Wie werde ich Pferdewirtin?
Hallo:)
Es dauert zwar noch ein bisschen, bis ich aus der Schule komme, würde aber gerne wissen, was ich alles machen/können/lernen muss, um Pferdewirtin zu werden.
Meine 1. Frage: Brauche ich Abitur, oder reicht ein einfacher Realschulabschluss? Und in welchen Fächern sollte ich gut sein/gute Noten haben?
Dann frage ich mich, was ich alles für Praktikas oder so machen sollte, und wie lange die ganze Ausbildung eigentlich dauert.
Und zu guterletzt: Kennt ihr einen Pferdehof/Reitbetrieb/Gestüt etc. in Sachsen (außer Moritzburg), der eine Lerstelle für Pferdewirte anbietet und von Kottmarsdorf (ind der Nähe von Löbau bei Görlitz) halbwegs einfach zu erreichen ist?
Schreibt einfach mal alles an Infos rein, freu mich schon auf Antworten :)
LG
Welche Fachrichtung schwebt dir vor? Was sind deine langfristigen Pläne?
Haltung und Zucht; Langfristigen Pläne.... Bin mir noch nicht ganz sicher. Ich hab eine Idee, aber wenn ich die jetzt schreibe, würden sich massenhaft Leute aufregen XD
4 Antworten
"Apitur" brauchst du keinesfalls u. auch kein Abitur, Realschulabschluss bzw. mittlerer Schulabschluss ist ausreichend. Gute Schulnoten sind gerne gesehen, aber keine Voraussetzung, es gibt auch kein Fach in dem du besonders gut sein müsstest /solltest. Überlege dir, welche Fachrichtung für dich in Frage kommt, danach richtet sich die Wahl deines Ausbildungsbetriebs.
Nimmst du Schwerpunkt Reiten ist idR das Minimum A, welches du auch mit entsprechenden Abzeichen belegen können musst. Auch erste Turniererfolge sind ein hilfreicher Türöffner. Praktika schaden natürlich nie u. werden auch von dem ein o. anderen Betrieb vorausgesetzt.
Die Ausbildung dauert 3 J. Obwohl es insgesamt nicht mehr so harsch zu geht wie früher, ist der Ton immer noch rauh u. die Arbeit viel u. auch körperlich anstrengend. Mimimi ist nicht. Du musst früh raus, unter der Woche sowieso. Abwechselnd auch am WE, in der Saison sowieso auch am WE um zum Turnier zu fahren, auf Auktionen, Zuchtschauen,... auch, nachdem man die halbe Nacht bei der fohlenden Stute oder dem Koliker zugebracht hat.
Pferdebetriebe sind genauso auf wirtschaftliches Arbeiten angewiesen, wie jeder andere Betrieb auch. Das da nicht immer das Tierwohl an erster Stelle steht, muss dir klar sein u. musst du abkönnen. Ich würde dir die Ausbildung zB auf einem Landesgestüt empfehlen, damit du wirklich auch lernst u. nicht nur als billige Arbeitskraft verheizt wirst.
Du wirfst da schon 2 Fachrichtungen in einen Topf. Sicher wäre es gut, du machst einige Praktika auf wirklich großen Gestüten, um überhaupt einen Einblick zu bekommen.
So, wie das jetzt hier rüber kommt, könntest du Stand heute keine Ausbildung in der Zucht machen, sondern allenfalls in der Fachrichtung „Service und Haltung“, wobei du möglicherweise dein Leben lang hauptsächlich Mist schaufeln wirst. Dazu braucht man wahrhaftig kein Abitur.
Eines zu haben ist aber immer gut, denn oft kommt etwas anders als geplant, und dann braucht man einen Plan B oder gar C.
Ein Realschulabschluss sollte ausreichen du musst aber gut reiten können, solltest einige Reitabzeichen und nennenswerte Turnier Erfolge vorweisen können .
du solltest möglichst viele reitabzeichen und aufbaukurse absolviert haben und möglichst vielseitige praktika absolviert haben.
ausserdem ist es üblich, auf dem hof zu wohnen. zumindest, wenn es sich um ein gestüt oder landgestüt handelt. aber auch grosse reitschulen haben oft mitarbeiter und auszubildende auf dem hof wohnen.
und berufsschule ist sowieso blockunterricht, für den du ein paar wochen im jahr "ausser haus" bist.
voraussetzungen:
- du musst "biss" haben, anpacken können
- du musst körperlich fit sein. ein grossteil der arbeit ist mittelschwere bis schwere körperliche arbeit
- du musst handwerklich begabt sein. reparaturarbeiten wie die reparatur von tränken, krippen, zäune setzen, eisen abnehmen, maschinenpflege, ausrüstungspflege etc. sind an der tagesordnung
- du musst bereit sein, auch am wochenende zu arbeiten und selten pünktlich feierabend zu machen
- du musst teamfähig sein, sowohl zuarbeiten können als auch später arbeiten delegieren
- du musst zwingend gut rechnen können - und geometriekenntnisse sind von vorteil. das erstellen von futterplänen gehört zum beruf
- du musst flexibel und sehr belastbar sein
- selbstständigkeit bei der arbeit, bei der arbeitsorganisation.
- etc.
sprich: dein herz muss für den beruf brennen, sonst hältst du das nicht durch.
alle tierberufe sind berufe, die sich lebensgestaltend auswirken. das privatleben wird drum herum gebaut.
und in jedem fall solltest du anstreben in einem möglichst angesehenen betrieb die ausbildung zu machen. gerade moritzburg ist da erste sahne. und moritzburg ist ein staatlicher betrieb - wer nach der ausbildung übernommen wird, hat gute chancen auf die möglichkeit, in den staatsdienst einzutreten. damit könntest du von dem job dann auch leben.
realschulabschluss genügt. bildung schadet aber auch nicht. am liebsten werden auszubildende genommen, die schon 18 oder etwas älter sind.
langzeitpraktika im vorfeld sind üblich.
als erstes solltest du möglichst in allen ferien praktika auf möglichst vielen unterschiedlichen höfen machen.
das problem, was ich sehe ist, dass die frage auf mangelndes engagement und mangelnde selbstständigkeit schliessen lässt.
ganz ähnliche voraussetzungen brauchst du übrigens auch, wenn du berufskraftfahrer werden möchtest.
okay.
ich entschuldige mich.
bei solchen fragen wäre es immer gut, das alter dazuzuschreiben. das verhindert missverständnisse.
google doch mal "blätter zur berufskunde" - dort findest du umfangreiche informationen - auch über die pferde- und anderen tierberufe. vielleicht schaust du dich dort mal um - und vielleicht wäre zum beispiel auch tierarzthelferin was für dich.
Danke für die Antwort:)
"das problem, was ich sehe ist, dass die frage auf mangelndes engagement und mangelnde selbstständigkeit schliessen lässt." - Was soll das heißen?! Ich bin erst 12 3/4, in der Schule lerne ichs nicht, meine Familie ist keine Reiterfamilie, sie können es mir auch nicht beantworten. Tut mir leid, aber ich wollte mal fragen.