Wie sollte man Menschen mit dunkler Haut am besten bezeichnen? (ohne sie zu beleidigen)

17 Antworten

Die ISD "Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland" erklärte die Bezeichnungen "Schwarz" und "Afrodeutsch" für korrekt. Wer es ganz korrekt machen möchte der schreibt diese Wörter obwohl es Adjektive sind groß um deutlich zu machen, dass es gebildete fiktive Konstrukte sind.

Das Wort Dunkelhäutiger dürfte z.B. auch ok sein. Ich bevorzuge es sogar, was aber nicht heißt, dass ein anderer Schwarzer der selben Meinung ist. Grundsätzlich wird sich aber niemand beleidigt fühlen, wenn du Afrodeutscher oder Schwarzer sagst - aus Höflichkeit wählt man dann aber natürlich das Wort was die jeweilige Person bevorzugt.

Übrigens gibt es genauso wie es schwarze Amerikaner gibt, auch schwarze Deutsche, Franzosen und Engländer. Einige haben nicht einmal einen Migrationshintergrund, weil irgend ein Vorfahre irgendwann einmal z.B. aus Afrika kam. Manchmal ist das sogar über 150 Jahre her.

Ich selbst z.B. hatte eine weiße deutsche Mutter deren Vater der erste war, der aus der Familie kein Dialekt mehr gesprochen hat und hochdeutsch konnte. Mein leiblicher Vater kam aus Westafrika; war aber auch teils Franzose. Aufgezogen wurde ich von meiner deutschen Mutter, ich bin auch hier geboren worden und habe den größten Teil meines Lebens in Deutschland verbracht. In Afrika war ich niemals, also scheint es wohl verständlich, wenn es mir tierisch auf den Zeiger geht, wenn man mich als einen Afrikaner bezeichnet...


Blackbrown9  16.09.2020, 01:19

Genau genommen bist Du aber eigentlich wie ich gemischt zwischen "schwarz" und "weiss", also dann ein "Halb-Schwarzer", und "Afro-Deutscher", weil logischerweise "Afrikaner" allein falsch wäre, weil Du ja in der Diaspora wenn Du mit dem Kontinent Afrika sonst nix zu tun hast, ausser der teilweisen Abstammung , also nicht direkt von dort herkommst. Früher war die allgemeine Bezeichnung hauptsächlich "Mischling", ist aber eigentlich heute nicht mehr so hinnehmbar, genauso wie die rassistisch miserablen N-wörter, usw. Schau Dir aber ruhig mal zum Vergleich den amerikanischen Zensus an, und auch nach den Begriffen bei Wikipedia wenn Du magst. Gruss

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die meisten sind nicht so Empfindlich, solang du es nicht auf einem herabkommenden Ton sagst. Kenne die nennen sich selbst Kana.. ken

War mal ein Artikel in eine Zeitung. Da haben sich ein paar beschwert das machen Länder alle Ausländer Aufnehmen. hatte ein langen Kommentar geschrieben das Leute von machen Länder es eher Auffällig ist das sie eine Dunklere Hautfarbe haben als andere.

Mein Kommentar war angeblich RassistischSpäter mit Leute aus den Inseln und arabischen Raum gesprochen, die haben die Zeitung für bescheuert gehalten. Menschen ist Mensch egal welche Farbe

Das sind eben Menschen anderer Nationalität, egal welche Hautfarbe sie haben. Es sich Amerikaner, Afrikaner, Deutsche, usw.

Wenn ich einen Menschen direkt anspreche, dann erwähne ich die Hautfarbe gar nicht. Ansonsten benutze ich das Wort dunkelhäutig. Das ist (nach aktuellem Stand der "political correctness") eine korrekte Bezeichnung.

Zwar muss die Hautfarbe auch in der Dritten Person gesprochen nicht genannt werden, doch finde ich, dass man äußerliche Merkmale ruhig erwähnen kann. Warum soll man diese verschweigen? Es sind schließlich Äußerlichkeiten und keine Klassifizierungen innerer Werte. Niemand ist schlechter, wenn er/sie anders aussieht. Niemand sollte sich seiner Herkunft schämen müssen. Natürlich verschweigen viele Menschen noch heute ihre Herkunft aber nur, weil ihnen eine (angebliche "Minderwärtigkeit") eingeredet wurde und wird und sie deshalb oftmals gedemütigt werden - nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch heute noch.

Nein, die Hautfarbe macht einen Menschen nicht schlechter, sondern nur anders. Ich bin hellhäutig und damit anders als ein dunkelhäutiger Mensch. Dieser ist gleichzeitig anders als ich. Somit müsste er (wenn denn anders gleich schlechter bedeuten würde) schlechter sein als ich aber ich auch schlechter sein als er. Das ist der beste Beweis, wie unsinnig manche Fakten und Wörter in ihrer Bedeutung verdreht und missgedeutet werden.


