Wie werde ich ich guter Facharbeiter?
Hallo miteinander,
ich absolviere zurzeit eine Ausbildung als Anlagenmechaniker in der Versorgungstechnik bei den Stadtwerken. Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre und ich befinde mich im 3 Jahr.
Die ersten zwei Lehrjahre war ich laut den Kollegen richtig gut und habe mich in der Zeit auch immer weiter entwickelt. Seit dem 3. Lehrjahr stagniert aber meine Entwicklung zum Facharbeiter. Eines der Probleme ist das ich mir Sachen in letzter Zeit nicht lange merken kann. Das andere ist wenn ich von Kollegen oder meinem Ausbildungsmeister was gefragt werde weiß ich die Antwort normalerweise, nur fällt sie mir immer dann nicht ein obwohl sie irgendwo in meinem Kopf umher schwirrt und somit bringe ich sie nicht zu Papier. (ganz blöd beschrieben, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine).
Habt ihr vielleicht Tipps wie ich das in den griff bekomme und wie ich außerdem ein guter Facharbeiter werden kann?
Euch noch einen schönen Abend
Danke im Voraus
1 Antwort
Das sind zunächst mal zwei unterschiedliche Punkte.
Zu Deinem Problem mit der Merkfähigkeit bzw. mit dem sog. "trägen Wissen" würde ich an Deiner Stelle als erstes mir mal einschlägige Vorträge der großartigen und leider viel zu früh verstorbenen Vera F. Birkenbihl ansehen, die sich Jahrzehnte lang genau mit diesem Problem beschäftigt hat. Du findest auf Youtube zahllose Vorträge von ihr und auf Amazon auch etliche Bücher.
Damit schaffst Du vielleicht Deine Prüfungen mit einer guten Note, weil Du besser lenrnen und behalten kannst - bist aber noch lange kein guter Facharbeiter.
Ein guter Facharbeiter wirst Du erst durch die Praxis und durch das Lernen von Dingen, die Du in der Lehre nicht lernst. Z.B. wie Du mit Druck oder Stress umgehst, wie Du mit Kollegen oder Chefs (oder Kunden) unterschiedlichen Charakters umgehst, wie Du lernst einzuschätzen, worauf es in der aktuellen Situation gerade ankommt oder dass Du lernst, es emotional wegzustecken, wenn Du einen (blöden) Fehler gemacht hast. Oder auch Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufzubauen. Oder dass Du irgendwann merkst, dass KEINER sein Fachgebiet völlig beherrscht und praktisch jeder mal bluffen muss. Neulinge glauben, dass sie erst dann gut sind, wenn sie alles Wichtige wissen, "alte Hasen" wissen hingegen, dass das nicht geht und dass es reicht, die Dinge zu wissen, "auf die es ankommt".
Ich selber bin seit 14 Jahren Elektroingenieur und halte mich erst mit meiner jetzigen Erfahrung für halbwegs brauchbar - auch wenn ich das in meinem Arbeitsumfeld natürlich niemals so sagen würde. ;-)