Wieso hat Cannabis immer noch so einen schlechten Ruf?
Jeder müsste doch inzwischen wissen, dass Cannabis ungefährlich ist. Die Kurzzeit- und Langzeitfolgen sind im Vergleich zu den legalen Konsummitteln wie Tabak oder Alkohol weit harmloser, trotzdem geht dem Cannabis ein weitaus schlechterer Ruf voraus. Wieso ist das so?
5 Antworten
Das ist vorallem sozialgeschichtlich bedingt. Die ersten kiffer hier zu lande waren künstler, schriftsteller usw. im grossen stil kam das kiffen durch die hippis in mode. Hippis galten als schlampig, faul, rebelisch, randständig, und daraus wurde gefolgert, dass kiffen die ursache ihres "üblen Lebenswandels" sei. Da im Dunstkreis der hippis auch harte drogen konsumiert wurden, folgerte man, dass kiffen die einstigsdroge sei, welche zwangsläufig zum konsum dieser harten drogen führen würde. Normalbürger und bauern, eine gesellschaftsschicht in der äusserst selten gekifft wird, hingegen oft reichlich gesoffen wird, wählen oftmals rechtsparteien, weshalb rechtsparteien grundsätzlich gegen das kiffen sind. Indem man vehement das kiffen verurteilt, lenkt man von der eigenen alkoholabhängigkeit ab, welche in wahrheit eine viel üblere sucht ist, wie thc zu konsumieren. Da momentan gerade rechtsparteien im aufschwung sind, nimmt auch das verurteilen des kiffens wieder zu. Ausserdem hat man gesetzlich ein mittel in der hand, mit welchem man aussenseiter und randständige bestrafen und plagen kann, und womit man seine eigenen agressionen und alkoholbedingten frustrationen ungestraft ausleben kann.
Wir Deutsche leben schon lange mit Alkohol. Das gehört für uns einfach dazu! Was wäre unsere Kultur ohne Alkohol? Und Zigaretten gibt es eben auch. Man geht einfach davon aus das wir mit diesen Drogen umgehen können.
Doch Marihuana ist eben "neu" auch wenn es nicht so schädlich ist, ist es trotzdem verboten.
Ich persönlich finde auch das das absoluter Schwachsinn ist aber... So wird das Verbot eben begründet.
Cannabis ist vieles, aber sicherlich nicht "neu". Auch in Europa wurde schon Jahrhunderte lang vor dem Verbot, das ja erst knappe hundert Jahre alt ist, konsumiert. Sowohl für den Rausch als auch aufgrund des medizinischen Nutzen.
Vorallem im 19 Jahrhundert rauchten Bauern, die sich nicht viel Tabak leisten konnten, einfach die Blüten der Hanfpflanze, die sowieso auf ihren Feldern wuchs.
Für die Stammtischler ist Cannabis links und Grün und liberal.
Hier mal einen geschichtlichen Abriss über Cannabis: http://www.hanfhaus.de/geschichte-i-2.html
Hier noch ein Überblick über die Verbotspolitik:
huffingtonpost.de/the-influence/cannabis-verbot-gruende_b_13577862.html
denk dir das www. noch dazu.
Cannabis ist immer noch nicht ungefährlich, die Schäden sind aber überschaubar. Nur weil keine konkrete suchtgefahr besteht bedeutet das nicht, dass davon keine gefahren ausgehen. Zudem hält der Rauschzustand bei Verhältnismäßig geringen Mengen relativ lang an.
Ich stehe relativ neutral zu dem Thema, habe aber schon im persönlichen Umfeld erlebt wie es als Einsteiger Droge für deutlich härtere Drogen wurde.
MfG Chris