Wie wahr ist der Spruch Kleider machen Leute?

10 Antworten

Leider völlig wahr. Man hat immer wieder beeindruckende Experimente dazu gemacht.

Zum Beispiel wurden Schauspieler/innen als Lockvögel einmal als Obdachlose verkleidet und einmal als wohlhabende Leute in Anzug, Blazer und ähnliches. Dann haben die Lockvögel eine spontane Ohnmacht vorgespielt und sich auf den Gehweg fallen lassen.

An den "Obdachlosen" sind fast alle Passanten vorbei gelaufen ohne ihnen zu helfen, den Anzug/Blazer Träger/innen ist fast sofort von mehreren Personen geholfen worden.

Der weltberühmte Geigenspieler Joshua Bell hat sich mal in legerer und billiger Kleidung an eine U-Bahn-Station in Washington gestellt und dort 45 Minuten lang gespielt, was er sonst vor ausverkauften Konzerthallen spielt. Obwohl tausende Leute an ihm vorbei gegangen sind, hat er in diesen 45 Minuten nur 35$ bekommen. Ein Platz zu einem seiner Konzerte kostet ansonsten um die 100$.

https://www.snopes.com/fact-check/joshua-bell-company/

Also: Ja, leider machen Kleider tatsächlich Leute. Kleider und Umfeld.

FriedaKamari  03.05.2023, 16:36

Sowas ähnliches haben sie auch mit Kindern gemacht. Das verwahrlost aussehende Kind hat jeder ignoriert. Das "Vorstadt Kind" hat von allen Seiten Hilfe gekriegt.

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Andrastor  03.05.2023, 16:45
@FriedaKamari

Wundert mich nicht um ehrlich zu sein.

Lustiger finde ich es wenn das Prinzip absichtlich ausgenutzt wird. Wenn man Arbeitskleidung und eine Leiter trägt, kommt man praktisch überall hinein. Sogar in eine Militärkaserne.

Man sieht die Kleidung und erwartet dann, dass man etwas reparieren oder installieren geht und hält diese Person nicht auf.

In der Uni Wien haben Diebe auf diese Weise einen sündhaft teuren Overhead-Projektor gestohlen und zwar während einer Vorlesung. 🤣

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Er ist sehr wahr. Sieh dir beispielsweise mal die Dresscodes verschiedener Berufsbranchen an. Steht dir dein Bankberater mit einem Kapuzenpulli gegenüber würde es dich sicherlich wundern.

Letztens bin ich in meiner Lieblings-Einkaufsmeile bummeln gewesen. Normalerweise habe ich dort immer sehr gute Einkaufserlebnisse, werde oft vom Personal angesprochen und bei Bedarf gut beraten. Im einen oder anderen Geschäft gibt es wie selbstverständlich einen Piccolo zum Verkaufsgespräch...

Meinen letzten Besuch absolvierte ich ganz leger, nach der Sportstunde, ungestyled und leger gekleidet. Es gab keinen Sekt für mich und auch wenig Beratung. Allgemein wurde ich zwar freundlich, aber nicht so zuvorkommend wie sonst behandelt.

Mich lehrt es, wenn ich etwas erreichen möchte, kleide ich mich entsprechend.

HugoHustensaft  03.05.2023, 20:33

Dann haben die Läden aber schlechtes Personal - dort, wo man Sekt zum Verkaufsgespräch serviert, sollte das Personal Dich kennen, schlimmer noch, das Personal sollte auch wissen, dass es heute immer öfter vorkommt, dass man die Menschen eben besser nicht nach der Kleidung einschätzen sollte respektive die winzigen Unterschiede auch bei informeller Kleidung erkennen, ob da einer nun Geld hat oder nicht.

Wie fatal die Fehleinschätzungen sein können:
Ich habe mal in einem Autohaus nach einer Probefahrt gefragt und klar zu erkennen gegeben, dass ich einen Neuwagen kaufen will - auf den versprochenen Rückruf warte ich bis heute, der wird aber auch nicht mehr kommen, weil die unterdessen pleite sind ... im nächsten Autohaus war das kein Problem, da bin ich jetzt seit mehr als 30 Jahren Stammkunde.

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Bedingt:
Er korreliert mit der Weisheit, dass es keine zweite Chance auf einen ersten Eindruck gibt.

Kleider machen manchmal Leute, aber nur, wenn der Inhalt auch zur Kleidung passt - und wehe, es stellt sich heraus, dass da einer via Kleidung mehr vorgegaukelt hat, als er am Ende wirklich ist; anders herum ist es zwar manchmal schwerer - und gelegentlich auch unmöglich - nachzuweisen, dass die äußere Schale eine Sache ist, man selbst aber weitaus mehr drauf hat.

Das ist eine Einstellung, die gesellschaftliche Tatsache (geworden) ist. Gerade die Modeindustrie und davon hauptsächlich die Fast Fashion Industrie arbeitet damit.

Zum einen kann man durch die Kleidung seine Persönlichkeit oder Einstellung repräsentieren, zum anderen wird zu vielen Gelegenheiten und an vielen Orten die passende Kleidung verlangt.

Wenn der allgemeine Konsens nicht darin bestehen würde, dass Kleider Leute machen, würde z.B. das Tragen von Jogginghosen in Schulen derzeit nicht so heiß diskutiert werden.

In Anzug oder Blazer wird man erfahrungsgemäß höflicher und respektvoller behandelt als in Jogginghose oder Casual Outfit.

In diesem Zusammenhang zählt Schein mehr als Sein, bedauerlicherweise.

FriedaKamari  03.05.2023, 16:37

Das ist auch in anderen Bereichen so😂😭

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Sehr wahr. Bin als Teenager schlámpig und ungepflegt rumgelaufen und wurde deswegen gemobbt. Hab mich während der Ausbildung herausgeputzt und wurde als Snob oder Schlámpe gesehen. Und als ich in Übergrößen rumgelaufen bin, hat mich meine chefin angebaggert 😭 ihgitt 😂😂😂 (bin Mädchen). Kleider machen Leute. Also pass auf, wie du rumläufst, dementsprechend wirst du behandelt. Für deine Persönlichkeit interessiert sich niemand. Alles was zählt, ist Geld und Sex.

Sooyaaa380 
Fragesteller
 03.05.2023, 16:23

Kenne ich :( hab immer das gefühl das leute die sehr gepflegte und schöne Klamotten tragen und bisschen makeup tragen haben mehr freunde als leute die nicht Kleidung tragen die jeder trägt

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