Wird mein Kater überleben?
Vorgestern Abend kam ein Kater nach Hause und hat furchtbar geschrien und sich die ganze Zeit auf dem Boden von der einen Seite auf die andere gedreht. Ich habe erst den gesamten Bauch abgetastet und habe geschaut was mit ihm los ist, weil ich habe irgendeine Verletzung vermutet da mein Kater Freigänger ist. Dann habe ich meine Mutter gerufen weil ich nicht wusste was mit ihm los ist und wir haben ihn eine Zeit beobachtet. Dann ist er aufgestanden bzw. nur mit den Vorderbeinen und hat seinen gesamten Unterleib hinter sich hergezogen während er schreiend durch das Wohnzimmer robbte. Ich bin total panisch geworden.. ich hätte nicht so überreagieren müssen aber ich lag nur noch weinend am Boden weil ich so Mitgefühl hatte und nicht wusste was ich machen sollte. Wir sind anschließend sofort zum Tierarzt gefahren und der hat ein komplettes Check up durchgeführt und hat sogar Röntgenaufnahmen vom Skelett gemacht weil er nicht direkt erkennen konnte was mit ihm los ist (um eine Knochenfraktur auszuschließen). Ich war es nicht gewohnt nicht direkt eine Diagnose bzw Hilfe zu bekommen . das einzige was der Arzt unternahm war, dass er uns eine Überweisung zu der Tierklinik in Hofheim schrieb und meinte, dass die uns dort besser helfen könnten weil es etwas neurologisches sein muss. dort angekommen gab es eine schreckliche Prognose und uns wurde empfohlen den Kater einzuschläfern. Die Diagnose lautete Aortenthrombose. Unser Kater ist gerade vier Jahre alt geworden und wir konnten es nicht glauben. Wir haben bisher gedacht dass unser Kater komplett gesund ist, und dann kommt diese Hiobsbotschaft! Ich habe die ganze Zeit geweint und konnte nicht glauben was mit meinem gesundgeglaubten Kater los sein soll. die Ärzte haben meinem Kater eine Prognose gestellt, und meinten dass er eine 20 prozentige Überlebenschance hätte, wenn wir in der gleichen Nacht noch nach Gießen in die Tierklinik fahren würden, wo es eine Therapie Möglichkeit gibt - ihm das Leben zu retten - durch eine medikamentöse Behandlung. Die nächsten Tage liegt mein kleiner Kater auf der Intensivstation und kämpft um sein Leben. Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut ihm wenigstens diese geringe Überlebenschance zu sichern. Einschläfern kam für uns nicht in Frage. Jetzt ist aber meine Angst sehr groß dass er es vielleicht nicht schafft, weil sehr viele Katzen allein wegen den Schmerzen schon sterben - oder spätestens sterben müssen, wenn die Ärzte es nicht schaffen die Thrombose zu lösen. Ich weiß gerade gar nicht was ich tun soll. Ich kann irgendwie auch nichts machen. ich muss jetzt den Ärzten vertrauen und hoffen, dass mein Kater es schafft und dass sein Herz stark genug ist. Ich weiß nicht ob ich es aushalten würde meinen kleinen Schatz zu erlösen wenn die Therapie fehlschlägt. Natürlich steht das Tierwohl im Vordergrund und natürlich will ich nicht dass mein Kater weiter leidet, aber er ist ein fester Bestandteil unserer Familie und er ist nicht mehr wegzudenken.
6 Antworten
Ich hab auch eine Katze und es ist für mich inzwischen auch unvorstellbar, dass sie einfach weg ist. Da muss ich ja fast mitheulen haha
Ich denke, ihr habt alles richtig gemacht und alles in eurer Macht stehende getan. Jetzt heißt es abwarten und das ist sehr qualvoll. Aber 20% sind 20% und es gibt daher noch Hoffnung. Ich würde mich an deiner Stelle aber vorsichtig mit dem Gedanken "anfreunden", dass er es nicht schafft, dann bist du wenigstens ein bisschen gewappnet, wenn es passiert oder die Freude ist umso größer, wenn er es doch schafft. Was ich zutiefst hoffe. Aber wie du gesagt hast, das Tierwohl steht im Vordergrund und wenn er sich wirklich nur quält tritt vielleicht das in dem Moment Unvermeidbare ein.
Was ich dir jetzt raten kann, hör in dich hinein, was du jetzt brauchst. Suche vielleicht Trost bei deiner Mutter, versuche, dich abzulenken (lesen, Film schauen, Musik hören etc.) oder lass die Trauer/Verzweiflung raus, wie es jetzt in dem Moment für dich am sinnvollsten erscheint.
Ich denke auf jeden Fall ganz fest an deinen süßen Kater und hoffe so, so, so sehr, dass er es schafft und ihm schnell geholfen werden kann und er gesund wird, damit er nicht mehr so viel leiden muss. Katzen haben doch bekanntlich neun Leben ^^
Ganz viel Liebe auch an dich!
Ja danke für die lieben Worte! Ich habe wieder etwas Hoffnung geschöpft :)
Alles Gute auch für deinen Stubentiger!
Freundliche Grüße
Er hat über lebt. Zum Glück. Er war jetzt die letzte Zeit auf der Veterinärmedizinischen intensivstation und die Ärzte haben es geschafft den trombus aufzulösen - alle Gliedmaßen sind wieder durchblutet. Heute holen wir ihn ab. Die intravenöse Therapie wurde auf orale Therapie umgestellt. Wahrscheinlich muss er bis zum Lebensende da Medikamente nehmen. Die Ärzte haben gesagt dass er natürlich jederzeit eine neue Thrombose entwickeln kann aber mit Medikamenten wird jetzt aktiv da gegengesteuert z.b. bekommt er jetzt Blutverdünner und Medikamente zur Unterstützung des Herzmuskels . die Ärzte haben gesagt dass es durchaus auch Katzen gab die noch zehn weitere glückliche Jahre gelebt haben. Das wünsche ich mir für meinen Kater auch.. ich muss schauen was die Zukunft bringt. Aber danke für dein Interesse:)
Freundliche Grüße
Das freut mich zu hören :) alles Gute! Hoffentlich muss er nicht mehr solche Schmerzen erleiden.
Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Es gibt Versuche, die Blutgerinnsel mit Medikamenten aufzulösen oder gar chirurgisch zu entfernen, allerdings geht es den Katzen bei der Vorstellung in der Praxis meist so schlecht, dass etwa 50 bis 70 Prozent der Katzen die erste Phase der Krankheit nicht überleben.
Gelingt es den Thrombus aufzulösen, so kann sich aufgrund der ursächlichen Herzerkrankung ständig ein neuer Thrombus bilden.
Daher ist die Langzeitprognose meist ungünstig.
Mitunter ist es gnädiger, die Katze frühzeitig von ihrem Leid zu erlösen.
Zudem kann es Monate dauern, bis die Katze ihre Gliedmaßen wieder bewegen kann, vielfach bleibt eine Störung der Nervenbahnen zurück.
ich habe große Achtung vor Eurer Entscheidung, das Ihr die Chance wahr genommen habt und keine Kosten und Mühen scheut, Eurem geliebten Katerchen zu helfen.
Ich habe meine beiden auch so gerne und wünsche Euch, das durch eine vollständige Heilung Euer lobenswertes Engagement honoriert wird.
Eurem Katerchen wünsche ich das Allerbeste und Euch die Kraft und ein gutes Gelingen.
Ich hoffe natürlich an dir und andere die eine Katze/ einen Kater haben das Beste. Jedoch sind 20 Prozent nicht sehr viel.Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und er kann immernoch überleben. So ist die Natur. Sollte es jedoch unglücklicherweise zum Sterben kommen und ihr damit nicht klarkommt, wendet euch bitte an einen Betreuer der Seelsorge und lasst euch von professionellen Leuten helfen.
Das ist leider sehr schrecklich zuhören. Sowas gehört zum Leben auch leider dazu. Entweder die 20% werden getroffen, oder nicht.
(Gut, das hat jetzt nicht direkt deine Frage beantwortet, da ich mich mit der Krankheit auch nicht gut auskenne und ich deshalb keine Einschätzung abgeben kann, aber solange es trotzdem ein bisschen hilfreich war, ist das vielleicht okay.)