Wieso wird Informatik fälschlicherweise als Engineering bezeichnet?
Zum Beispiel Software-Engineering, was ja mit einem Ingenieur nix zu tun hat. In Engineering steckt ja das Wort "engine", also Motor. Autos, Motorräder usw haben etwas mit "Engineering" zu tun aber doch keine Computerprogramme, an denen heutzutage selbst 12 jährige rumfrickeln. Warum wird das fälschlicherweise als Engineering bezeichnet?
8 Antworten
Durchaus hat das was mit einem Ingenieur zu tun. Es geht um Konzeption, Planung und Entwicklung von Produkten.
Nur weils dir nicht gefällt heißt das nicht das diese nicht unter die gleiche Sparte fallen.
Nicht alle Entwickler bauen Social Media Produkte.
Bis eben noch nicht mal gewusst, was ein Engineer tut und jetzt urteilen... Du bist mir ja einer.
Und von Produkten die die Welt, insbesondere die Großunternehmen benötigen, wie z.B. Datenbanken, Webserver, Office-Programme, Kommunikationsplattformen usw. Es ist schon putzig auf was du die Softwareentwicklung krampfhaft reduzieren willst. Kommt da ein wenig Neid auf? Und nein, ich bin kein Softwareentwickler. Im Gegenteil, ich bin jemand der mithelfen muß deren Produkte tatsächlich im sehr sehr großen Umfeld zu betreiben.
und was meinst du, wie Flugzeuge entworfen und die Statik von Brücken berechnet wird? Wie Eiweißstrukturen simuliert werden, um neue Medikamente zu entdecken? Und wie heutzutage Motoren entworfen und optimiert werden?
Mit Software. Fast jeder Ingenieursberuf ist auf Software angewiesen. Somit ist heutzutage Software-Engineering mit eine der wichtigsten Ingenieursdisziplinen, da sie andere Ingeneursdisziplinen vorantreibt und ihnen neue Möglichkeiten bietet.
Bauingenieure gibt's anscheinend auch nicht, weil jedes Kind Legohäuser bauen kann.
Ein professionell durchgeführtes IT-Projekt ist in vielen Punkten mit einem Bauprojekt zu vergleichen.
Ein unprofessionell durchgeführtes übrigens auch. Sowas wie Stuttgart 21 oder den Flughafen Berlin Brandenburg gibt's durchaus auch als Softwarelösung.
Wieso wird Informatik fälschlicherweise als Engineering bezeichnet?
Das ist nicht falsch.
In Deutschland gibt es 16 Ingenieurgesetze, für jedes Bundesland eins. Denn die Ingenieurgesetze sind Ländersache. Ingenieur darf sich demnach jeder nennen, der
- das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung (Informatik ist ein solches Fach)
- an einer deutschen Hochschule
- mit der Dauer von mindestens drei Jahren (Vollzeit)
mit Erfolg abgeschlossen hat. Der Ingenieur muss also im Unterschied zum Techniker einen akademischen Abschluss vorweisen können. In diesem Punkt sind sich bislang alle Bundesländer einig.
Es gibt auch den Begriff 'social engineering'.
Die Bedeutung des Wortes 'engineering' hat sich schon lange von ihrem Wortstamm gelöst.
Bist du vielleicht mal auf die Idee gekommen, die Wortherkunft für "Ingenieur/Engineer" zu recherchieren?
Ingenieur (und Engineer) kommt vom lateinischen "ingenium", was jemanden bezeichnet, der technisch begabt ist. "Engine" kommt vom "Engineer", nicht andersrum. Mit Motoren hat der Ingenieur oder Engineer nichts zu tun. Wäre auch Quatsch, sonst wären auch Maschinenbauer, die nichts mit Motoren zu tun haben, plötzlich keine Ingenieure mehr. Oder Elektroingenieure. Oder Bauingenieure.
Ein Ingenieur ist eben jemand, der mit Technik und Wissenschaft Lösungen für Probleme entwickelt. Das können Maschinen, Bauwerke, Schaltkreise, oder eben auch Programme sein.
Die Bezeichnung ist also völlig zutreffend und entspricht der ursprünglichen Bedeutung des Wortes.
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