Wie wird man heutzutage Bundestagsabgeordneter?

7 Antworten

Letztlich ist das nicht an die soziale Herkunft, den Berufsweg oder den Schulabschluss, sondern einzig an Parteizugehörigkeit und Buckelei gebunden. Man muss sich anbiedern, den "Großen"/Alten nach dem Mund reden und Netzwerke knüpfen - viel mehr ist nicht dahinter.

Hätte selbst ein ganz Großer werden können, schlug es aber aus und zog mich aus der Kommunalpolitik vollkommen zurück, weil ich den Rummel um meine Person und den Verzicht auf Privatsphäre sowie permanente Belästigung sogar in der Freizeit oder beim Einkaufen usw. einfach nicht mehr ausgehalten habe und mich außerdem niemandem anbiedern wollte. Das hatte den Effekt, dass mein "politischer Mentor", der mich gern als neuen Kreisrat usw. gehabt hätte, sehr enttäuscht war, aber im Nachhinein doch Einsehen hatte.

Ich weiß aus dieser Zeit - ich war CDU'ler - auch von ganz einfachen und teilweise erschreckend schlecht gebildeten Personen, die durchaus in Land- und Bundestag untergekommen sind, weil sie einfach in der Partei entsprechend gebuckelt haben und Leute für sich gewannen. Meist CDU allerdings. Bei den anderen Parteien, für die mich auch immer interessiert habe, gab es solche Karrieren eher selten.

Lehrer usw. haben oft das Problem, dass sie für ihre Mandatstätigkeit selbst für einen Bürgermeisterposten aus dem Staatsdienst entlassen werden und im Falle einer Wahlniederlage nach einer Periode usw. sehen müssen, wie sie durchkommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Theoretisch kann jedermann Abgeordneter im Deutschen Bundestag werden. Höhere Schulbildung oder akademische Bildung sind nicht erforderlich.

In der Praxis ist man aber entweder mittelmäßiger Jurist, Gewerkschaftssekretär oder Angehöriger des öffentlichen Dienstes.

Die paar normalen Arbeitnehmer, Bauern und Unternehmer machen in der Zusammensetzung des Parlaments den Kohl nicht fett (kein Wortspiel...)


eccojohn  28.01.2021, 15:05

Nun, ich denke mal, das ein "Arbeiter" wenn überhaupt, lediglich ein interner

QUOTEN-ERSATZ / ( KOPIE) dafür ist,

damit die Bevölkerung nicht glaubt oder denkt, man würde in der Politik alles unter sich ausmachen . Mein FAZIT: Lediglich eine verlogene ALIBI-FUNKTION, denn solche Leute findet man dort weniger wie Spinnennetze oder die berühmte "ehrliche Haut" !

2

Ohne Mitgliedschaft bei einer Partei, die dich als Kandidaten aufstellt, geht es zwar, ist aber teuer und aufwändig. Man wird einer Partei beitreten müssen, um sich nach oben zu "dienen".

Du kannst mit zwei anderen auch eine Partei gründen, wenn du dann genug Unterstützer findest. Denn du musst ja erst mal öffentlich wahrgenommen werden.

In der Partei spielt die Schul- und Hochschulbildung eventuell auch noch eine Rolle, ist aber keine zwangsläufige Voraussetzung. Im Wahlkampf brauchst du keine Zeugnisse vorzuzeigen.

Nein.

Nichts von dem.

Du musst dich in einem Bundestagswahlkreis als Direktkandidat aufstellen (lassen) und dort die relative Mehrheit der Stimmen bekommen. Oder einen "sicheren " Platz auf der Landesliste einer Partei für ein Bundestagsmandat durch Wahl auf einem Nominierungsparteitag ergattern.

Der typische Weg: Eintritt in eine Jugendorganisation von Union, SPD oder Grünen, Wahl in irgendeinen lokalen/regionalen Posten, Studium, egal was, dann Posten in der Partei, Ochsentour der Sitzungen, Parteiwahlkämpfe, Beziehungen herstellen, Gönner und politische Ziehväter suchen und sich ihnen nützlich machen, netzwerken, Profil schärfen durch Mitgliedschaft in irgendwelchen Vereinen, Bürgerinitiativen, Verbänden. Dann die Kandidatur für das BT-Mandat oder auf Parteitagen mitrangeln um vordere Plätze auf der Liste.


Lachzwack  28.01.2021, 16:42

Du vergisst die Linke und die FDP, aber stimmt schon: Wenn man es etwas abfällig formulieren möchte, geht das bei den den demokratischen Parteien so ähnlich.

1