Wieso emfinden wir 30 c° warmes Wasser als "warm"?

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Wir empfinden Wasser mit 30°C Temperatur nicht immer als warm. Im Winter, wenn es mal -15°C ist und du ohne Handschuhe deine Windschutzscheibe am Auto frei gekratzt hast - dann fühlen sich 30°C heiß an. Die Temperatur unserer Gliedmaße liegt bei Raumtemperatur zwischen 28°C und 33°C und wird zur Körpermitte immer wärmer. Hände und Füße sind dementsprechend kälter als an den Oberarmen und -schenkeln.

Auf Kälte reagiert der Körper, indem er die Blutgefäße in den Extremitäten zusammenzieht und somit weniger abgekühltes Blut an die inneren, weitaus Temperatur-sensibleren, Organe gelangt. Die Atmung wird langsamer, um den Wärmeverlust durch die Lunge zu verlangsamen, Muskeln fangen an zu Zittern um zusätzliche Wärme zu erzeugen und die Haut legt Luftpolster (sog. Gänsehaut) an, um sich besser zu isolieren.

Der Körper hat sich so bestmöglich an die Kälte angepasst, ist aber kurz- bis langfristig machtlos gegen hohe Temperaturen. Würde man, nach einem längeren Aufenthalt im Kühlhaus (-30°C), direkt in eine heiße Quelle (+35°C) springen, könnte der Körper nicht schnell genug reagieren. Der Kreislauf bricht zusammen, Zellwände platzen; manch einer würde dabei sogar sterben.

Unser Körper weiß darüber bescheid und macht uns dementsprechend Empfindlicher gegenüber zu hohen Temperaturunterschieden.

Das subjektive Empfinden von Temperatur, hängt meistens mit gewissen physikalischen und biologischen Eigenschaften der Personen zusammen. Der Russe ist kälte gewohnt, hat deshalb eine erhöhte Leberfunktion (im Ruhezustand die Hauptwärmequelle des Körpers) und eine dickere, glattere Haut. Europäer hingegen sind kalte Winter und heiße Sommer gewohnt und erleben jedes Früh- und Spätjahr eine hormonelle Veränderung - der Körper stellt seinen kompletten Stoffwechsel um. Menschen, aus sehr warmen Regionen, haben hingegen eine dünne, poröse Haut, dickere Blutgefäße und einen längeren Körperbau. Perfekt für die Hitze, fatal bei Kälte. So hat sich jedes Volk biologisch an seine Gegebenheiten angepasst und empfindet aus gutem Grund Temperaturen unterschiedlich.

Die Körpertemperatur beträgt im Inneren ca. 36 C°. Die Haut wird abgekühlt wenn wir uns in etwas niedrigeren Temperaturen aufhalten. Es kommt relativ selten vor das die Lufttemperatur in Deutschland 36 C° beträgt. Deswegen ist das Wasser warm für uns.

Du empfindest das warm, stell dich mal morgens unter die Dusche und stelle 30 Grad ein, da frierst du dir einen ab. 30 Grad ist nur warm, wenn du aus 20 Grad kommst

fredlhuber  11.06.2012, 22:38

also 30 grad warmes wasser empfindet man sicher nie als kalt (es sei denn, man hat gerade in 60 grad heißem wasser minuten lang schmerzen gelitten)

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thailao  11.06.2012, 22:45
@fredlhuber

Da hast du recht, du empfindest 30 grad beim Händewaschen zB. als angenehm, aber dusche mal bei 30, da kriegst du schon das frösteln, eine Dusche hat normalerweise 40-50 Grad und dreh die mal morgens runter auf 30, nein danke

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Laurenzia11 
Fragesteller
 23.06.2013, 18:55
@thailao

Ich kann hingegen nicht verstehen wie man bei 40-50 Grad duschen kann.. Autsch

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gute frage!

prinzipiell kann man glaube ich sagen, dass die körper(kern)temperatur nichts mit unserer „wohlfühltemperatur“ zu tun hat, sondern einfach die temperatur ist, bei der die inneren organe am besten arbeiten. da wir im inneren körper keine wärmesinneskörperchen haben, können wir auch gar nicht die innen- mit der außentemperatur vergleichen…

warum wir aber „zimmertemperatur“ als angenehm empfinden, ist eine andere frage. ich schätze, dass das einfach jene temperatur ist, bei der der körper weder zittern muss, damit er sich warm hält, noch schwitzen muss, damit er abkühlt, sondern einfach die inneren verbrennungsprozesse ausreichen, damit der körper warm bleibt. diese angenehme temperatur ist aber auch individuell verschieden, soweit ich weiß.

Dein Gedanke ist schon richitg, aber die Temperatur der äussersten Schichten ist entscheident. Und da kommt man auf so ca. 20-30 grad