Wieso heißt eine Deutsche nicht Deutschin?
Wenn man in der Grammatik schaut endet bei jedem Land die weibliche Form mit "in", warum dann nicht bei den Deutschen?
2 Antworten
Das kommt daher, dass die Bezeichnung "Deutsche" und "Deutscher" nicht vom Landesnamen [Deutschland] abgeleitet werden, sondern vom Adjektiv "deutsch". Ist relativ einmalig in der Welt. Sonst wären wir ja tatsächlich Deutschländerinnen und Deutschländer.
Das liegt daran, dass er im Unterschied zu den Herren aller anderen Länder aus einem Adjektiv entstanden ist. Nicht aus Erde wie Adam, nicht aus Lehm wie der Golem, und nicht aus Holz wie Pinocchio, sondern aus einem kleinen Eigenschaftswort. So wie ein Blinder der Blinde heißt, weil er blind ist, und ein Alter der Alte, weil er alt ist, so heißt ein Deutscher der Deutsche, weil er deutsch ist. Während andere Völker nach ihrem Land benannt sind, handelt es sich beim Deutschen um ein substantiviertes Adjektiv - das klingt fast nach einer Beleidigung. Der Deutsche befindet sich geografisch in Nachbarschaft zu Dänen, Polen, Niederländern und Tschechen, grammatisch aber befindet er sich in Gesellschaft von Untergebenen, Angestellten und Gefangenen, lauter Bezeichnungen, die ebenfalls aus Adjektiven hervorgegangen sind. Und substantivierte Adjektive scheinen nicht als vollwertige Hauptwörter zu gelten, jedenfalls werden sie wie Adjektive dekliniert. Daher der auffällige Wechsel von "-e" zu "-er".
Türke, Russe, Däne etc. sind aber "reine/originäre" Substantive, keine Substantivierungen von Adjektiven. Das ist der wichtige Unterschiede. Wären es solche, dann hieße eine männliche Form z.B. "der Türkische" und eine weibliche "die Türkische"...
Keine natürliche Sprache ist 100%ig logisch. Das kann man nur von Plansprachen erwarten.
Das hier ist jedoch logisch.
Die Engländerin kommt vom Landesnamen (Hauptwort): England
Die Deutsche kommt vom "deutsch sein" (Adjektiv) und nicht vom Landesnamen (Deuthschland)
Aber dass es so ist, unterliegt keiner Logik. Unlogisch ist auch, warum es "deutsch" heißt ohne ein i vor dem sch. Es heißt ja z.B. englisch, spanisch, russisch... überall mit i.
Aber dass es so ist, unterliegt keiner Logik.
Ich vermute mal, dass es da schon eine Logik gibt. Alelrdings musst du da wohl einen Germanistik-Prof fragen...
Unlogisch ist auch, warum es "deutsch" heißt ohne ein i vor dem sch. Es heißt ja z.B. englisch, spanisch, russisch... überall mit i.
Hier vermute ich phonetik als Grund. Versuch mal die entsprechend anderen Versionen (mit bzw ohne "i") auszusprechen
"So wie ein Blinder der Blinde heißt, weil er blind ist, und ein Alter der Alte, weil er alt ist, so heißt ein Deutscher der Deutsche"
Was mich ein bisschen daran irritiert ist, dass das was sie schreiben auf die männliche Form zutrifft. Der Däne, Der Russe, Der Türke, Der Afghane. Das war mir soweit auch bewusst nur die weibliche Form endet überall mit "in" nur in Deutschland nicht. Aber danke für die Mühe.