Persoenchen3  07.04.2015, 23:27

Erst einmal macht einen Menschen die Hautfarbe nicht anders und darauf muss man eingehen, denn so resultiert Normdenken und zum anderen muss man sich überlegen ob die Information überhaupt wichtig ist.

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gerechttigkeit  13.04.2015, 00:24
@Persoenchen3

Jetzt frage ich dich mal, wie du den Begriff anders definierst? Meiner Meinung nach macht die Hautfarbe einen Menschen anders. Das dieser aber trotzdem genauso viel wert ist wie alle anderen, ist völlig klar und steht in keinem Widerspruch dazu.

Das ist eben das Problem mit dem "Normdenken". Da wird einem vermittelt, dass anders sein negativ ist, was natürlich absolut unsinnig ist.

Vermutlich verstehst du mich da falsch. Oder verstehe ich dich falsch? Jedenfalls sollte man akzeptieren, dass wir unterschiedlich sind, jedoch (n u r  im A u s s e h e n!). Im Wert und allen anderen relevanten Dingen sind wir Menschen völlig gleich. Das meinte ich mit meiner Aussage, das geht aber auch aus dieser hervor.

Und ja, solche Informationen sind wichtig! Und noch etwas: Wenn man keine (rein äußerlichen) Unterschiede bei den Menschen machen würde, wie sollte man das Unrecht beschreiben, welches Menschen bestimmter ethnischer Herkunft widerfahren ist? Da könnte doch jemand fragen: "Wer wurde denn benachteiligt und diskriminiert?" Ich weiß es zwar auch so und die meisten anderen Menschen auf dieser Welt wohl ebenso, doch andere könnten Zweifel bekommen und wären dann schwerer von der Gleichheit der Menschen zu überzeugen.

Denn eines ist klar, bevor man sagen kann, dass wir alle gleich sind, muss man erkennen wo (unberechtigter Weise) Unterschiede gemacht werden um diese dann zu entkräften.

Wenn du Fragen hast, so werde ich diese gerne und nach bestem Wissen beantworten.

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Die Frage ist richtig gut, denn viele tun sich mit der korrekten Benennung schwer, ohne in ein Fettnäpfchen zu treten. Deshalb: Wenn hier User anderer Hautfarbe online sind, würde mich mal interessieren: Wie wollt ihr denn selbst bezeichnet werden, ohne dass das rassistisch rüber kommt?



Zaunsegler  04.04.2015, 18:20

Ich bin ja sone Art rosa ...

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Brugmansie  04.04.2015, 22:55
@Zaunsegler

Sir Peter Ustinow soll auf einem inneramerikanischen Flug einen Fragebogen bekommen haben, auf dem unter anderem auch gefragt wurde: "farbig oder weiß". Er kreuzte "farbig" an.     

Beim Verlassen des Fliegers wurde er gefragt, was das denn solle, er sei doch weiß - er schob seinen Ärmel zurück, schaute auf seine Haut und sagte: "Nein, rosa."

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ann001998 
Beitragsersteller
 04.04.2015, 15:22

Ja, auch mich würde vor allem die Meinung von Menschen anderer Hautfarbe interessieren.

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Blackbrown9  16.09.2020, 01:34

Es gibt dafür garantiert keine einheitliche Bezeichnung die Alle zufriedenstellt. Da brauchts auch keine allgemeinen Vorgaben von irgendwelchen "Polit-Schwarzen". Am besten wäre einfach mit dem Namen falls man ihn kennt. Mittlerweile geht man dazu über nach amerikanischen Beispiel: "Non-White", "Nicht-Weiss", und man bezeichnet nur noch die jeweilige dominierende Abstammung im US-Zensus. In Deutschland teilt man Menschen hauptsächlich nur noch nach "mit oder ohne Migrationshintergrund" ein. Es wird natürlich immer einen Unterschied geben wie einen die Mehrheit der Leute sehen, und wie man sich im Gegensatz dazu selber sieht, bzw. bezeichnet. Das primitive Schubladendenken funktioniert also schon lange nicht mehr so wie noch in grauer Vorzeit.

Gruß

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Blackbrown9  16.09.2020, 01:41
@Blackbrown9

...Die Meisten Leute die jetzt nicht typisch westeuropäisch oder deutsch aussehen wollen mittlerweile nach meiner Erfahrung überhaupt nicht mehr nach "Rasse' und/oder "Ethnizität" in bestimmte einheitliche Schubladen eingruppiert werden, um die Frage noch effizienter zu beantworten !!!

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