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Irgendwo haben beide Seiten Recht. Immer sofort alles hinzuschmeißen ist nicht gut aber wenn das Kind etwas ausprobiert und dabei merkt, dass es einfach überhaupt nicht schön für das Kind ist kann man es nicht zwingen dabei zu bleiben. Man sollte auch etwas ausprobieren dürfen und sagen können "das ist nichts für mich". Da muss man vielleicht einfach mal unterscheiden, hört es auf, weil es nichts für das Kind ist oder weil es im Moment einfach unbequem ist? Wenn man nichts ausprobieren darf kann man auch nicht herausfinden, was zu einem passt. Und wenn die Teilnahme am Verein für das Kind nur noch eine Qual ist, ist es sicher nicht zielführend es zu zwingen.

Vor kurzem habe ich einen Artikel über Fahrschulen gelesen. Die Mutter eines Fahrschülers sass bei Fahrstunden mit im Auto und bei Theoriestunden mit im Raum. Geht's noch? Der arme Kerl!

Kinder brauchen Freiräume, ohne Eltern. Wie sonst sollen sie lernen, sich in der Gesellschaft selbstständig zu bewegen?

Das beste an der Schule war für mich immer der Schulweg, nur mit anderen Kindern, ohne Eltern. Das wird heute vielen Kindern genommen. Bei uns gibt es bis heute Schülerlotsen. Tolle Sache, auch von so was können Kinder lernen.

Und natürlich sollen Kinder ausprobieren können! Aber es gibt eben auch Grenzen. Für Kinder ebenso wie für Eltern.

Es gibt noch einen Abbruchgrund, der in dem Artikel nicht vorkommt, aber große Bedeutung hat: Viele Kinder werden von den Eltern in Vereinen "geparkt", damit sie ein paar Stunden untergebracht sind. Das ist für das Kind oft eine ungeliebte Beschäftigung.

Soziologische Untersuchungen haben ja auch schon gezeigt, dass Helikopter- und Rasenmähereltern mitverantwortlich sind für die AfD-Affinität von Jugendlichen.

Sie sind es gewohnt, dass die Eltern ihnen alle Steine aus dem Weg räumen und projizieren die Rolle ihrer Eltern auf den Staat.

Und Rechtspopulisten propagieren einen autoritären Staat, von dem sich solche Leute angesprochen fühlen.

Jede Generation geht ihren Weg. Es wäre absurd, sich da einzumischen.