Wieso eignen sich "Oldtimer" nicht für Fahranfänger?

13 Antworten

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Ganz einfach. Das fängt bei der Schaltung an. Da muss man deutlich mehr Kraft aufwenden um die Gänge zu schalten. Das geht nicht butterweich und präzise wie bei den neuen.

Die Bremsen sind auch nicht so stark. Ich weiß noch vor 2 Wochen wo ich meinen Golf 1 gekauft habe. Der hat trotz 600kg weniger Gewicht einen doppelt so langen Bremsweg wie mein Impreza und der ist auch nicht neu. Da muss man bei 100km/h noch mindestens 100m Abstane halten.

Schneller als 100 will man zudem auch nicht fahren. Die sind nicht so stabil bei der Geradeausfahrt, bei Seitenwind oder in Kurven.

Viele haben zudem weder ESP, noch ABS, noch Airbag, noch Klima, noch eine Servolenkung, noch irgend etwas besonderes für den Comfort. Fährst du zu schnell in die Kurve, machst eine Vollbremsung oder fährst sogar bei Regen kann das gefährlich werden, da du ein ganz anderes Fahrverhalten gewohnt bist. Machst du das Auto kaputt ruinierst du zudem ein Stück Geschichte. Der ein oder andere freut sich zwar über Ersatzteile aber das ist nicht der Sinn. Es ist schade ums Auto.

Im Winter damit zu fahren ist auch nicht zu empfehlen. Das Auto rostet dir in wenigen Jahren weg. Oldtimer dürfen zudem nicht mehr als 9000km im Jahr bewegt werden. Es gibt keine Versicherung welche mehr übernimmt.

So ein Auto kauft man sich aus Nostalgie und der begeisterung an alter Technik bei der man noch selbst Hand anlegen kann um es zu reparieren. Die meisten Oldtimerbesitzer reparieren ihre Fahrzeuge nämlich selbst. Anders wird das oft sehr teuer. An meinem Golf sitze ich beispielsweise schon ca. 20 Stunden, da ich den Kabelbaum reparieren musste. Am Motor, Getriebe, den Bremsen und der Karosserie habe ich noch nichts gemacht. Da kommt jedoch noch einiges, wenn ich einen GTD draus machen will.

Hallo!

Das kommt stark drauf an, was das für ein Oldtimer ist. Einen Polo 2 aus den 80ern, 190er-Mercedes oder Opel Ascona-C würde ich auch heute für Anfänger als geeignet erachten, einen B-Kadett aus den 60ern ohne jede Ausstattung oder irgendeinen kapriziösen Briten, Italiener oder Franzosen aus den 70ern hingegen nicht.

Oldtimer sind oft schwer zu bedienen, außerdem ist ihre Unterhaltung oft teuer und kompliziert dank immer wieder anfallender Reparaturen und Arbeiten, die nicht vom örtlichen Händler für 200 Euro erledigt werden können.

Irgendwelche Kurzdenker tun gerne so, als ob man vor 30 Jahren und mehr keinen Führerschein gemacht hätte. Die Leute haben natürlich alle gewartet, bis die Autos des Modelljahres 2015 auf den Markt kamen, vorher fuhr absolut niemand! Nirgendswo!

Du wirst noch feststellen, dass du mit solchen Fragen in Allgemeinforen zu 95% nur Dummschwätzer auf den Plan rufst, die von ihrer eigenen Oma und Mami ausgelacht würden. Je nachdem, wie du die Frage formulierst, erzählen sie dir heute "Alles Brett hart, schwer, braucht unendlich viel Kraft! Nichts an Ausstattung und Funktionen." und morgen "Alles butterweich, ausgeleiert, so viel Gefühl, wie man da braucht, hast du gar nicht! Eine Million Funktionen, die du nicht überblickst und die alle mega kompliziert zu bedienen sind!"

Besuch ein Oldtimertreffen, sprich mit Fahrern, lass dir die Autos erklären, setzen dich rein und probier es aus, wenn es dir angeboten wird.

Teilweise sind sie schwerer zu bedienen, Trommelbremsen ohne Bremskraftverstärker = viel längerer Bremsweg und viel mehr Kraftaufwand, keine Servo, keine Elektronik, jede Beule wird richtig teuer. Ersatzteile sind schwer zu kriegen, und ne Richtbank für alte Blechformen oder nen Flaschner, der das selber kann, kannst du meist auch lange suchen.

Das sehe ICH GANZ anders: Ich habe durch die "alten Möhren", die ich zu Beginn meines Kraftfahrerdaseins gehabt habe, besonders viel gelernt: Bei meiner NSU-Max lernte ich etwas über den Viertakter und mein dreizylindriger DKW Junior vermittelte mir Zweitaktkenntnisse. Wer hat denn hier schon (außer mir) gelernt, große LKW mit unsnchronisiertem Getriebe zu fahren?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung