Wie sind Eure Erfahrungen mit Klassentreffen?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Klassentreffen können sehr unterschiedlich sein. 44%
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. 22%
Anderes 22%
Klassentreffen sind Heuchelei und verstellen die Realitäten. 11%
Klassentreffen sind immer eine Bereicherung. 0%
Warum sollte man heute von Mitschülern anders beurteilt werden? 0%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Anderes

Es gibt zwei Sorten Menschen auf Klassentreffen. Die einen wollen alte Freunde wiedersehen, die anderen wollen es "alten Feinden" zeigen. Keiner davon hat Interesse daran, alte Bekannte neu kennenzulernen...

Klassentreffen können sehr unterschiedlich sein.

Ich bin 55. Habe ein Gymnasium in Wien besucht. Also nur die Unterstufe. Da waren viele Mädchen, also es war damals eine reine Mädchenschule, und als ich 1979 dort hin ging mit 10 Jahren, war es erst der zweite gemischte Jahrgang . Wir waren also als männliche Klassenkollegen in der ziemlichen Unterzahl.

Wir hatten mit dieser Klasse ( die allerdings zur Matura (Abitur) dann in teilweise anderer Besetzung weitergeführt wurde) ein paar Klassentreffen. Eines 1989, also nach ein paar Jahren. Eines 1999, also da waren wir alle um die 30. Dann gab es noch eines, 2010, da waren alle um die 40, und das haben eine ehemalige Klassenkollegin (die dann sogar eine Betriebskollegin von mir war) und ich organisiert. In der Klasse waren wir ca 33, beim Treffen 199- ca 15, und 2010 um die 10 Leute.

Meine Erfahrung allgemein bei diesen Treffen:

Ja, einerseits interessant, als Erwachsener mit so manchen zu reden, die einen eigentlich als Jugendlichen gekannt haben. Auch macnhe kurzfristige Kontakte (e-mail) haben sich ergeben. Aber ich empfinde es auch so, dass die Grüppchen großteils wieder die selben waren. Hatten so mache gegen mich Vorurteile, also so wie ich mit 15 war, sahen sie mich mit 30 oder 40 wohl noch so ziemlich genau so. Mir kommt es also so vor, als wäre man bei Klassentreffen ewig irgendwie nur eine "älter aussehende Version" vom Typ von damals.

Trotzdem interessant, die Veränderung von denen (zumindest von denen, die zum Treffen erschienen sind, denn das sind ja meist lange nicht alle) zu realisieren.

Manche wollen generell zu keinem Klassentreffen (hat eine am Telefon klar gesagt). Und manche kommen zwar, aber vielleicht nicht sehr gern. Vielleicht liegt das daran, dass viele nicht mit damals verglichen werden wollen. Oder auch , dass manche der Meinung sind, im Leben nicht genug erreicht zu haben, und deshalb Angst haben, von den anderen deshalb kritisiert zu werden ?

Alles in Allem habe ich zwar nette Dinge erlebt. Also ich habe mich mit so machen mal gut unterhalten, während ich in der Schule mit manchen nie geredet hatte. Andererseits kommt es mir auch oft "künstlich aufgewärmt" vor. Ich hatte eben oft das Gefühl, am Klassentreffen zu sehr mit früher verglichen zu werden . Im Unterschied, als wenn ich diese Personen im jetzigen Alter kennengelernt hätte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Klassentreffen sind Heuchelei und verstellen die Realitäten.

Wir hatten nicht viele Klassentreffen. Das Letzte ist schon 7 Jahre her. Zu der Zeit war ich eigentlich nicht in der Lage, dorthin zu gehen, da ich schon über ein Jahr bettlägerig war.

Ich habe alle Kräfte mit Freude zusammen genommen, mich hübsch hergerichtet und war sehr aufgeregt, wie es werden würde.

Das Klassentreffen davor lag schon 20 Jahre zurück.

Erstens hatte ich Schwierigkeiten die Menschen zu erkennen und zuzuordnen, sie hatten sich wirklich sehr verändert.

Dann sassen wir alle am langen Tisch und die Unterhaltung erfolgte also im unmittelbaren Umkreis.

Es war richtig wie im Klischee vorgegeben: Manager, Haus, Privatflugzeug, Kinder in einer Eliteschule, Manager, der Klassenclown spielte sich da auch wieder auf, nur eine Frau sprach so, wie das Leben wirklich ist, sie war an Krebs erkrankt, konnte nicht mehr arbeiten, lebt auf einem Hausboot mit wenig Geld.

Die Prahlhanse hatten Statussymbole an und hatten sich so widerlich entwickelt, dass man im wahren Leben nichts mit ihnen zu tun haben will.

Mir ging es so schlecht, als das Essen serviert wurde, dass mein Mann mich abholen musste. Immerhin haben 2 Klassenkameradinnen vom Tisch weiter vorn mich nach unten begleitet und sich lieb gekümmert.

Ich gehe auf keinen Fall mehr zu einem Klassentreffen. Es bestand ja auch zwischendurch kein Kontakt zu den Klassenkameraden, wir hatten einfach keine gute Klassengemeinschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Also ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten, zuerst mal kam sehr Alkohol zu Einsatz, ich war mit dem Fahrrad da und habe mich zurückgehalten. Es sind aber Tatsachen zur Sprache gekommen, wo mir echt ein Licht aufging was ich damals als Schüler so gar nicht gerafft und mitbekommen hatte, es ging um Beziehungen zwischen Lehrern und minderjährigen Schülerinnen, echt der Hammer, mir wurde alles klar. Aber seit dem 25 jährige haben wir uns nicht mehr wiedergesehen, nur noch ab und zu auf facebook.

Das sich die Menschen nicht grundsätzlich ändern lassen ist mir allerdings auch aufgefallen, aber irgendwie hofft man doch dass man selber im Leben mehr dazu gelernt hat als die, die nichts hinzulernen wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Klassentreffen können sehr unterschiedlich sein.

Realschule: Gab nie wirklich einen Klassenzusammenhalt und nie ein Klassentreffen, auch weil Ende der 1990er kaum einer eine vom ISP unabh. E-Mail-Adresse hatte (und selbst das hatten bei weitem nicht alle) und Social Media gab's noch nicht.

TG: Super Klassenzusammenhalt, gibt jedes Jahr Klassentreffen, wobei auch dort einige freiwillig nie dort waren, obwohl ich diese in keinster Weise problematisch fand.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung