Wie sollte man auf eine weinende Jugendliche (Tochter) reagieren?

13 Antworten

Deine Tochter hat nicht aufgrund einer Erziehungsmaßnahme geweint. Wenn Jugendliche stehlen fehlt es in der Regel zuhause an Respekt, Achtung, Vorbild, Rücksicht, wärmende Annahme, Vertrauen. Unbezahlbare aber lebensnotwendige Sachen die ich da aufzähle.

Eure Tochter befindet sich um größten Umbau den wir Menschen nach der Geburt erleben. Was unternehmt Ihr als Familie gemeinsam und wie regelmäßig? Wird sie in die vielfältigen Aufgaben des Wirtschaftsunternehmens Haushalts eingeführt und auch entsprechend gelobt? Seid Ihr als Eltern bereit Eure eigenen Erfahrungen aus jener Zeit ehrlich mit ihr zu teilen? Nehmt Ihr an den Elternsprechtagen teil? Habt Ihr eine Ahnung wenn nicht gar Wissen darüber Was tatsächlich in Schule los ist? Engagiert Ihr Euch im Elternbeirat? Habt Ihr Euer Kind als Kleinkind so gut gestärkt dass all dieser Modemüll der uns um die Ohren fliegt sie nicht auffrisst? Geht Ihr untereinander liebevoll miteinander um oder streitet Ihr, womöglich auch noch heimlich? Seid Ihr fähig anstatt stundenlang vollzutexten auch klare Grenzen zu setzen? Hast Du mit ihr über die Periode zeitgerecht gesprochen oder war sie da alleine? Seid Ihr Euch einig in der Erziehung oder streitet Ihr deswegen? Nimmt der Vater aktiv am Familienleben teil?

Viele Fragen. Ich will von Dir keine Antwort. An Deiner Stelle würde ich das Gespräch mit einer Lehrkraft suchen. Deine Tochter braucht Eure Unterstützung soll sie nicht psychisch krank oder auf die schíefe Bahn gelangen. Jetzt. Manches Jugendamt bietet sehr gute Beratung und Unterstützung an. Es ist keine Schande sich helfen zu lassen. Dafür zahlen manche Menschen gerne Steuergelder denn dieser Einsatz lohnt.

also meine tochter ist 13 jahre alt, aber die heult echt total wenig. vielleicht wird es heute zum ersten mal wieder dazu kommen, weil ich ihr handy konfisziert habe, aber so wie ich sie kenne wird sie nur sauer sein. wenn sie heulen würde weil sie etwas angestellt hätte, dann würde sie bei mir auch auf taube ohren stossen, wäre auch nicht angebracht sie dann zu trösten weil sie ja schuldig ist und ich ihr mit meinem trost das schlechte gewissen nehmen würde.

ein paar tränen haben noch niemanden umgebracht.

Ich bin auch 15. Meine Mutter geht meistens aus dem Zimmer, wenn ich anfange zu weinen, keiner will beim heulen zugesehen bekommen. Sprecht danach mit ihr weiter, weil weinen meistens etwas von einsicht bedeutet. Klauen kann tiefsitzende Gründe haben. Vielleicht will sie Aufmerksamkeit oder irgendwer belästigt sie. Ruhig reden hilft immer.

Am besten nur ein Elternteil. Sonst fühlt man sich runtergemacht. Immer einen Moment abpassen in dem sie nicht sehr genervt reagieren kann. Nach dem Essen vielleicht oder wenn sie gerade mal ihr Handy zu Seite legt.

Bestrafungen bringen nicht immer etwas. Klar, den beklauten sollte sie auf jedenfall entschädigen, von eigenem Geld, aber zusätzliche Strafen bewirken selten etwas. Bestrafungen nur in der Tragweite des Begehens. Ich hatte noch nie Handy oder PC Verbot und habe aus anderen Bestrafungen wie Entschädigung und Wiedergutmachung mehr gelernt. Und durch Kompromisse lernt man auch mehr.

