wieso kann man bei der Geburt sterben?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Müttersterblichkeit bezieht sich nicht allein auf das Versterben bei der Geburt, sondern auf den Tod einer Frau während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tage nach Beendigung der Schwangerschaft aufgrund von Ursachen, die in Beziehung zur Schwangerschaft oder deren Behandlung stehen oder durch diese verschlechtert werden.

Nicht zur Müttersterblichkeit gezählt werden Sterbefälle von Schwangeren durch Unfall oder zufällige Ereignisse.

In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Müttersterblichkeit weltweit fast halbiert. Doch sterben noch immer jeden Tag ungefähr 800 Frauen an vermeidbaren Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt, 99 Prozent davon in Entwicklungsländern.

Dies bedeutet, dass weltweit jedes Jahr die Einwohner von Städten wie z.B. Karlsruhe, Mannheim oder Augsburg (zum größten Teil vermeidbar) sterben.

In den 48 am wenigsten entwickelten Ländern stirbt jede 260. Frau an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt, in den Industriestaaten jede 6.600.

Ein Indikator der seit 2000 geltenden Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (5A), der nicht erreicht wurde, ist der Rückgang der Müttersterblichkeit um 75 % zwischen 1990 und 2015.

1990 starben weltweit etwa 380 Mütter pro 100.000 Geburten, demnach war der Zielwert für 2015 95. Doch 2013 starben immer noch 210 Frauen pro 100.000 Geburten – diese Verringerung um 45 % bleibt weit von der Vorgabe aus dem Jahr 2000 entfernt.

Zu den häufigsten Todesursachen im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hypertensive Erkrankungen (Präeklampsie oder Eklampsie), Hämorrhagien (Blutungen), venöse Thromboembolien und Fruchtwasserembolien.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass in dem Moment, in dem die Versorgung der Schwangeren, Gebärenden oder Wöchnerin nicht mehr optimal ist, die Müttersterblichkeit rapide ansteigen kann.

Verschiedene Vorerkrankungen der werdenden Mutter können Risikofaktoren in der Schwangerschaft darstellen und bergen ein erhöhtes Mortalitätsrisiko, z.B.: bösartige Tumore, chronischer Bluthochdruck (Hypertonie), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), hämatologische Erkrankungen (Thromboseneigung, Blutungsneigung, Sichelzellenanämie, ...), Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Lungenerkrankungen, Nierenerkrankungen, schwere Epilepsie...

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
isebise50  09.08.2021, 12:59

Vielen Dank für deinen Stern!

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Von Experte Kugelflitz bestätigt

Es gibt unterschiedliche mögliche Komplikationen, die bei der Geburt zum Tod führen können: Sepsis, Embolien, Verbluten, Schlaganfall, Herzinfarkt...

Die “Vorboten“ und Risikofaktoren sind logischerweise so vielseitig wie die Ursachen selbst. Da gibt es nicht ein einziges Warnsignal.

Louisa2003xxxx 
Fragesteller
 07.08.2021, 18:18

können diese komplikationen durch irgendwas ausgelöst werden?

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Mugua  07.08.2021, 18:27
@Louisa2003xxxx

Jede dieser Komplikationen wird durch etwas ausgelöst, sonst würde sie ja nicht passieren.

Embolien werden durch Thrombosen ausgelöst, verbluten kann man, wenn die Gebärmutter sich nicht zusammenzieht oder die Plazenza sich nicht richtig löst.

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Ich hatte bei meiner ersten Geburt eine Atonie. und ziemlich viel Blut verloren, wären die Ärzte da nicht fix gewesen, wäre ich vermutlich verblutet