Wie steht ihr dazu Obdachlosen Geld zu geben?
Hallo zusammen,
ich finde es prinzipiell eine gute Sache Obdachlosen ein wenig Geld zu geben, einfach für das gute Gewissen und um ein bisschen zu helfen.
Ich höre aber auch oft die Meinung, dass manche es halt nicht so gut finden, da einige dieses gespendete Geld direkt für Drogen (Alkohol, Zigaretten, ...) ausgeben.
Was ist eure Meinung dazu?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
13 Antworten
.. in Deutschland muss praktisch niemand auf der Straße leben, in den allermeisten Fällen ist das eine selbst getroffene Entscheidung. Und wer diese Entscheidung trifft und dadurch kein Teil des sozialen Gefüges sein möchte, der sollte meiner Meinung nach auch zu dieser Entscheidung stehen und sie leben.
Wir leben in einem Sozialstaat, der für die Absicherung jedes einzelnen sorgt - und ich zahle genügend Steuern, um das zu gewährleisten. Da muss ich nicht auch noch darüber hinaus Menschen finanziell unterstützen, die sich auch andere Hilfe holen könnten.
Sicher gibt es auch Einzelfälle, für die das so nicht zutrifft - die kann ich in einem kurzen Moment aber auch nicht von der Mehrheit unterscheiden.
Wenn ich unterwegs mal ein Brötchen über habe oder ähnliches, spendiere ich das vielleicht auch. Mehr aber definitiv nicht.
Geld steht denen zur freien Nutzung zur Verfügung. Ich kaufe den Leuten ein belegtes Brötchen oder eine Fahrkahrte, aber Bargeld gibts nicht.
Ich gebe Leuten, die auf der Straße betteln, grundsätzlich nichts. Erstens einmal weiß man nicht, ob das wirklich Bedürftige sind oder (wahrscheinlicher) ob sie für eine Bettelmafia arbeiten.
Manche machen daraus nämlich ein richtiges Geschäft. Ich denke da an einen Bettler, den ich schon in Köln, Düsseldorf und Dortmund gesehen habe. Er stellt jeweils seine Behinderung zur Schau, daher weiß ich auch sicher, dass es der gleiche war.
Abgesehen davon: Wenn ich meinen Geldbeutel heraushole, weiß man, wo ich den habe. Das halte ich auch für ein Sicherheitsrisiko.
Vor unseren Einkaufs Discounter sitzt auch ständig ein junger Mann und bettelt. Eigentlich jung, gesund und gut ernährt nichts auffälliges also könnte er auch durchaus arbeiten gehen sowie ich es jeden morgen bis abends mache. Jedenfalls habe ich diese Meinung vorher nicht gehabt habe ihm immer Geld gegeben. Eines Tages da parke ich mein Auto und sehe wie der junge Mann ganz hinten am Discounter sein Bier genüsslich schlüpft. Als ich mit meinem Einkauf fertig war sitzt er wieder vor dem laden mit einem ganz ganz traurigen Blick und kassiert weiter Geld für sein nächstes Bier.
Nur nicht mehr von mir!
Ich tue es manchmal, aber häufig ärgere ich mich nachher darüber. Grund dafür ist, dass vermutlich viele der Bettler keine echten Obdachlosen sind, sondern berufliche Bettel-Schauspieler. Mich stört auch, dass die Geldgabe dazu führen wird, dass das aggressive Betteln auch in Zukunft so weitergehen wird. Ich denke, dass man als echter Obdachloser tatsächlich von den Transferleistungen leben könnte, und dass die Spendengelder eher für Drogen ausgegeben werden. In der Regel ist man ja nicht Obdachlos, weil es keine staatlichen Hilfsangebote geben würde, sondern weil man psychische Probleme hat.