Wie soll ich mein Buch schreiben?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich das finde und wollte euch mal fragen. Ansonsten würde ich einfach normal aus der ich-perspektive schreiben.

Ich finde es an sich keine schlechte Idee.

Du arbeitest viel mit einer Person und deren Reflektionen auf ein Geschehnis in der Schule. Vermutlich gehst du sehr auf die Emotionen des Charakters ein, möchtest detailliert die psychischen Veränderungen und auch den psychischen 'Abstieg' dieser Person darstellen.

Finde ich auf jeden Fall eine komplexe Aufgabe, die du dir da gesucht hast, da kann aber was wirklich wirklich tolles draus werden, wenn du viel auf ihre Charakterentwicklung setzt (und ja, ich bin da etwas begeistert, denn sowas schreibe ich auch gerne).

So ein Tagebuch eignet sich da in meinen Augen besonders gut, denn du kannst im Endeffekt alles 'gebündelt' rauslassen. Im Tagebuch wird sie sich nicht verstellen, wie sie es vielleicht vor anderen tut, du kannst wirklich sehr gut und auch sehr einfach ihre 'Wandlung' und ihre wachsende Verzweiflung darstellen, indem du mit dem arbeitest was sie schreibt, vor allem wie sie es schreibt.

Also zum Beispiel die grundlegende Ausdrucksweise und Stimmung, die in dem Text liegt. Man schreibt anders, wenn man mit freudiger Aufregung und Optimismus dasitzt, nach dem Motto 'ich bin entkommen, jetzt wird alles besser', als wenn man heulend von der Schule nach Hause kommt, die Schultasche in die Ecke wirft und sich erstmal alles von der Seele schreiben muss.

Sowas wie die Anrede ('Liebes Tagebuch'), was zum Anfang ja sehr unschuldig klingt kannst du irgendwann auch wegfallen lassen etc. etc.

Insofern: Ja, ich denke das kann durchaus was werden.

Wie gesagt... es sind halt z.T. Details, in denen du wirklich auf ihre Gefühlslage eingehen kannst und auch solltest, die das ein bisschen schwieriger machen. Im Gegensatz zu z.B. 'Tote Mädchen lügen nicht' (oder im Englischen '13 reasons Why') hast du ja wie gesagt diese Entwicklung dahinter. Deine Figur sitzt nicht einfach nur an einem Tisch und nimmt das alles routiniert eines nach dem anderen auf, sondern das alles zieht sich über Wochen und Monate hin.

Ein großer Kritikpunkt bei solchen reinen Tagebuchgeschichten ist bei mir meist, dass es halt eben nur eine sehr parteiische Sichtweise der Figur ist... man kann sich als Leser nicht wirklich 'selbst ein Bild machen', weil ihm ja wirklich NUR durch dieses Tagebuch, also nichtmal ausschließlich 'durch die Augen' der Hauptfigur, sondern im Endeffekt rein aus der Erinnerung der Hauptfigur erzählt wird

Das fällt hier bei dir aber natürlich als Problem insgesamt eher weg, weil es ja scheint als ginge es in erster Linie darum die reinen Konsequenzen für deine Hauptfigur abzubilden... und da ist natürlich auch lediglich entscheidend wie sie sich fühlt und das alles wahrnimmt und empfindet, weniger wie es objektiv wahrgenommen würde.

In diesem Sinne: Du hast dir einiges vorgenommen aber die Gedanken, die du dir dazu gemacht hast sind auf jeden Fall passend und vor allem auch passend zu dem (wie ich annehme) Fokus deiner Story.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß beim Schreiben :)

Hel2900 
Fragesteller
 04.04.2024, 20:26

Vielen Dank für deine Antwort!

Wie du gesagt hast geht es eher darum, wie die Person sich fühlt und wohin es führen kann. Also ist es in meinem Vorhaben eher "unwichtig" wie ändere es sehen.

Danke und dir noch einen schönen Tag! :)

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Den Plan, das als Tagebuch zu schreiben, finde ich gut. Diese Art liest man einfach nicht so oft - das hebt ab. Mach das ruhig.

Mit dem Englisch / Deutsch - da kommt es gut darauf an, auf welchem Level du Englisch / Deutsch schreibst. Ungeschickte oder falsche Formulierungen können deinen Text zerstören. Da würde ich die Sprache verwenden, die du am Besten beherrschst und dann ggf. übersetzen (oder: -lassen).

Tagebuch finde ich gut. Auch, weil Geschichten, die in der Ich-Form erzählt werden, leicht kitschig oder komisch wirken. Im Tagebuch geht das leichter.

Hey, Ich finde deine Idee sehr Kreativ, jedoch habe ich eine Frage:

Wenn das Buch nur aus Tagebuch Einträgen basiert, wie finden die Leser dass heraus, dass sie sich selbst umgebracht hat? Natürlich könnte sie in ihr Tagebuch schreiben, dass sie das plant, aber wenn sie dann tot ist, kann sie dann nichts mehr ins Tagebuch schreiben. Somit könnten wir nicht in der Szene dabei sein, in der sie sich umbringt, was meiner Meinung nach kein tolles Ende ist.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass eine andere Person das Tagebuch fortführt. Zum Beispiel eine Person, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt hat oder so.

ich denke es ist eine gute Idee und bestimmt gibt es einige die so etwas gerne lesen. Ich persönlich finde den Teil mit den Tagebucheinträgen nicht so interessant.

Hel2900 
Fragesteller
 04.04.2024, 15:34

Hey, danke für deine Antwort! Sie kann, wie du schon gesagt hast, sagen, was sie vor hat, jedoch finde ich die Idee, dass eine andere Person es weiterschreibt auch nicht schlecht. Man könnte ja das letzte Kapitel noch von jemand anderem schreiben lassen :)

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Die Ideen hören sich gut an.