Wie viel Geld sollte man haben um in Aktien zu investieren und wie ist es mit dem Nachkaufen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie hier schon vielfach geschrieben, gibt es Sparpläne für geringe Beträge. Hier ist im Zweifelsfall die Kunst, schon im Vorfeld genau zu wissen, wie viel man jeden Monat erübrigen kann.

Der Betrag, den du für eine Order beisammen haben solltest, richtet sich nach den Gebühren, die du bei deiner Bank bezahlst. Bei einem online geführten Depot wirst du so 10€ pro Kauf oder Verkauf zahlen. Bei einem Volumen von 1000€ wäre das 1%, bei 500€ schon zwei Prozent. Zwei Prozent ist zwar ziemlich viel, aber bei den meisten Fonds zahlt man schon höhere Ausgabeaufschläge. Auf lange Sicht gerechnet kostet dich ein Prozent zwei Monate (bei angenommenen 6% Rendite pro Jahr).

Wenn du jeden Monat 170 Euro zusammen hast, eine Order 10 Euro kostet und die jährliche Rendite 6% beträgt, kostet dich das nach 3 Jahren etwa 17 Euro mehr, wenn du alle 3 Monate 500 Euro anlegst, statt alle 6 Monate 1010 anzulegen.

Wenn du jeden Monat 180 Euro über hast und alle drei Monate 530 Euro anlegst, liegst du nach 3 Jahren 46 Euro günstiger, als würdest du alle 6 Monate 1070 Euro investieren.

Es ist also durchaus legitim, auch kleinere Beträge zu investieren, zumal sie dir erlauben, breiter zu streuen oder auch mal ein spekulatives Investment zu tätigen, bei dem du zwar große Chancen siehst, aber auch die Gefahr des Totalverlustes besteht.

setzi 
Fragesteller
 01.11.2017, 16:47

Danke für deine Antwort, aber das ist mir etwas zu kompliziert. Sag mir einfach was du tun würdest, wenn du jeden Monat 150 Euro übrig hättest.

napoloni  01.11.2017, 18:02
@setzi

Ich hätte dann ein Depot bei einem günstigen Onlinebroker und würde nach meiner oben getätigten Rechnung alle 4 oder 5 Monate zwischen 600 und 800 Euro investieren.

Ich würde mit ETFs anfangen, die z.B. den Dax, MDax, Stoxx oder den MSCI World Index abbilden. Z.B.:


ETFL06 (Deka, Dax, auschüttend)

ETFL02 (Deka, Stoxx, ausschüttend)

ETF006 (Commerzbank, Deutsche Unternehmen, thesaurierend)

A1T795 (Dt. Bank, dt. MidCaps, ausschüttend)

Das als Beispiele. Ich bevorzuge deutsche Banken, weil ich die Marktmacht von Black Rock/ Ishares für bedenklich halte. Anders als es viele Experten raten hab ich auch gerne regelmäßige Ausschüttungen. Mindestens in einer Höhe, die den Spararpauschbetrag abdeckt. Das kann bei gleichbleibenden Bedingungen so 15 - 20 Jahre dauern, bis du den voll ausschöpfst.

Persönlich agiere ich auch gerne deutschland- und europalastig, weil hiesige Unternehmen fairer bewertet sind als etwa amerikanisch oder japanische. Aber daran musst oder solltest du dir kein Vorbild nehmen.^^

Denkbar wäre auch zwischendurch eine Investition in Aktien der Hamborner, dann hast du auch Immobilien im Portfolio.


Ich würde die 200€ auf drei ETF aufteilen und diese per Sparplan besparen. Wählen würde ich folgende Indizes: MSCI World, MSCI Emerging Markets und dann noch einen ETF auf Mid- oder Smallcaps, z.B. MDAX oder SDAX. Willst du ein wenig mehr Risiko aus deinem Depot nehmen, wähle statt Nebenwerten einen Renten-ETF, wovon ich in der derzeitigen Niedrigzinsphase aber abraten würde.

Von aktiven Fonds würde ich abraten. Zu hohe Kosten und meist zu schlechte Wertentwicklung. Das Depot würde ich bei einem Onlinebroker eröffnen, denn dort bekommst du dein Depot kostenlos und die Orderkosten sind relativ niedrig.

Das kann man schon ab 50 € monatlich machen.

kevin1905  01.11.2017, 01:30

Bei vielen Direktbanken bereits sogar ab 25,- €.

Du kannst einen Aktiensparplan oder Fondssparplan einrichten. Dabei zahlst du jedes Monat einen bestimmten Betrag ein, z.B. EUR 25,-. Sparpläne gibt es nur für bestimmte Aktien oder Fonds. Es ist quasi ein Service deines Brokers, dass du Aktien für einen so kleinen Betrag kaufen darfst, ohne dass jedes Mal die Mindestgebühr von z.B. EUR 4,90 anfällt. (Würde sich ja nicht lohnen.)

Tipp: Besuche mal eine Anlegerveranstaltung. Die finden regelmäßig in ganz Deutschland statt. Als nächstes ist jetzt die World of Trading in Frankurt a.M. im November dran. (Ich bin mir aber nicht sicher, ob die auch Veranstaltungen haben, die für Anfänger von Interesse sind.) Dann kommt der Anlegertag in Dresden Mitte Januar, und im Februar bzw. März geht es in Düsseldorf und München weiter, im April in Stutgart.

setzi 
Fragesteller
 01.11.2017, 16:48

25 € sind aber auch wirklich wenig. Ich hatte so monatlich 150 - 200 € im Sinn.

SaraSusanne1980  25.01.2019, 07:58
@setzi

Die 25€ sind (z. B. bei Comdirect) der Mindestbetrag, das heißt, nach oben hin ist alles offen!
Sparplan mit 150-200€ monatlich geht genauso gut und kostet halt auch in der Regel pro Ausführung 1,5%, also bei 200€ kostet jede Ausführung 3€ :)

Du kannst über einen Wertpapiersparplan in Fonds/ETFs und bei einigen Banken auch direkt in Aktien investieren.

Ob sich das lohnt musst du selbst ausrechnen.

Hauseigene Fonds und ETFs (z.B. comstage bei comdirect) werden meist kostenlos gekauft, ergo der Kauf löst keine Provision an die depotführende Bank aus.

Ansonsten werden oft ca. 1,5% des Gesamtbeitrags als Orderprovision erhoben, hieße von deinen 200,- € werdem nur 197,- € Anteile gekauft.