Wie vermehren sich kernlose Trauben/Wassermelonen?

5 Antworten

TRAUBEN

Die Pflanzen können sich NICHT mehr vermehren, sondern man nimmt Ableger und vermehrt die Weinreben auf diese Art. Das klappt sehr gut und zuverlässig. Die Pflanzen sind dann quasi Klone voneinander. Viele Pflanzen vermehren sich auch natürlicherweise auf diese Art durch Ableger.

Kernlose Sultana-Trauben gibt es schon seit dem Altertum. Das ist letztlich eine harmlose Sache.

MELONEN

Hier ist die Sache erheblich komplizierter:

Diese [normalen] Kerne werden mit einer Chemikalie behandelt, damit sich die Zahl der Chromosomen im Erbgut verdoppelt – von 22 auf 44. Dieses neue Saatgut wird nun erst mal vermehrt. Im nächsten Jahr wird das 44er zusammen mit 22er-Saatgut angebaut. Wenn die Blüten der 44er-Melonen von den 22ern bestäubt werden, enthalten die neuen Kerne die Schnittmenge – nämlich Hybriden mit 33 Chromosomen. Das macht sie unfruchtbar. Doch damit diese 33er-Pflänzchen noch richtige Früchte bilden, müssen sie vorher – so wie die Sultana auch – befruchtet werden. Für eine erfolgreiche Bestäubung pflanzt der Gemüsebauer noch ein paar Reihen normaler 22er-Sorten dazwischen. So reifen saftige Melonen heran – aber ohne Kerne

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/kernlose-fruechte-die-tricks-der-zuechter.993.de.html?dram:article_id=226765

Nur noch auf vegetativem Wege ist eine Vermehrung von kernlosen Früchten möglich, also durch Stecklinge, Absenker u. Ä. Eine Vermehrung über Samen ist, da es ja keine Samen mehr gibt, bei diesen Sorten nicht mehr möglich.

Dass solche Sorten sich nicht mehr sexuell vermehren lassen, hat durchaus problematische Konsequenzen. Es ist dann z. B. nicht möglich, aus dieser Sorte neue Sorten zu züchten, die u. U. resistent gegenüber einem neuen Krankheitserreger sind oder mit veränderten Wetterbedingungen besser klar kommen. Bei der Banane (Musa x paradisiaca) wird z. B. die Züchtung resistenter Sorten dadurch erschwert, dass alle heute genutzten Bananensorten praktisch samenlos sind, darunter auch die heute weltweit am häufigsten genutzte Sorte 'Cavendish'. Um das Problem zu umgehen, wird etwa daran gearbeitet mit Hilfe der Gentechnik transgene Sorten zu erzeugen, also Sorten, in die mittels Gentechnik Resistenzgene ins Erbgut eingeschleust werden. Eine andere Idee ist die Suche nach resistenten Wildsorten, die noch Kerne besitzen und ganz "klassisch" gezüchtet werden können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Können sie nicht, darum tun sie es nicht. Das sind Zuchtsorten, die selbst keine "Nachkommen" erzeugen können. Ähnlich wie manches Saatgut von Monsanto.

Garnicht. Kernlose Früchte gibts in der freien Natur nicht.