Wieso schaffen viele Hauptschüler nichts?

27 Antworten

Die neueste PISA-Studio und einige andere Studien haben Deutschland mal wieder (zum x. Mal) attestiert, dass der (spätere) soziale Status von Kindern und jungen Erwachsenen stark vom Elternhaus abhängig ist.

Die Kinder, die "zu faul" ("Faulheit" ist ein böses Wort, da steckt mehr dahinter) sind, gibt es überall, meint: in allen sozialen Schichten. Aber es sind die Eltern aus "besseren" Elternhäusern, die (teilweise wortwörtlich) hinter ihren Sprösslingen stehen und z. B. Hausaufgaben beaufsichtigen oder auch Nachhilfeunterricht organisieren.

Das funktioniert vor allem bei dem Hausfrauenmodell, das vor allem in den 1950er bis 1980er Jahren gelebt wurde, das aber auch noch heute in weiten Teilen Deutschlands immernoch gelebt wird.

Natürlich spielen auch der Charakter und die intellektuellen Fähigkeiten der Kinder eine Rolle, aber den schwierigen Kindern wird in den sozial besser gestellten Familien mehr geholfen. Auch weniger schwierige Kinder erhalten durch die anhaltende Hilfe durch ihre Eltern mehr Unterstützung als Kinder aus anderen Elternhäusern.

Ich sehe diese Dauerhilfe durchaus auch skeptisch. Es tummeln sich unter Abiturienten einen Haufen Leute, die sehr selbstbewusst auftreten, die aber auch ein hohes Selbstvertrauen ausstrahlen. Bei einem immer größer werdenden Teil dieser Abiturienten ist dieses Selbstvertrauen in keiner Weise gerechtfertigt.

Ich könnte zu den Abiturienten unter Dauerhilfe noch mehr erzählen.

Bei den Hauptschülern kommt noch ein Aspekt hinzu. Anstatt Kinder, die auch mal einen schlechten Tag haben, zu unterstützen und aufzubauen, wird ihre schlechte Leistung von den eigenen Eltern mehr oder weniger einfach akzeptiert: "ich hatte auch nur ne 4 in Mathe". Damit ist besiegelt, dass Kind sich erst gar nicht anzustrengen braucht.
... wird eh nicht besser.

Um mehr Chancengleichheit in der Bildung zu schaffen, müssen Bildungspolitiker umdenken. Der Trend geht in ganz Deutschland dahin, dass das Hausfrauenmodell immer mehr zum Auslaufmodell wird. Ein Ehepaar mit Kind oder Kindern, wovon beide Elternteile einem Job nachgehen, müssen sich auf gute (nicht nur bewahrende, sondern auch) fördernde Betreuung ihrer Kinder verlassen können. Das ist z. Zt. nicht überall der Fall.

Wer einen Beruf lernt, bezeichnet sich damit. Nur wer das nicht schafft, bleibt beim Schulabschluss.

Da die Hauptschule das "Auffangbecken" für alle ist, die nicht viel leisten können oder wollen, ist sie auch die Schulform, die die meisten Menschen hervorbringt, die wenig bis nichts mit ihrem Leben anfangen.

Es gibt aber auch Leute, die nach dem Abitur nicht weiterkommen. Oder den Masterabschluss, Doktor, Professor schaffen, aber nie einen "richtigen" Job finden.

Warum Leute aufgeben, kann ganz verschiedene Gründe haben, meistens ist es kein plötzlicher Entschluss zum Zeitpunkt X sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung.

In der Schule ist es meist einfacher "mitzuschwimmen", ab und an hinzugehen und zu hoffen, dass man irgendwie durchkommt. Danach ändert es sich, man muss selbst etwas tun, und der einfachste Weg (abwarten) führt über den ein oder anderen Eingliederungsversuch meist nicht hinaus.

Und oft sehen die Betroffenen es auch ganz anders: warum für wenig Geld schuften, wenn man fürs Nichtstun fast genauso viel bekommt?

Nicht jeder Mensch ist so intelligent wie du. Es gibt Leute, denen fällt die Schule schwer, weil sie vieles nicht verstehen. Zudem gibt es Menschen mit Schwerbehinderungen oder Erkrankungen oder mit einem schlechten sozialen Hintergrund, die die Schule nicht schaffen.

Wenn ein Hauptschüler einen Hauptschulabschluss schafft, hat er doch etwas geschafft? Und die anderen sind eben nicht du und du musst ja auch erst noch etwas schaffen. Davon abgesehen, dass es immer Dinge geben wird, die man unabhängig vom Alter oder Bildungsstand schaffen sollte. Vielleicht brauchen diese Menschen auch einfach eine Weile länger um etwas zu schaffen... es kann auch nicht immer Häuptlinge geben. ;) (Endlich habe ich es geschafft, diese seltsame Frage zu beantworten! :D)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe mehr geschafft als sie, und der Hauptschulabschluss ist nichts Wert.

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@Rige3103

Ich habe gerade das starke Gefühl, dass dich deine ehemaligen Mitschüler oder Hauptschüler eigentlich gar nicht interessieren, sondern, dass du ein Geltungsproblem hast und Lob benötigst: "DU HAST DAS GANZ TOLL GEMACHT!" - Besser?

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@Rige3103

Doch - der Hauptschulabschluss ist sehr sehr viel wert: denn dadurch hast überhaupt erst mal Zugang zum Arbeitsmarkt. Leute die den Hauptschulabschluss nicht schaffen, haben da keine Chance.

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Wieso schafft man den bitte nur was wenn man sein Abi macht und anschließend studiert? Wenn das jeder so macht müsstest du für 13 euro/std in deinem Ingenieursbüro hocken während der Handwerksgeselle für 35 euro/std deine Wohnung repariert.

Ich selber war nur auf einer Hauptschule und habe dann eine Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht. Bin im Metall Bereich tätig und verdiene teilweise nicht schlechter als der ein oder andere studierte.