Wie weit könnte man bei der Ahnenforschung kommen?

8 Antworten

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Dank Internet hat man in der Zwischenzeit gute Chancen relativ weit zurück zu kommen. Meist wird es im 17. Jahrhundert sehr unvollständig, doch dank Meierbriefe und Brandkassenverzeichnisse kommt man teilweise auch weiter, wenn die Kirchenbücher fehlen.

Für das 20. Jahrhundert sind die betreffenden Standesämter am hilfreichsten. Da erhält man alles gegen eine Bearbeitungsgebühr, wenn die Datenschutzzeiten eingehalten werden oder man ein berechtigtes Interesse nachweisen kann, also direkter Nachkomme.

Wenn du weiter Verwandte online kostenlos suchen möchtest, dafür gibt es den online Friedhof. Das gibt es für sehr viele Länder. Hier der von Deutschland/Österreich https://grabsteine.genealogy.net/ einfach links ins Feld die betreffenden Nachnamen eingeben.

Richtig toll finde ich die Ortsfamilienbücher, welche ebenfalls kostenlos sind. In Deutschland hat die größte Sammlung zur Einsicht GEDBAS geordnet nach Bundesländern, dann Kirchenkreise und dann Alphabetisch nach Nachname https://ofb.genealogy.net/ Es gibt davon noch einige mehr.

Am liebsten suche ich mit dieser kostenlosen Möglichkeit, auch wenn sie oft überlastet ist und dann nicht richtig funktioniert https://ggs.spdns.eu/

Geneanet und Family Search sind weitere kostenlose Anbieter. Geneanet ist ursprünglich ein französischer Genealogieverein, hat jedoch in der Zwischenzeit auch viele deutsche Daten. Mein Stammbaum habe ich dort auch für jeden sichtbar stehen. Family Search wird von den Mormonen aus Salt Lake City betrieben. Ahnenforschung gehört dort zum Glauben dazu, daher ist alles kostenlos, auch netter Weise für nicht gläubige Mormonen.

Auch die Kirche bietet in der Zwischenzeit etwas an https://data.matricula-online.eu/de/bestande/ Das wurde mir hier bei gutefrage.net empfohlen, bisher jedoch noch nicht selbst verwendet.

Die größten private Daten-Anbieter sind natürlich US-amerikanische Firmen. Bei My Heritage kannst du mit Glück weitere kostenlose Informationen finden. Einiges ist in der Zwischenzeit kostenpflichtig. Der größte Anbieter Ancestry hat eine riesige Sammlung, doch alles, was interessant sein könnte kostet dort Geld. Ich betreibe Genealogie nur für mich als Hobby. Ich habe keine Nachkommen, daher verwende ich Ancestry nicht. Da würde ich sicher noch weiteres finden. Auch so habe ich schon über 8000 Personen in meiner Ahnentafel/Stammbaum versammelt und es werden immer mehr. Gerade heute hat mir eine Ortsfamilienbuchmitarbeiteren weitere ihrer Daten zur Verfügung gestellt, die noch nicht von ihr veröffentlicht wurden. Die pflege ich nun noch in meinen Stammbaum/Ahnentafel ein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Neugier4711  12.04.2023, 22:21

Vielen Dank für den Stern.

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Meist endet es mit dem 30jährigen Krieg, zumindest wenn Deine Vorfahren aus Zentraleuropa stammten. Damals verbrannten viele Bücher, weswegen irgendwann zwischen 1618 und 48 Schluss ist.

Wenn Ihr über die Genforschungsprojekte geht, könnte unter Umständen rauskommen, daß Ihr mit Ötzi oder einem anderen Typen aus einem prähistorischen Grab verwandt seid. Schriftliche Aufzeichnungen haben leider Grenzen, vor allem wenn man keine Prominente (Könige etc.) in der Ahnenlinie hat, denn insbesondere im 30jährigen Krieg sind zahllose Kirchenregister, Archive etc. zerstört worden, so daß alles was bis dahin aufgeschrieben wurde für immer verloren ist.

Sehr große Archive haben die Mormonen in den USA, bei denen ist es nämlich möglich, daß jeder heutige Mormone auch seine Vorfahren postum noch mormonisch taufen lassen kann, aber dazu muß man sie wenigstens namentlich kennen. Hier steht mehr dazu: Mormonen helfen bei der Ahnenforschung - WELT

Geht es Dir um Deine persönlichjen Vorfahren, dann dürften bei den meisten Familien irgendwo um 1600 herum Schluss sein. Davor wird deie Quellenlage sehr ... unzuverlässig/lückenhaft.

Geht es Dir um Deine genetische Herkunft - möchtest Du also herausfinden, seit wieviel tausend Jahren Deine Familie schon ungefähr in Deiner gegenwärtigen Heimat lebt und wo sie vorher alles gelebt hat - dann gibt es die Möglichkeit, Deine mitochondriale DNA dahingehend untersuchen zu lassen. Das wird allerdings meist nur im Rahmen entsprechender Untersuchungen/Forschungen durch Universitäten oder Forschungsinstitute gemacht.

Ich bin bei ancestry.de sehr weit gekommen, ohne etwas zu zahlen. Man hat zwar nicht Zugriff auf alles. Es hat aber seit nur 2 Jahren gereicht, meinen Stammbaum bis auf 8300 Mitglieder auszuweiten. Ursprünglich hatte ich 600 Mitglieder von meinem Urgroßvater geerbt, der um 1900 ein Familienstammbuch drucken ließ.

Ich habe abwechselnd mit den Hinweisen bei Ancestry und mit Google gearbeitet. Google funktioniert natürlich besonders gut, wenn es Adlige oder Prominente oder Pfarrer sind.

Inzwischen habe ich fast den gesamten europäischen Adel gefunden.

Karl der Große, Maria Theresia, Pascha Selim der prächtige, Peter der Große usw.

Deshalb reicht mein Stammbaum bis ca 440, die Vorfahren v Karl dem Großen.

In Europa ist man praktisch mit allen untereinander verwandt.