Wie verhält man sich als Angehöriger eines alkoholiker?

8 Antworten

Es gibt AlAnon Gruppen, die sind genauso wie AA-Gruppen, nur für die Angehörigen. Da kann man sich als Angehöriger von Menschen mit Alkoholproblemen mit anderen austauschen. Ob es auch für Partnerschaften ohne Trauschein geht bin ich mir nicht sicher, aber Versuch es Mal. Keiner wird dich da blöde ansehen, und es kann sein, dass du da Leute triffst, die du kennst und von denen nie erwartet hättest...

Aber im großen und ganzen musst du ihm, wenn er nüchtern ist einfach Mal sagen, was Phase ist. Er wird immer noch in Phase eins sein, die Verleugnung. Was du dann machen kannst ist, auch wenn es dir schwer fällt, wenn er wieder in Form ist und sich einen über geholfen hat, ein Video von ihm machen, wenn er wieder ausfallend wird. Sollte es jemand schon getan haben, dann führ ihm beides vor. Vielleicht merkt er dann was los ist. Und rutscht in Phase zwei, akzeptieren, aber nichts dagegen machen können. Und dann braucht er deine volle Unterstützung. Alkohol muss aus dem Haus, wenn ihr weggeht bestellst Du, nur Du die Getränke und die Alkoholfrei. Usw. Es wird eine schwere Zeit,aber wenn ihrs schafft, dann schafft ihr alles.


helpmeeeeeeee 
Fragesteller
 19.05.2019, 22:39

Kannst du mir mehr von den Phasen erzählen? Und was man tun kann um ihm zu helfen in jeder Phase?

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Schlauschwein77  20.05.2019, 01:02
@helpmeeeeeeee

Gibt drei ( eigentlich drei einhalb… aber die dreieinhalbste bleibt bestehen ein Leben lang)Die ersten hab ich drüber gesprochen. Die dritte und letzte ist die Selbsterkenntnis. In dieser Phase merkt der Alkoholiker, dass er das Problem hat und loswerden will. Dabei kannst du ihn soweit unterstützen, dass du Alkohol von ihm fernhälst und ihm die Anonymen Alkoholiker (AA) ans Herz legst und mit an deren Termine denkst. Wenn er es gepackt hat trocken zu werden und auch zu bleiben beginnt der Lebenslange Kampf mit der Sucht. Soll heißen, dass er lebenslang gegen den Druck ankämpfen muss keinen Schluck Alkohol zu sich zu nehmen. Ob auf Feiern, unter Druck oder aus anderen meist nichtigen Gründen. Meist ist dabei immer das Schuldgefühl und das Gefühl sich und andere enttäuscht zu haben. Dabei hilft nur, dass du ihn lobst und liebst, dass er den Kampf nicht aufgibt. Es kann immer zu einem Rückfall kommen, soviel ist sicher, aber man kann versuchen diesen lange hinaus zu zögern. Und das wichtigste ist Vertrauen und Offenheit, was bringt es euch, wenn er heimlich wieder oder weiter säuft. Eben nichts, deswegen drüber reden. Und neben den AAs am besten auch einen Psychologen dazu ziehen, damit möglichst keinen Seelen- und/oder Suchtdruck entsteht.

Ich hoffe ich konnte helfen ... Wenn noch Fragen sind... Freundschaftsanfrage und per PN ich helfe gern weiter.

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Hallo!

Es ist ein langer Weg zur 'Nüchternheit'. Du bist hier schon zweimal auf Al-Anon hingewiesen worden.

Ich bin damals, als die Folgen der Alkoholkrankheit meines Mannes für mich unerträglich geworden sind, zu Al-Anon gegangen. Dort durfte ich ziemlich schnell begreifen, dass das, was bei normalen Krankheiten für den Kranken hilfreich ist, bei Suchtkranken krankheitsfördernd ist!

Durch mein verändertes Handeln, wurde das Alkoholtrinken für meinen Mann ungemütlich und er bekam selbst den Wunsch, mit dem Alkohol trinken aufzuhören.

Schau mal auf der Webseite www.Al-Anon.de unter 'Gruppen', wo es bei dir in der Nähe eine Gruppe gibt.


Einsam2019  20.05.2019, 19:02

Ja hört sich gut an

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Normalerweise bräuchte er eine Therapie, es hat ja eine Ursache warum er trinkt. Am besten wäre mit ihn zu reden wenn er nüchtern ist. Und das vorsichtig ansprechen,. Aber ein Dauerzustand sollte es ja auch nicht sein, wenn er dich dann immerzu beschimpft. Wie ist er denn im nüchternen Zustand? Ich war auch mal mit jemandem zusammen der auch Alkoholiker war, habe dann mich von ihm getrennt. Der war aggressiv, unzufrieden und krankhaft eifersüchtig. Wenn er getrunken hat, dann hat er mich auch oft beschimpft und wollte immer die Leute schlagen. Alkohol verdirbt den Charakter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

helpmeeeeeeee 
Fragesteller
 19.05.2019, 22:11

Nüchtern ist alles perfekt, er ist der liebevollste Mensch den ich kenne. Betrunken ist er ein ganz anderen Mensch, wie eine zweite Persönlichkeit. Ich möchte ihn nicht verlieren

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finchenmexiko  19.05.2019, 22:19

Das ist schon mal gut, dann am besten mit Ihn reden. Und sagen das es nicht so weiter gehen kann. Vielleicht ist er auch verschlossen, und kann nicht so reden. Vielleicht hat er irgendwelche Probleme, womit er nicht klar kommt. Das wäre schade wenn damit die Beziehung kaputt geht.

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helpmeeeeeeee 
Fragesteller
 19.05.2019, 22:38
@finchenmexiko

Uns verbindet einiges, wir haben so viel mitgemacht. Mit ihm reden bringt wenig...

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Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige z. B. https://al-anon.de/

dort kannst Du Hilfe finden und Dich informieren. Als Angehöriger eines Alkoholikers hat man viel zu ertragen. Sein Konsum wird nicht weniger werden, sondern mehr.

Rede mit ihm, (wenn er nüchtern ist) sag ihm, wie Du Dich dabei fühlst, dass Du Angst hast um seine (und Deine) Gesundheit und vor einer möglichen Trennung.

An erster Stelle steht der Entzug. Ohne den geht die Beziehung weiter bergab.

Du liebst ihn, er liebt an erster Stelle den Alkohol, dann Dich. Am besten ist die Trennung, für Deine Zukunft ist es besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung