Wie vegan Leben bei seinen Eltern?
Ich w13 möchte gerne anfangen vegan oder zumindest mal vegetarisch zu Leben aber ich leben bei meinen Eltern und weiß nicht wie ich das machen soll…
Als ich mal so nebenbei gefragt habe ohne zu erwähnen das ich es in Betracht ziehe meinten sie das sie keine Lust darauf hätten noch zusätzliche Dinge einzukaufen, denn selber haben sie kein Problem damit Milch, Fleisch, Eier… etc. zu essen…
Sie sind eigentlich offen für sowas aber ich weiß nicht wie ich das machen soll… Außerdem weiß ich nicht was ich im Bezug Nahrungsergänzungsmittel tun soll… Was braucht man da und wo bekommt man das…
Was soll ich tun?
10 Antworten
100% vegan oder vegetarisch wirst du vermutlich nicht schaffen.
Aber das heißt ja nicht, dass du nichts tun kannst:
- Schau doch mal, ob du dein Frühstück auf vegetarisch/vegan umstellen kannst. Brötchen mit Erdbeermarmelade beispielsweise. Oder du machst dir Haferflocken, Obst, Nüsse und (Pflanzen)Milch zu einem leckeren Müsli. (Wenn deine Eltern es gut finden, dass du zum Frühstück Obst isst, kannst du vielleicht Hafermilch raushandeln.)
- Koch einmal pro Woche selbst und probiere neue Gerichte aus. Gegen eine Spinatlasagne, eine Linsenbolognese, eine vegane Rote-Linsensuppe mit Kokosmilch oder ein Chili sin carne haben die wenigsten Fleischesser was. Zumindest habe ich bisher nur positive Rückmeldungen erhalten.
Ganz ehrlich? DU willst vegan werden, aber der Rest der Welt soll dir die Arbeit anehmen? Für dich kochen, deinen Nährstoffbedarf ermitteln und schweineteure Ergänzungsmittel kaufen?
Übernimm selbst Verantwortung, sprich mit deinem (Kinder-)Arzt und fange erst mal mit weitgehendem Fleischverzicht an. Bei 90% der üblichen Gerichte kannst du den entsprechenden Part einfach weglassen, etwas mehr Beilagen, Salat und Gemüse essen und wunderbar und ausgewogen satt werden.
Wenn du dir das ein oder andere Ersatz- oder Alternativprodukt wünschst, bringt es dir sicher wer aus dem Laden mit, allerdings solltest du nicht immer die allerteuerste Variante aus dem 80km entfernten Öko-Vegan-Spezialladen erwarten.
Du könntest auch vorschlagen, einmal die Woche mit der oder für die Familie nach deinen Wünschen zu kochen. Es gibt massenhaft Rezepte, die man auch ohne große Erfahrung hinbekommt, und wenn du wein paar Portionen mehr machst, kannst du deine eigenen "Fertiggerichte" einfrieren und aufwärmen, wenn es beim Rest der Familie besonders "tierisch" wird.
Was du vorhast, ist kein Wettrennen, du musst nicht von heute auf morgen komplett umswitchen. Gib dir Zeit und lass im besten Fall deine Familie selbst herausfinden, dass es einige "deiner" Gerichte gibt, die auch ihnen schmecken. Missioniere nicht, dann werden sie deinem neuen Essverhalten weniger kritisch gegenüberstehen. Und sei ehrlich mit dir selbst: wenn es am Ende doch nicht funktioniert sind nicht immer nur die anderen schuld!
Hallo wann Du das möchtest, dann solltest Dich vorher beraten lassen, das kann schnell zu Mangelernährung kommen, fehlen von Spurenelemente, Vitamine u.ä. auch Eisenmangel kann auftretten.
meinten sie das sie keine Lust darauf hätten
Oder ander gesagt, sie haben keine Lust sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Hier kannst du ansetzen. Nimm ihnen möglichst viel Arbeit ab. Informiere dich, schreib Einkauflisten, suche Rezepte raus. Koche selbst mit etc.
Mach dir Gedanken wie du deine Umstellung Schritt für Schritt in ihren Alltag integrieren kannst.
Mache keine zu großen Schritte und rechne auch damit, dass nicht alles sofort klappt.
Aber wenn du dich um vieles selbst kümmerst, werden sie kaum was dagegen haben, wenn sie grundsätzlich schon offen dafür sind.
Und ganz wichtig: Halte keine Moralpredigten wenn sie ihre Ernährung nicht umstellen wollen. Das nervt nur.
Später, wenn deine Umstellung etabliert ist, kannst du was versuchen. Aber übertreibe es nicht. Letztendlich musst du es akzeptieren und respektieren, wenn sie deine Ernährungsweise nicht für sich übernehmen wollen.
PS: Ich bin Omnivore. Aber würde mein Kind das wollen, würde es so wohl bei mir auf viel Akzeptanz stoßen.
Hey!
Du hast ja schon einige Empfehlungen bekommen, da würde ich mich den anderen Antworten anschließen: vegetarisch ist vielleicht erstmal ein guter Anfang für dich und auch beim Familienessen wohl am leichtesten umsetzbar. Als ich so alt war wie du habe ich auch mit vegetarischer Ernährung begonnen und weil meine Familie da nicht so super offen für war dann auch angefangen, oft selbst zu kochen. Entweder für mich, wenn ich das was es beim Rest gab nicht essen konnte oder wollte oder so 1-2 mal in der Woche auch für alle. Da kannst du ja zum Beispiel auch vegane Gerichte machen, dann ist das schonmal ein Schritt in diese Richtung wenn das eigentlich dein Ziel ist und beim Kochen ist das ja wirklich einfach.
Ansonsten habe ich dann eben das Fleisch vom Essen weggelassen oder manchmal was anderes dazu gegessen, irgendwann hat mir meine Mutter dann auch von sich aus mal ein Ersatzprodukt mitgebracht, weil sie das doch ganz interessant fand. Das braucht es ja aber auch gar nicht unbedingt. Auch Nahrungsergänzungsmittel musst du bei einer vegetarischen Ernährung eigentlich nicht nehmen, wenn du dich halbwegs ausgewogen ernährst. Wenn du das nächste Mal beim Arzt bist kannst du ja aber mal davon erzählen, dann kann er mal ein Blutbild machen und du weißt, ob dir irgendwelche Nährstoffe fehlen. Das finde ich eigentlich sowieso sinnvoll, gerade auch bei heranwachsenden, und habe ich damals auch so alle 1-2 Jahre mal gemacht. Dann hast du eine Sicherheit für dich und auch für deine Eltern, falls sie da bedenken haben sollten.