wie wurde südkorea so schnell zum industrieland?

4 Antworten

ich habe bald ein Südkorea Referat genau über das Thema :) ich hab noch gelesen,dass sich Südkorea unter anderem auch so schnell entwickeln konnte,weil die Arbeiter lange Wochenarbeitszeiten hatten aber extrem niedrige Löhne bekamen. Das sozusagen "gesparte Geld" (damit meine ich das die Regierung,das Geld wo es unbedingt hingehört hätte in was anderes investiert hat) wurde in den Aufbau arbeitsintensiver Konsumgüter,wie z.b Textilien , Lederwaren oder Haushaltswaagen investiert.

Hi, ähnliche Fragen wurden ja hier bereits gestellt, aber ich möchte es noch einmal versuchen.

In Korea gilt sogenannte Bballi-Bballi-Kulur. D.h. es muss alles schnell gehen. Wenn Du dort Pizza bestellst, und der Lieferdienst schafft es nicht binnen 30 Minuten, bekommst Du den Pizza kostenlos. Der Kunde ist dort wirklich der König -hierzulande kann man da nur laut husten wenn es um Serviceleistung geht. Ein weiteres Beispiel: In Korea gibt es der internationale Flughafen in Incheon, der mehrere Jahre hintereinander zu dem besten Flughafen der Welt gepreist wurde. Letztes Mal hat der Flughafen in Singapur den 1. Platz belegt. Auch sie hatten Probleme mit der rechtzeitigen Fertigstellung - aber nicht so krass wie BER in Berlin. Damals waren die Fließbänder für die Gepäcke noch nicht funktionsfähig. Was haben die gemacht? Sie haben trotzdem den Flughafen eröffnet, Soldaten angefordert und sie haben die ganzen Koffer hin und hergeschleppt. So etwas wäre in Deutschland nicht denkbar. Da werden erst einmal mindestens Dutzend Verwaltungsbeamten sagen, dass es nicht geht.

Sowohl Nord- als auch Südkorea gehörte zu den ärmsten Ländern der Welt nach dem Koreakrieg (1950-53). Nordkorea wurde relativ schnell geholfen von den kommunistischen Brüderstaaten, so dass Nordkorea lange Zeit noch besser da stand als Südkorea. In Südkorea herrschte nach dem Krieg erst einmal ein Chaos. Wenn es nach einigen Politikern in Südkorea gegangen wäre, hätte der Koreakrieg noch deutlich länger gedauert und womöglich wären auch Atombomben eingesetzt worden. Gut, dass der damalige US-Präsident es nicht dazu kommen ließ.

Der damalige General Park Chung-hee (der Vater der jetzigen Präsidentin) putschte Anfang 1960er Jahre mit relativ geringer Anzahl von Truppen zur Macht und ließ zum Präsidenten ernennen. Der Diktator war aber anders als viele anderen Diktatoren der Welt: Zwar hat er auch wie die anderen seine Gegner unterdrückt und verfolgen lassen aber hatte zu seinem Lebensziel gesetzt, das Land wieder nach vorne zu bringen. Er unterstützte die mächtigen Familienunternehmen - im Gegenzug sollten diese nicht in die Politik einmischen. Mit dem Geld aus USA, Japan und vielen Arbeitern im Ausland, wurden riesige Werften, Autofabriken und Stahlwerke gebaut. Zuerst haben diese Firmen Knowhow vor allem aus Japan, Europa und USA erworben und kopierten die Produkte zu günstigeren Preisen. Irgendwann fingen sie an zu exportieren. Parallel bauten sie im ganzen Land Infrastruktur auf. Viele Apartments wurden im Großraum Seoul hochgezogen (wegen Platzmangel und es musste ja schnell gehen). Breite Straßen gebaut, U-Bahnnetze errichtet etc. Auch wurden wesentliches Augemerk für Bildung gerichtet. Das Land ist wie Deutschland nicht besonders mit Rohstoffen gesegnet und weiß, dass humane Kapital ein wichtiges Gut im Lande ist. Zudem kommt noch die traditionelle konfuzianische Einsicht, dass die Bildung wichtig ist.

Schnelligkeit, hoher Wettbewerb, Akzeptanz und Unterstützung der Bevölkerung für die nötige Bildung, unterstützung der großen Konglomerate durch die Regierung, Ausbau der Infrastruktur und der zähe Wille des Volkes haben letztendlich das Land so weit gebracht.

Noch eine Geschichte zum Schluß: Während der Asienkrise stand Südkorea noch einmal vor dem Kollaps (Staatspleite). Die ganze Bevölkerung sammelte Ihr Gold und spendete dem Staat, und vermied die Staatspleite. Da können manche Staaten in Europa von dem Land abschauen...

  1. Die Leute sind fleissig

  2. Der Staat setzte bedingunglos auf Wachtum

  3. Da Südkorea ein Bollwerk gegen Nordkorea ist, haben die Wirtschaftshilfe aus den USA bekommen.

weil die Bürger ehrgeizig und fleissig sind

nur mal so ne Idee