Will keine Kinder - Frauenärztin will mich nicht beraten?

5 Antworten

Ich möchte dir da absolut nicht reinreden oder das beurteilen. Verstehe mich also bitte nicht falsch.

Bestimmt gibt es Frauen, die schon im Teenageralter wussten, dass sie auf jeden Fall oder eben nie Kinder haben wollen und 30 Jahre später das noch genau so sehen und keine Entscheidung oder verpasste Gelegenheit bereuen.

Doch meine berufliche und private Erfahrung hat mir gezeigt, dass sich Kinderwunsch nicht immer vorhersagen lässt.

In deinem Alter habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken zu Kindern gemacht. Bis Mitte Dreißig hatte ich schlichtweg keinen Kinderwunsch und war mir auch nicht sicher, überhaupt irgendwann mal Kinder haben zu wollen.

Ich hätte für nichts auf der Welt mein Leben anders, geschweige denn mit Kindern haben wollen. Ich war absolut nicht bereit, leichten Herzens Einschränkungen in Kauf zu nehmen und für einen anderen Menschen Verantwortung zu übernehmen.

Dann lernte ich mit Mitte 30 meinen Mann kennen, habe geheiratet und bin mit 37 und 39 glückliche Mutter geworden.

Die persönlichen Lebensumstände und natürlich die Lebensplanung spielen eine Rolle und Lebensziele können sich ändern. Es wir ja auch bei weitem nicht jedes Kind Lokführer, Tierarzt oder Astronaut, obwohl sich das viele im Kindesalter wünschen…

Heute habe ich zwei erwachsene Kinder… Da kann sich also an deiner Entscheidung durchaus noch etwas ändern. Doch ich kann aber auch verstehen, dass Frauen ohne Kinderwunsch eine sichere Verhütung wünschen.

Es gibt kein Gesetz, welches volljährigen Patienten medizinische Eingriffe verwehrt.

Ebenso wenig gibt es aber ein Gesetz, dass einen Arzt verpflichtet, nicht lebensnotwendige Behandlungen zu leisten.

Deshalb wirst du dich schwertun, einen behandelnden Arzt zu finden, der bei einer kinderlosen Frau unter 30 diese (normalerweise) nicht rückgängig machbare Operation durchführt und eher den Eingriff ablehnt, wenn er das Gefühl hat, dass dies nicht vertretbar ist.

Denn zwischen 2 und 13 % der Frauen bereuen den Eingriff später. Etwa 1 bis 3 % lassen ihn rückgängig machen. Dies ist sehr aufwändig und der Erfolg unsicher. Jüngere Frauen wollen den Eingriff deutlich häufiger revidieren.

https://www.profamilia.de/fileadmin/dateien/fachpersonal/familienplanungsrundbrief/fpr2_2011.pdf

“2 bis 13 %“ hört sich jetzt nicht viel an. Wenn man aber bedenkt, dass nur ein sehr geringer Teil der Sterilisationswilligen auch tatsächlich sterilisiert ist (und wenn es so ist, dann wohl aus „nachvollziehbaren“ Gründen), wird es eine viel größere Gruppe geben, die diesen Wunsch zwar mal hatte, aber im Nachhinein froh ist, ihn nicht durchgesetzt zu haben.

Aber schau mal hier:

https://www.selbstbestimmt-steril.de/

Alles Gute für dich!

SneeYole 
Fragesteller
 08.06.2022, 11:56

Danke für deine Antwort! 😊

An eine Sterilisation denke ich dank dir kaum mehr, da ich mir alles sozusagen "offen halten" will.

Ich passe gerne und oft auf die Kinder meiner Freunde auf, aber ich bin dann auch sehr froh wenn sie wieder zu Hause sind. Da möchte ich nicht lügen.

Wenn ich von der Arbeit heim komme, dann hab ich am liebsten die Zeit für mich oder will selbst entscheiden was ich tun möchte. Wenn ich ein paar meiner Freundinnen anschaue, dann fürchte ich mich regelrecht vor dem Muttersein. 😂

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Ich bin zwar ein Mann, weiß aber das Sterilisationen bei Frauen unter 40 Jahren nur sehr selten vorgenommen werden. Selbst mit 35 Jahren hast du nur realistische Chancen, wenn du schon Kinder hast. Ich meine wenn du lange und intensiv genug suchst, wirst du wahrscheinlich einen Arzt finden, aber ich würde das gut überdenken. Eine Bekannte wollte sich mit 35 Jahren bei der Geburt ihres 2. Kindes sterilisieren lassen (beim Kaiserschnitt), da hieß es auch nur, sie sei ja noch jung genug für ein drittes Kind. Eine andere Bekannte wurde mit 39 Jahren bei dem Kaiserschnitt ihres 3. Kindes sterilisiert, auch weil es nicht empfehlenswert ist, mit über 40 Jahren noch Kinder zu kriegen.

Edit: Ohne Kind kann es dir aber auch mit 40 noch verweigert werden, eine andere Bekannte bekam mit 41 Jahren ihr erstes und einziges Kind. Das wissen Ärzte halt. Man weiß nicht, wie das Leben spielt.

SneeYole 
Fragesteller
 07.06.2022, 19:12

Danke für deine Antwort.

Ich kann im Nachhinein ja noch verstehen warum die Frauenärztin eine Sterilisation sofort abgelehnt hat, aber dass sie dann schlecht gelaunt war und mich nicht mehr weiter beraten wollte, das fand ich schon sehr schade und auch echt mies.

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Das ist vollkommen normal und richtig so- du wirst keinen Frauenarzt finden, der in deinem Alter eine Sterilisation durchführen würde.

Es gibt genügend Verhütungsmethoden- nicht nur die Pille

SneeYole 
Fragesteller
 07.06.2022, 19:05

Nachdem sie Nein zu einer Sterilisation gesagt hat und ich die Pille noch nie hatte und auch in Zukunft nicht will, wollte sie mich über weitere Verhütungsmittel nicht mehr aufklären. Sie wollte kaum mehr mit mir reden nachdem ich meinte dass ich keine Kinder bekommen möchte.

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Denkst du über Sterilisation nach?

Wenn nicht, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Gynäkologin kein Verhütungsmittel empfiehlt.

SneeYole 
Fragesteller
 07.06.2022, 18:59

Zuerst hatte ich eine Sterilisation angesprochen, aber da sie sofort abgeblockt hat, wollte ich wissen welche Verhütungsmittel es gibt und welche da passend für mich sein könnten. Da wollte sie schon kaum mehr mit mir reden. Sie hat mich leider nicht beraten.

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Mit 24 Jahren wirst du keinen Erfolg mit deinem Ansinnen haben und das ist auch gut so