Ich hoffe ich konnte helfen es aus der Sicht der 15jährigen zu sehen.

Ich bin ein kind und die eltern sollten dann weg gehen wenn sie weint. Für die meisten ist es ziemlich peinlich wenn die eltern einen beim weinen zu schauen. Und das mit dem steheln hört irgendwann auf. Fragt sie ob sie ne andere beschäftigung braucht. z.b. in einen Verein gehen. Und ich würde nicht schreien sondern sagen das ihr entäuscht seit...Das trifft einen noch tiefer als wenn man sie anschreit

Wer eine Suppe einbrockt, muss sie auch auslöffeln. Die emotionalen Sensationen, in die Jugendliche in diesem Alter gerne mal geraten, sollte man zwar als Ausdruck ihrer Gefühlswallungen ernst nehmen, was aber nicht bedeutet, dass sie sich strafmildernd auswirken sollten. Das wird sonst schnell als Taktik weiterentwickelt :).

Ich würde es nicht bei diesem Versprechen bewenden lassen. Mein Rat wäre, sie zu fragen, was sie sich als Wiedergutmachung für ihre beklauten Mitschüler vorstellt. Sich nur bei ihnen zu entschuldigen, hätte mir als Mutter nicht genügt. Ich hätte darauf bestanden, dass mein Kind sich etwas ausdenkt, womit sie den Opfern glaubhaft machen kann, dass es ihr mit ihrer Entschuldigung ernst ist.

Meine Tochter (damals 14) hat sich damals (mit Nachhilfe meinerseits, dass das Ganze auch eine Strafe sein musste) dazu durchgerungen, der Bestohlenen (sie hatte einen Walkman geklaut) zusätzlich zur selbstverständlichen Rückgabe desselben einen Betrag in Höhe des Neupreises des Gerätes zu überreichen. Von ihren Taschengeld bzw. Ersparten natürlich.

Das hat ihr einen Begriff davon vermittelt, welcher materielle Verlust das bedeutet. Sie hat nie wieder geklaut.

Kinder müssen lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat. Deine Tochter hatte großes Glück, dass sie nicht angezeigt wurde, denn sie ist strafmündig. Da ist eine angemessene Entschädigung das Mindeste, was ihr zuzumuten ist. Wenn sie das Geld derzeit nicht hat, kann sie es ja von euch leihen und durch reduziertes Taschengeld oder einen Ferienjob wieder bei euch abbezahlen (unbedingt darauf bestehen!).

Damit hat sie dann auch eine Chance, ihren Ruf in der Schule wiederherzustellen, was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.

Brotmacher 
Fragesteller
 24.02.2014, 17:35

Wie gesagt, die Frage ist, wie wir mit dem Heulen umgehen sollen. Hat deine Tochter durch den Ärger auch geweint? Wie hat den deine Tochter auf euren Streit reagiert? Wie hättest b.z.w hast du auf das Weinen deiner Tochter reagiert?

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Jule59  24.02.2014, 17:55
@Brotmacher

Natürlich hat sie geweint. Das konnte sie prima :). Und ich finde es auch ziemlich normal, dass sie die aufgestauten Gefühle irgendwie loswerden musste. Ich habe das Weinen immer unkommentiert gelassen und weder negativ ("nun hör' mit der Heulerei auf!") bewertet, noch durch Trösten und Beruhigen positiv verstärkt.

Wenn sie sehr weinen musste, habe ich das Gespräch ausgesetzt, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Es hatte aber keinerlei Einfluss auf die Konsequenzen, die aus ihrer Tat folgten. Es war ganz gut zu beobachten, dass sich Heftigkeit und Dauer der Weinanfälle im Laufe der Zeit deutlich reduzierten, weil sie die Erfahrung machte, dass es ihr keinen Gewinn brachte.

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