Wie stellt man einen Antrag auf Einrichtungbeihilfe?

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Das kann man formlos beantragen, es ist kein Formular dafür nötig. Also einfach schreiben, was man gerne hätte: "Ich habe keinen Kühlschrank. Ich beantrage einen Kühlschrank als Einrichtungbeihilfe, als Erstausstattung. Begründung: Mein Mann ist ausgezogen und hat unseren alten Kühlschrank mitgenommen." Und so weiter für die anderen Sachen, die man braucht. Und die anderen Gründe, warum man die Sachen braucht.

Das Sozialamt ist aber die falsche Adresse, wenn man erwerbsfähig ist. Dann muss man die Einrichtung beim Jobcenter beantragen - aber das Sozialamt kennt die Adresse und muss auch einen Antrag dorthin weiterleiten.

Falls man nicht vom Partner verlassen worden ist oder ihn verlassen hat, gibt es noch zwei Gründe für einen Zuschuss für "Erstausstattungen für die Wohnung einschließlich Haushaltsgeräten" laut Absatz 3 § 24 SGB II: http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/index.html

Grund 2: Es hat gebrannt, ein Teil der Ausstattung ist verbrannt.

Grund 3: Ich beziehe erstmals eine eigene Wohnung; also weg von den Eltern, oder weg aus einer möbilierten Wohnung/Zimmer.

Kein Grund ist: Es ist etwas kaputt gegangen. Wenn etwas kaputt gegangen ist, kann man nur ein Darlehen erhalten für ein neues Teil. Also nicht Absatz 3, sondern Absatz 1 § 24 SGB II:

"(1) Kann im Einzelfall ein vom Regelbedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts umfasster und nach den Umständen unabweisbarer Bedarf nicht gedeckt werden, erbringt die Agentur für Arbeit bei entsprechendem Nachweis den Bedarf als Sachleistung oder als Geldleistung und gewährt der oder dem Leistungsberechtigten ein entsprechendes Darlehen. Bei Sachleistungen wird das Darlehen in Höhe des für die Agentur für Arbeit entstandenen Anschaffungswertes gewährt. Weiter gehende Leistungen sind ausgeschlossen."

Davon muss man dann jeden Monat rund 30 Euro zurückzahlen. Also von diesem Darlehen. Als Single. Bei fünf Leuten sind es eher 100 Euro pro Monat, also etwa für einen neuen Kühlschrank. Denn der ist ja für die ganze Familie da.

Gruß aus Berlin, Gerd