Wieso ist Tempo so repräsentativ für Taschentücher?
Wenn man an Taschentücher denkt, denkt man zuerst an Tempo Taschentücher.Wieso ist das so wieso verbindet man genau duese Marke mit Taschentüchern.Es gibt doch genug andere Hersteller.
8 Antworten
Wenn eine Marke sich zum sprachlichen Synonym für die gesamte Produktplatte entwickelt, spricht man dabei von einer generischen Verselbstständigung und nennt sich in der Wissenschaft Deonyme.
Meist liegt es daran, dass die Markennamen einfacher bzw. griffiger sind als die eigentlichen Produktnamen. Nicht nur bei Tempo & Papiertaschentuch ist das so.
Weitere Beispiele:
Thermosflasche (Marke) -> wärmeisolierendes Getränkegefäß (eigentlicher Produktname)
Google -> Internetsuchmaschine [Fakt: "googlen" steht als Verb im Online-Duden.]
Manche Markennamen sind mittlerweile so etabliert, dass gar nicht mehr ersichtlich ist, dass es eigentlich "nur" eine Marke ist. Zum Beispiel "Föhn": Das Produkt ist ein Haartrockner und der allererste Haartrockner hieß "Foen" und war vom Wetter (warmer Fallwind) inspiriert worden.
Hier gibt es noch weitere Informationen zum Thema und auch noch weitere Markennamen, die Eingang in die Alltagssprache gefunden haben.
Ich kenne die schon aus meiner Jugend - da waren noch keine anderen Marken auf dem Markt (soweit ich weiß). Also war das damals kein Papiertaschentuch, sondern ein "Tempo". So wird es noch vielen der älteren gehen.
Ist doch genau so wie mit dem "Zewa" für Papier-Küchentücher - kommt m.E. alles aus der Vergangenheit.
Das war wohl lange Zeit der einzige Hersteller.
Früher gab es nicht unzählige verschiedene Papiertaschentücher.
Das ist das Resultat von jahrzehntelanger Markenbildung durch Werbung und einem hohen Marktanteil. Ähnlich wie bei Uhu Klebstoff, Kellogg's oder o.b. Tampons.
Tempo war die Marke, die zuerst auf dem Markt war und hat den Begriff geprägt.
Ähnlich verhält es sich z.B. bei Melitta-Filtertüten
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