Wieso geben sich Leute mit Small-Talk zufrieden?
Häufig kann ich mich nicht für die Gesprächsthemen anderer interressieren. Von Small-Talk halte ich ohnehin nicht so viel. Ich sehe den Nutzen dahinter, jedoch wird es meiner Meinung nach überstrapaziert. Ich kann einfach nicht verstehen, wie sich Leute mit Gesprächen über Beispielsweise andere Klassenkameraden zufrieden geben können. Mit zufrieden geben meine ich, dass keine Anstallten für tiefgreifendere Gespräche gemacht werden.
Es ist ja nichts so, als würde das niemand wollen. Ich interressiere mich grundsätzlich für Psychologie, da ich das Wissen mit grossem praktischen Nutzen im Alltag verbinde. So habe ich einmal versucht mit ein paar meiner Freunde, jeweils zu zweit, in eine andere Richtung zu steuern. Beispielsweise fingen wir an über Sorgen und Interessen zu sprechen, die man sonst mit nicht vielen teilt. Da ich vor allem die Sichtweise anderer verstehen wollte, habe ich mich vor allem aufs Zuhören konzentriert.
Ich freue mich darüber so viel neues über meine Freunde zu erfahren und sie schienen überaus erfreut darüber, dass sie darüber sprechen konnten. Daher frage ich mich, wieso machen das nicht mehr Menschen. Natürlich hat sich so auch unsere Beziehung gefestigt.
2 Antworten
Was Small-Talk betrifft, so wird gesellschaftlich einfach erwartet, dass du ihn führst.
In den beiden großen "Sammelbecken", in denen viele Menschen in Kontakt kommen - die Schule und der Arbeitsplatz - ist Smalltalk die sicherste Art der Kommunikation. Man kann ganz allgemeingültig über die Familie, das Wetter, das neue Auto oder seine Hobbys reden, ohne dabei viel von sich selbst preiszugeben. Solche Konversationen können sich natürlich beliebig ausweiten. Insgesamt ist Smalltalk ein Narrativ, dass sehr viele Leute annehmen, es gehört zum "guten Ton". Für Außenstehende ist das einfach nur langweilig.
Jugendliche haben oftmals kein Interesse daran, tiefgründigere Themen zu besprechen, da wird dann einfach über das geredet, was gerade anliegt.
So habe ich einmal versucht mit ein paar meiner Freunde, jeweils zu zweit, in eine andere Richtung zu steuern. Beispielsweise fingen wir an über Sorgen und Interessen zu sprechen, die man sonst mit nicht vielen teilt. Da ich vor allem die Sichtweise anderer verstehen wollte, habe ich mich vor allem aufs Zuhören konzentriert.
Um solche Gespräche zu führen, braucht es eine vetrauensvolle Basis. Nicht jeder Mensch hat so einen Freund oder Kumpel, der es zulässt/ermöglicht, solche Dinge von sich zu erzählen oder selbst preiszugeben. Außerdem werden Gespräche über Sorgen oder Ähnliches aus Gründen der Privatssphäre und Intimität meist hinter verschlossenen Türen geführt, eben dann, wenn kein weiterer Mensch zugegen ist oder zuhören könnte. Hinzu kommt, dass viele Menschen prinzipiell nicht darüber reden, dass sie über ihre Probleme reden.
Ist doch wunderbar! Jeder Mensch möchte sich einem anderen mal anvertrauen können. Das kriegst du wahrscheinlich gar nicht mit, wenn das Klassenkameraden machen, eben weil man das nicht in ner großen Runde breit tritt.
Konzentrier dich auf dich und die Menschen, die dir wichtig sind.
Würde ich das, hätte ich nie meine Frage gestellt. Womöglich habe ich die Leute jedoch unterschätzt oder mich selbst überschätzt.
Hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass was brauchbares kommt. Danke dir.