und sofort auch drei Sprachkurse besuchen würden. Die Wahrheit ist eben nicht ganz so, weil wir Menschen sind und Bekanntes auch brauchen/mögen. ;)

Oft sind es auch einfach Familienunternehmen, und die Verwandten fangen dann auch dort an zu arbeiten. Die erwachsenen Kinder machen das dann auch oft als Nebenjob während des Studiums.

Bei den einen ist es ein Familienbetrieb und andere suchen sich auch Schüler und Studenten zur Aushilfe das ist unterschiedlich, es sind aber nicht immer gleich alles Italiener/innen die da arbeiten. ;)

Also das es immer Lansleute sind, stimmt so pauschal nicht.

Aber auch Menschen aus anderen Ländern, die hier leben, wollen arbeiten gehen.
Oft (betrifft auch nicht alle) können diese nicht so gut oder nur kaum deutsch.

Da macht es natürlich sinn dort zu arbeiten, wo sie sich in ihrer Landessprache unterhalten können.

Die meisten bieten eine Unterkunft an und suchen dann in Italien. Die Angestellten bekommen dann Lohn und Unterkunft. In Restaurants ist dann meist noch eine Mahlzeit pro Tag drinnen.

Das wird gerade von jungen Süditalienern gerne angenommen, die mit diesen Jobs ein Sprungbrett nach Deutschland/ Österreich/ Schweiz haben. Oft jobben die dann einige Jahre dort und gehen später wieder zurück in die Heimat, wenn sie etwas Geld angespart haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2010 in Italien

Natürlich ist das meiste Familie. Das nennt man Familienunternehmen. Natürlich kommen auch noch entferntere Verwandte und Bekannte zum Zuge oder Italiener die nach Deutschland ausgewandert sind.

Es braucht hier also keine speziellen Bewerbungskriterien.

Es gibt aber auch sehr sehr viele deutsche Familienunternehmen, nur fällt uns das in Deutschland natürlich nicht groß auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung