Wie wahrscheinlich ist so ein Kieferbruch nach der Weisheitszahnentfernung wirklich?

5 Antworten

Ich bin wohl einer der Unglücklichsraben.

Kein Boxen oder ähnliches, keine Osteporose oder ähnliches ( bin 44 Jahre, männlich ).

Wagrecht Liegender Weisheitszahn wurde entfernt - mit 2 OPs weil der Arzt einen Teil der Krone vergessen hat.

Nach der OP hatte ich 2 Wochen lang Schmerzen, dann 3 Wochen Ruhe und jetzt seit 2 Wochen wieder Schmerzen.

vor 2 Wochen gab es kein besonderes Ereignis - vermutlich wurde der Unterkiefer bei der ersten OP gebrochen. Da ich mich nicht mehr geschont habe, ist der Bruch beim Sylvesteressen wieder aufgegangen...

Hallo,

je nach Größe, Entwicklungsstand und Art der Entfernung mal sehr, mal weniger unwahrscheinlich. Beim Eingriff selbst ist die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering, solange er fachmännisch durchgeführt wird versteht sich.

Tatsächlich tut sich in den ersten Tagen bzw. Wochen nach der Extraktion von WHZ eine Schwachstelle im Unterkiefer auf. Die Alveole ist leer, der Teil des Kieferknochens, der vormals durch die Wurzeln des WHZ gefüllt war, ist offen und damit natürlich frakturanfälliger als vorher.

Dazu ist allerdings zu sagen, dass es dennoch große Kräfte braucht, um den Kiefer zu brechen, insbesondere, da die häufigsten Kraftimpulse bei Unfällen auf das Kinn einwirken - die dabei auftretenden Kraftvektoren sind jedoch für die durch die extrahierten WHZ geschaffenen „Schwachstellen“ im Kiefer wenig gefährlich. Entweder, die Kiefergelenke nehmen die kinetische Energie auf, wenn die Kraft eher von oben oder mittig auf das Kinn wirkt (der Mund öffnet sich) oder die Kraft wirkt von unten - in diesem Fall ist es wahrscheinlicher, dass die Zähne das Meiste abbekommen.

Wirklich anfällig für Frakturen ist der aufgelockerte Kieferknochen für Impulse von der Seite - in Richtung des Kiefergelenkes etwa. Unfallbedingt werden diese Stellen vergleichsweise selten getroffen, dafür schon umso eher in einigen (Kampf-) Sportarten.
Auch hier ist es aber beileibe nicht so, dass der Kiefer hier schnell bräche. Aber wie gesagt: die Wahrscheinlichkeit ist, obgleich nur minimal, erhöht.

Wenn man sich einige Tage schont, passiert gewiss nichts in dieser Hinsicht.

Alles Gute!

Bei mir gab es einen Bruch im Unterkiefer. Nach 2,5 Wochen nach der ersten OP und nach 5 Wochen nach der zweiten OP. Bin 25 und topfit beinander.

Hallo, sehr unwahrscheinlich, aber deshalb soll man vorsichtshalber für eine gewisse Zeit keinen Sport machen... ich würde vor allen Dingen kein Boxen empfehlen^^

Das tritt bei etwa einem von 100'000 Patienten oder sogar noch seltener auf - natürlich wenn die 100'000 Patienten nicht extra am ersten Tag Fussball spielen gehen und Nüsse kauen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin Arzt