Wieso müssen Männer eigentlich so viel Unterhalt zahlen?


17.03.2023, 03:59

Achso ja Kindergeld noch dann ist man bei 7 netto

6 Antworten

Sagen wir mal so:

Es wäre wünschenswert, wenn sich beim Unterhalt etwas ändern würde.

Ich verstehe durchaus worauf du hinaus willst. Sie arbeitet, ihr neuer Freund / Mann arbeitet und dennoch wird vom Unterhalt für das Kind kein Cent abgewichen.

Die Begründung liegt natürlich darin, dass der Elternteil wo das Kind nicht lebt, zum Barunterhalt verpflichtet ist und der andere Elternteil für den Betreuungsunterhalt.

Bei jüngeren Kindern die tatsächlich einer umfassenderen Betreuung bedürfen, finde ich es auch nachvollziehbar. Nur Teenies ab 16 z.B. bedürfen meines Erachtens kaum noch der Betreuung. Und dennoch ist der volle Satz zu zahlen.

Das ein neuer Lebenspartner keine Rolle spielt, ergibt sich natürlich daraus, dass er dem Kind nicht zu Unterhalt verpflichtet ist. ABER: im umgekehrten Fall führt ein leistungsfähiger Partner auch dazu, dass eine Haushaltsersparnis zum Tragen kommen kann.

Auch der Unterhalt ab 18 bleibt nicht selten weiterhin alleine am des ehemals allein zum Barunterhalt verpflichteten Elternteil hängen. Die Kindsmutter konnte sich über die Jahre vielleicht ihr Leben so aufbauen mit neuem Partner, dass sie nicht leistungsfähig ist, weil sie nur Teilzeit arbeitet. Wirklich viel ändert sich somit für den Unterhaltszahler oft ab Volljährigkeit des Kindes auch nicht.

Aber die Gesetze sind nun mal wie sie sind und auch eine umfassendere Betreuung des Elternteiles wo das Kind nicht lebt, führt nicht dazu, dass er nun weniger zahlen müsste. Auch eine Ungerechtigkeit in meinen Augen. Ob sich da je was ändern wird? Zumal dann noch mehr Mütter (es sind ja meist die Mütter wo die Kinder leben) darauf einwirken, dass er das Kind entsprechend eben seltener bekommt.

Wenn er übrigens 3000 Netto hat, dann muss auch erstmal das bereinigte Netto errechnet werden. Und 700 Euro sind es im übrigen auch nicht. Je nach Altersklasse des Kindes wären es zwischen 378 Euro und 552 Euro.

https://www.olg-duesseldorf.nrw.de/infos/Duesseldorfer_Tabelle/Tabelle-2023/Duesseldorfer-Tabelle-2023.pdf

Wobei ich das im Verhältnis zum Einkommen auch nicht für so viel halte. Zumindest wenn es sich nur um ein Kind handelt und nicht 2 oder mehr Kinder vorhanden sind...

Aber gerade Unterhaltsverpflichtete mit wenig Einkommen und einem Selbstbehalt von 1370 Euro haben echte Probleme bei den heutigen Preisen. Und der Selbstbehalt wurde gerade in diesem Jahr angehoben.

Nur am Ende ist es eben wie es ist: man hat die (finanzielle) Verantwortung für ein Kind, egal ob gewollt oder nicht gewollt. Also sollte Mann sich auch vorher genau überlegen mit wem er ins Bett geht!

Und man darf auch die Situation vieler Mütter nicht vergessen, die aufgrund der Kinderbetreuung natürlich Probleme haben können wenn es darum geht wieder im Berufsleben Fuß zu fassen. Von der Rente mal ganz zu schweigen!

Aber im Grunde gehen m.E. auch zu Viele viel zu unbedarft damit um wenn es darum geht ein Kind in die Welt zu setzen. Gerade wenn man nicht in einer festen Beziehung ist oder wenn man sich wegen Nichtigkeiten trennt.

sagen wir mal die Frau arbeitet bekommt selber 3k netto

In welcher Welt kann eine alleinerziehende Frau denn so viel arbeiten, dass sie 3000€ netto verdient?

Ist dir klar, dass das Durchschnittsbrutto eines Vollzeit arbeitenden Arbeitnehmers in Deutschland bei 4100€ brutto liegt - was bei einem Arbeitnehmer mit Kind bedeutet, dass er etwa 2600€ netto rausbekommt?

Und das ist eine VOLLZEIT-Tätigkeit, die man alleinerziehend kaum leisten kann.

Es ist in Ordnung, dass die Unterhaltszahlungen sinken, je weniger Gehalt ein Mann verdient. Sonst wäre es ja ziemlich unfair gegenüber den Geringverdienern.

Da du das Kindergeld ansprichst: das bekommt nur ein Elternteil ausgezahlt, aber die Hälfte davon wird beim Unterhalt angerechnet, so dass rechnerisch jeder Elternteil die Hälfte vom Kindergeld bekommt.

Davon mal abgesehen hat auch die Frau die Pflicht zum Unterhalt. Nur zahlt sie für ihr Kind in Form von Miete, Nebenkosten, Nahrung, und so weiter. Und bei dem Elternteil, der das Kind betreut, fragt übrigens niemand nach Selbstbehalt.

Ob Frauen das auch müssen kann gut sein, war noch nie in der Situation gewesen um irgendwas in der Art zu erleben ! Ich kenne aber einige Typen die zig Kinder von verschiedenen Frauen haben, aber die müssen nix zahlen weil sie ja Bürgergeld kassieren, voher wars ja Sozialhilfe oder Hartz, und vom Existenzminium darf eh keiner was nehmen. Wenn man das Geld kriegt ist man eh fein aus dem Schneider ;-D, man muss nur dabei bleiben, aber das ist ja leichter den je. Ansonsten gibts auch für Frauen Geld vom Staat !

Auch Frauen sind zum Unterhalt verpflichtet und müssen den genauso leisten, nicht nur Männer. Es gibt durchaus alleinerziehende Väter. Dass Unterhalt einkommensabhängig ist, ist doch gerecht. Man möge sich vorstellen, eine Mutter oder ein Vater müsste für das Kind 600 Euro zahlen bei einem Verdienst von 1.500.

Komisch das hier immer nur von zahlenden Vätern gesprochen wird….
Ja und das Kindergeld wird zu 50 % auf den Unterhalt angerechnet . So war es zumindest früher ..

Und das Geld des neuen Partners spielt (leider) dabei keine Rollev